MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Lin Jarvis über Rossi: «Ein Hauch von Peter Pan»

Von Frank Aday
Was macht die Faszination aus, die Valentino Rossi bei den MotoGP-Fans auslöst? Yamaha-Renndirektor weiß, was den neunfachen Weltmeister ausmacht.

Trotz all der Rekorde, die Valentino Rossi bereits erreichte, stellt er sich immer wieder neuen Herausforderungen. Nach 114 GP-Siegen, insgesamt 215 Podestplätzen und neun Titeln ist der «Doctor» noch immer mit unbeirrbarer Leidenschaft bei der Sache. Er verlängerte bereits vor dem Katar-GP 2016 seinen Vertrag mit Yamaha um zwei weitere Jahre. Seine Ziele sind der zehnte Titelgewinn und den Rekord von 122 GP-Siegen von Giacomo Agostini zu knacken.

«Leidenschaftlich und charismatisch. Er ist in der Lage, diesen Spaß-Faktor mit ultimativer Leistung zu kombinieren», beschreibt Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis den 37-jährigen Italiener im Video «Valentino Rossi: The Doctor Series Episode 1». «Er hat diesen charismatischen Hauch von Peter Pan. Er liebt den Motorradsport und er liebt es, auf dem Bike zu sitzen. Er ist in der Lage, diese wahre Leidenschaft und Sehnsucht für das, was er tut, auch den Menschen zu vermitteln. Ich denke, das ist es, was die Menschen so an ihm schätzen.» Peter Pan, der Junge, der nie erwachsen wird. Rossi legt tatsächlich noch immer kindliche Freude an den Tag, wenn er sich auf ein Motorrad schwingt.

«Es ist, als würde man Tiger Woods mit Michael Jordan und Roger Federer kombinieren und dann auf ein Motorrad setzen», beschreibt Jarvis die Fähigkeiten des neunfachen Weltmeisters.

Valentinos Vater Graziano Rossi, der selbst drei GP-Siege einfuhr, prägte seinen Sohn entscheidend. «Ich denke, dass es für ein Kind schwierig ist, das immer damit spielt, keine Leidenschaft für so ein magisches Spiel wie das mit den Motorrädern zu entwickeln»

«Ich entwickelte die Idee, ein echter Rennfahrer zu werden erst, als ich 1996 in die Weltmeisterschaft kam», erklärt Valentino. Legendär sind nicht nur Rossi Erfolge, sondern auch seine kreativen Siegesfeiern in der Auslaufrunde. «Mir hat es besonders gut gefallen, als ich 1999 in Jerez in der 250-ccm-Klasse nach dem Rennen auf die mobile Toilette ging. Oder auch Mugello 2002, als mich die Polizei stoppte, mit dem Laser anrückte und mir einen Strafzettel ausstellte.»

Rossis ehemaliger Teamkollege Colin Edwards bringt es auf den Punkt: «Noch immer den Drive zu haben, um so gut zu fahren wie er es tut, ist wirklich beeindruckend.»

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