Kawasaki: Katar-Test nur mit Melandri
Marco Melandri testet die Kawa in Katar
Kurz vor dem Jahreswechsel sind die ersten Gerüchte vom MotoGP-Rückzug von Kawasaki Racing durchgesickert, am 16. Januar wurde er dann offiziell verkündet. Gleichzeitig ist allen SPEEDWEEK-Lesern seit Wochen klar, dass hinter den Kulissen an einem Notpaket gearbeitet wird, um zumindest eine Ninja ZX-RR bei allen MotoGP-Rennen 2009 an den Start zu bringen.
Nun steht fest, dass sich Kawasaki vom erfolglosen Competitions Manager Michael Bartholemy getrennt hat, der 2008 mit einem Jahresbudget von 44 Millionen US-Dollar nur einen 16. WM-Rang (John Hopkins) und einen 18. WM-Rang (Anthony West) zustandegebracht hat.
«Ich habe gehört, dass Kawasaki nach meinem Ausscheiden 5 Millionen Euro pro Jahr mehr ausgegeben hat», erzählt der ehemalige Teammanager Harald Eckl. «Aber die Erfolge sind immer seltener geworden. In meiner Ära war Kawasaki konstant in den Top-Ten und jedes Jahr zwei- oder dreimal auf dem Podest.»
Wie auch immer: Der ehemalige Technical Director Ichiro Yoda hat jetzt ein Rumpfteam aus alten Teammitgliedern zusammengestellt, an den Katar-Test (1. bis 3. März) nimmt voraussichtlich nur Marco Melandri teil.
Die Motorräder werden nicht mehr Kawasaki heissen. Das Werk hat aber alle 2009-Maschinen an Kawasaki Motors Racing in Heerlen/NL ausgeliefert. Dieses Bikes wurden im Januar noch in Eastern Creek/AUS und Phillip Island/AUS von Olivier Jacque und Tamaki Serizawa probegefahren. Es gab gemischte Meldungen über die technischen Fortschritte. Aufmerksame Beobachter gehen davon aus, dass die grundlegenden Probleme (Ansprechverhalten, Kupplung, Kraftentfaltung) bisher nicht zufriedenstellend gelöst wurden.
Unter welcher Bezeichnung die Reihenvierzylinder-Motorräder eingesetzt werden, hat Teamchef Yoda bisher nicht verlautbart. Auch die Teambezeichnung wird noch geheim gehalten.