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Valentino Rossi: «Motocross ist der härteste Sport»
Im Video-Chat mit Amy Dargan sprachen die beiden Yamaha-Werksfahrer, Valentino Rossi (Moto-GP) und Gautier Paulin (MXGP), über die Unterschiede zwischen Motocross und Straßenrennen während der Corona-Krise.
Motocross-WM MXGP
Im Artikel erwähnt





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Corona-Zeiten sind die Zeiten der Videokonferenzen und Video-Interviews. Yamaha brachte seine Werksfahrer aus den Bereichen Moto-GP und Motocross zusammen. Die Moderatorin Amy Dargan unterhielt sich mit Valentino Rossi und dem französischen MXGP-Werksfahrer Gautier Paulin über Motocross, Flat-Track, Moto-GP und das Leben als Vater.
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"Alle Piloten in der Straßen-Weltmeisterschaft sind auch große Motocross-Fans und viele Fahrer trainieren auf der Motocross-Strecke", eröffnete Rossi die Gesprächsrunde. Paulin und Rossi sind sich letztes Jahr bei einem Yamaha-Event in Barcelona begegnet. "Wenn ich die Zeit habe, ein Moto-GP-Rennen zu besuchen, ist es schwierig, 'Vale' zu treffen", berichtet Paulin aus eigener Erfahrung. Rossi trainiert seinerseits auf seiner eigenen Ranch Motocross. Regelmäßig lädt er sich auch prominente Gäste ein. Sein Freund Antonio Cairoli zeigte ihm auf seinem Kurs bereits verschiedene Tricks. "Die Strecke kann drei unterschiedliche Disziplinen abdecken. Wir haben eine leichte Soft-Cross-Strecke, dann haben wir ein Flat-Track-Oval und außen herum haben wir einen 2,5 km langen Straßenkurs angelegt. Die Oberfläche ist weich und hat wenig Grip. Der Unterbau ist aber sehr hart. Er besteht aus Beton mit einem Kiesbett, auf dem die Erde aufgefüllt ist. Eine Runde ist ziemlich lang, wir brauchen mehr als zwei Minuten pro Runde."
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Paulin wurde mit Team Frankreich fünfmal Mannschaftsweltmeister. "Die Nations sind etwas Einzigartiges", schwärmt Rossi. Wenn es ein Rennen wie die Nations für die Straße gäbe, wen würde er sich als Teamkollegen wünschen? "Mit Franco Morbidelli und Andrea Dovizioso würde ich gerne in einem Team fahren."
Valentino ist mit über 40 Jahren immer noch in der Weltspitze auf höchstem Level dabei. Paulin ist im März 30 Jahre alt geworden. Könnte er sich vorstellen, so lange wie Rossi weiterzumachen?
"Valentino ist wie ein Monument", erklärt der Franzose. "Ich weiß es nicht. Man sollte weitermachen, so lange man sich selbst neue Ziele setzen kann. Sobald man aber anfängt, an etwas anderes als das nächste Rennen zu denken oder was man vielleicht als nächstes tun könnte, ist man draußen. Dann ist es besser, aufzuhören. Aber um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass ich mit 40 noch hinter einem MXGP-Startgatter stehe, aber wer weiß?" "Mit 30 kannst du nicht wissen, wie lange du noch fährst", meint Rossi. "Man hat noch viel Kraft und Energie. Alles hängt von der eigenen Motivation ab und ob du bereit bist, dich von Rennen zu Rennen zu steigern. Wenn man genügend Konzentration und Leidenschaft hat, kann man weitermachen."
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Allerdings hat 'Vale' einen entscheidenden Unterschied zwischen den Moto-GP und MX-GP ausgemacht. "Motocross ist körperlich härter als Straßenrennen. Moto-GP ist körperlich ebenfalls sehr fordernd aber Motocross ist das Härteste, was man auf einem Motorrad anstellen kann." In der Motocross-WM sind bereits zwei Rennen absolviert. "Wir hatten eine sehr kurze Winterpause, weil die WM sehr früh begonnen hat", meint Paulin. "Wir hatten wenig Zeit zum Testen. In der Zeit der Corona-Pause konnte ich gut trainieren. Aber es ist mental schwierig, wenn man nicht weiß, wann man den Schalter wieder umlegen muss. Pro Fahrer sind bei einem WM-Lauf etwa 10 Leute im Paddock aktiv, das sind in der Summe viele Menschen. Wir haben Länder wie Russland, Lettland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Indonesien, Argentinien und China im Kalender." "Jeder will fahren", ergänzt Rossi, "von der Formel-1 bis zur Moto-GP. Wenn keine neuen Probleme auftauchen, hoffe ich, dass wir in der zweiten Jahreshälfte fahren können - vielleicht im Juli oder August. Ich denke, dass es weniger Rennen geben wird und weniger Menschen an der Strecke sein werden. Es wird wohl auf eine verkürzte Saison hinauslaufen, vielleicht mit 8 bis 10 Rennen. Aber ich denke, so ist es besser als wenn wir die komplette Saison absagen müssten." "Im Moment sind in der Motocross-WM keine Rennen abgesagt", ergänzt Paulin. "Die Rennen wurden nur verschoben. Aber wir wissen, dass einige Rennen nicht durchführbar sein werden. So hoffen wir, dass es im Motocross eine ähnliche Lösung geben wird wie in der Moto-GP."
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"Jede Woche ein Rennen zu fahren wie in Amerika, das wird hart", meint auch Rossi. In der Zeit von Corona vertreibt sich Rossi auch gern die Zeit mit der Playstation und fährt gegen seinen Bruder und seine Freunde Rennen. "Wir haben schon eine richtige Meisterschaft", schmunzelt der Italiener. Zum Schluss schwärmt Paulin noch von seiner einjährigen Tochter. "Es ist eine positive Veränderung in meinem Leben. Ich sehe sie jetzt aufwachsen. Dafür gibt es keine Worte." Kann sich Rossi auch eigene Kinder vorstellen? "Zum Glück ist meine Freundin ja noch sehr jung, also habe ich noch etwas Zeit. Andererseits bin ich jetzt schon 41, also habe ich ja gar nicht mehr so viel Zeit. Ich möchte Kinder, aber ich fühle mich noch immer wie 20, nicht wie 40. Ich warte immer auf den Zeitpunkt, dass ich dafür bereit bin, aber das passiert nicht. Nein, nein, jeder sollte versuchen, ein Kind zu bekommen. Das sind schließlich große Gefühle." Am Ende lädt Rossi Paulin auf seine Ranch nach Italien ein: "Wir werden eine gute Zeit dort haben", versichert er. "Lasst uns hoffen, dass wir bald wieder Rennen fahren können."
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