Johann Zarco: Supermoto-Fahrstil auf der 125er

Von Markus Lehner
Johann Zarco: «In Mugello hatte ich Glück»

Johann Zarco: «In Mugello hatte ich Glück»

Der bisher kaum bekannte Franzose Johann Zarco fuhr beim GP von Mugello auf den sechsten Platz. «Ein Riesentalent», schwärmt sein Förderer Gabor Talmacsi.

Der Franzose Johann Zarco (18) ist für seinen Berater und Geldgeber Gabor Talmacsi (der Ungar trennte sich vor dem 250er-GP von Le Mans vom Balatonring Racing Team) «eines der grössten Fahrtalente, die ich je gesehen habe». Talmacsi wurde auf Zarco aufmerksam, als ihn dieser bei einem Spassrennen auf der Kartstrecke von Talmacsis Vater in der Nähe von Budapest mit serienmässigen Yamaha TZR 125 besiegte – «und zwar in beide Richtungen», wie sich der Ungar heute lachend erinnert. Zarcos Förderer und Entdecker Laurent Fellon ist mit einer Ungarin verheiratet, deshalb die Verbindungen in den Osten.

Der aus Südfrankreich stammende Zarco gewann 2007 den Red Bull Rookies Cup, überwarf sich aber dann heftig mit Alberto Puig, für den er bereits 2008 die spanische 125er-Meisterschaft bestreiten sollte. Nach einem Jahr Pause fand er dank Talmacsis Hilfe einen Platz im WTR San Marino Team und fährt mit der Weltmeister-Aprilia des Ungarn von 2007 die 125er-WM.

«Der Junge ist auf der Strasse, im Gelände und im Supermoto enorm talentiert», schwärmt Talmacsi. Kein Wunder: Zarcos Trainingspartner, die alle in derselben Ecke Frankreichs wohnen, heissen Stéphane Chambon, Thomas und Adrien Chareyre.

Bereits bei seinem ersten GP in Katar holte sich Zarco seinen ersten, pardon «halben» WM-Punkt; wegen des auf fünf Runden verkürzten Rennens wurden nur halbe Punkte vergeben. In Jerez schaffte er Rang 13, in Mugello dann sogar den sechsten Platz.

«Ich musste ihm Training viel lernen, Mugello ist fahrerisch extrem anspruchsvoll», sagte der stets bescheidene und freundliche Zarco. «Vor allem musste ich mir abgewöhnen, zu früh in die schnellen Schikanen hineinzustechen. Ich habe dann das Einlenken vermehrt mit der Hinterbremse gemacht, um besser herausbeschleunigen zu können. Diese Supermoto-Technik beherrsche ich aus den vielen Trainings zuhause ziemlich gut, und je nach Strecke ist es ziemlich hilfreich. Wichtig ist dabei für mich, weiche und exakt passende Stiefel zu haben, damit ich das richtige Gefühl für diesen Fahrstil entwickeln kann.»

Zarco war im Training in Sachen Topspeed nur auf Rang 23 zu finden (228 km/h gegen die 244 km/h von Efren Vazquez auf der Derbi), aber in der Startaufstellung war er auf Rang 7 in der zweiten Reihe! «Im Rennen war es natürlich hart für mich auf der Geraden, da sind die Gegner reihenweise vorbeigerauscht», erinnert sich Zarco. «Aber am Schluss hatte ich Glück, als Sandro Cortese und Scott Redding aneinandergerieten. So wurde aus meinem achten noch ein sechster Platz! Hoffen wir, dass es in Barcelona im ähnlichen Stil weitergeht.»

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