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Mit Zuversicht nach Japan

Kolumne von Stefan Bradl
Stefan Bradl in Katar beim Moto2-Debüt

Stefan Bradl in Katar beim Moto2-Debüt

Nach dem Abschuss durch Alex De Angelis möchte ich übernächsten Sonntag in Motegi unbedingt die ersten Punkte sammeln.

Nach den recht erfreulichen Ergebnissen beim letzten IRTA-Test in Jerez Ende März, wo ich am zweiten Tag Vierter war, sind wir zuversichtlich zum Moto2-Saisonauftakt nach Katar gereist.

Ich war überrascht, wie stark wir uns nach einigen Mittelfeldplätzen bei den Tests im Februar und anfangs März in Barcelona, Valencia und Jerez gesteigert haben.

Aber dass ich in Katar im zweiten freien Training Schnellster und dann im Zeittraining Dritter sein würde, damit hat bei uns im Viessmann-Kiefer-Team niemand gerechnet.

Dabei hätte es sogar für die Pole-Position reichen können. Aber in der letzten Runde musste ich einen langsameren Gegner überholen. Das hat zwei Zehntelsekunden gekostet.

Es war natürlich ärgerlich, dass mich Alex De Angelis gleich in der zweiten Kurve vom Motorrad gerempelt hat. Wir haben uns nachher im Medical Centre getroffen. Man kann sich vorstellen, dass ich nicht sehr gut auf ihn zu sprechen war.

Schade. Vielleicht wäre ein Top-3-Platz wie vor zwei Jahren möglich gewesen, als ich mit der Aprilia 125 in Katar als Dritter meinen ersten GP-Podestplatz geschafft habe.

Für das Team und mich war es wichtig zu sehen, dass wir ein gutes Basis-Set-up für unsere Suter-MMX gefunden haben, ich mich gut an den 600-ccm-Viertakter gewöhnt habe und meine neu zusammengestellte Technikcrew mit Jochen Kiefer an der Spitze gut harmoniert.

Denn auf dem Losail Circuit haben wir ganz andere Voraussetzungen vorgefunden als in Jerez, wo die Piste unheimlich holprig geworden ist. In Katar ist der Belag ganz fein, es gibt praktisch keine Bodenwellen. Trotzdem haben wir auch für diese Verhältnisse schon nach dem ersten Training eine zufriedenstellende Abstimmung gefunden.

Natürlich würde man bei so einem Nacht-GP, wenn das Training erst nach 21 Uhr beginnt, gerne bis Mittag schlafen.
Aber das Kiefer-Team muss sparen, deshalb konnte ich mir kein Einzelzimmer leisten. Und mein Zimmergenosse ist fast jeden Tag schon um 8 Uhr aufgestanden, ich konnte nachher nicht mehr einschlafen.

Aber da ich das Zimmer mit einem nahen Verwandten geteilt habe, der früher ein paar Grands Prix (1991 in der 250er-Klasse) gewonnen hat und der jetzt brav meine Helmvisiere putzt, konnte ich nicht so richtig auf den Putz hauen. Ich bin halt dann auch relativ früh aus den Federn gekrochen.

Jetzt freuen wird uns auf den japanischen WM-Lauf in Motegi am übernächsten Sonntag. Da müssen wir unbedingt Punkte einsammeln. Denn ich will die Moto2-WM zumindest als bester 125-ccm-Aufsteiger beenden.

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