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Rossi: Wer soll ihn entthronen?

Kolumne von Peter Clifford
Weltmeister Valentino Rossi

Weltmeister Valentino Rossi

Da Stoner und Pedrosa angeschlagen sind, halte ich Valentino Rossi für den grossen Titelfavoriten 2009.

Valentino Rossi scheint ein ziemlich guter Tipp für die MotoGP-WM 2009 zu sein. Er hat schon 2008 mit 373 zu 280 Punkten hoch überlegen gegen Stoner triumphiert.

Casey ist schnell, aber niemand kann genau abschätzen, wie schwerwiegend seine Verletzung ist. Es ist ungewiss, ob der Ducati-Star eine Renndistanz durchstehen kann. Und Dani Pedrosa wirkt noch fragiler.

Valentino ist 2009 bisher von Verletzungen verschont geblieben. Seine phänomenalen Fähigkeiten machen ihn zum Titelfavoriten. Stoner und Pedrosa, seine schärfsten Herausforderer von 2008, können sich kein gesundheitliches Handicap erlauben.

Yamaha weiss inzwischen genau, was nötig ist, um in der 800-ccm-Kategorie zu gewinnen. Die M1 ist in der Vorbereitungszeit gewiss noch schlagkräftiger geworden.

Bei Ducati könnte sich jetzt negativ auswirken, dass die 800er seit 2007 nur in den Händen von Stoner konkurrenzfähig war.

Von Honda wird nicht übertrieben viel zu erwarten sein. Die Japaner bringen zwar sechs Motorräder an den Start. Aber es sieht nach den ersten Tests nicht so aus, als könne man mit der RC212V des Jahrgangs 2009 die WM gewinnen. Natürlich kann Pedrosa einzelne Rennen gewinnen. Aber er hat in drei MotoGP-Jahren bei der Titelvergabe nie eine Rolle gespielt.

Dazu kommt, dass Pedrosas neuer Repsol-Honda-Teamkollege Dani Pedrosa von der Werksmaschine nicht sonderlich beeindruckt ist. Er ist nicht viel stärker als im Vorjahr mit der privaten Scot-Honda.

Seit wir wissen, dass die Honda-Kundenteams ein Drehzahllimit von 18 000/min einhalten müssen, dürfen wir auch von Piloten wie de Puniet, Takahashi und De Angelis keine grossen Wunder erwarten. Toni Elias hingegen scheint im Gresini-Team nicht von dieser Order betroffen zu sein. Er verfügt über Werksmaterial. Trotzdem werden wir diese Fahrer gelegentlich auf dem Siegerpodest antreffen. Titelanwärter sind sie nicht.

In der Vergangenheit haben Privatfahrer manchmal durch eine riskante Reifenwahl für eine Überraschung gesorgt. Diese Möglichkeit dürfte jetzt wegfallen: Zu Zeiten der Bridgestone-Einheitsreifen ist die Auswahl stark eingeschränkt.

Vielleicht kommt Rossis hartnäckigster Gegner aus dem eigenen Lager. Jorge Lorenzo hat 2008 gleich sein drittes MotoGP-Rennen (Portugal) gewonnen. Gewiss, in seiner Rookie-Saison ist der Spanier zu oft gestürzt. Aber Lorenzo hat das Risiko auch in der 250er-WM gut im Griff gehabt. Gut möglich, dass ihm das 2009 auch in der Köingsklasse gelingt. An Speed fehlt es Lorenzo nicht.

Das könnte Rossis Vorteil sein: Alle Rivalen müssen sich in irgendeiner Weise verbessern. Stoner und Pedrosa müssen gesund werden, Lorenzo muss seine Sturzanfälligkeit loswerden, die Ducati muss für die anderen Piloten beherrschbarer werden. Die Honda ist vorläufig nicht überragend. Suzuki hat Potenzial, aber oft nicht über die Renndistanz. Kawasaki gilt mit Melandri als Aussenseiter.

Meine grösste Hoffnung bleibt also Lorenzo. Wenn er mehr Rennen gewinnt, kann er Valentino Rossi tüchtig einheizen. Aber alle müssten grosse Schritte vorwärts machen, um sich als künftige Champions zu präsentieren. Schwer vorstellbar.

Wir sehen viele namhafte MotoGP-Fahrer, aber die Brillanz von Rossi erreicht keiner. Sein Team überragt durch seine Professionalität. Es spielt in einer eigenen Liga.

Erfreuen wir uns also, indem wir mit Valentino Rossi den besten Fahrer der Gegenwart beobachten und vielleicht sogar den Grössten aller Zeiten. Trotzdem würden wir es schätzen, wenn ihm die Herausforderer am Samstag und Sonntag (28./29. März) beim IRTA-Test in Jerez ordentlich zusetzen. Auch wenn es ihnen am Schluss schwerfallen wird, Rossis 100. GP-Sieg und neunten Titelgewinn zu verhindern.

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