KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Max Nagl siegt beim Masters-Auftakt in Drehna

Von Frank Quatember
Max Nagl: Starker Auftritt im Sand von Fürstlich Drehna

Max Nagl: Starker Auftritt im Sand von Fürstlich Drehna

Der Grand-Prix-Star bleibt beim Masters-Auftakt ungeschlagen. Starke Gegenwehr kommt von Max Anstie mit der 250-ccm-Suzuki.

Nach einem komplett verregneten Qualifikationstag hatte der Wettergott ein Einsehen und begleitete die Auftaktveranstaltung zu den ADAC MX Masters im brandenburgischen Fürstlich Drehna am Renntag mit einem angenehmen Mix aus Wolken und Sonne. Auch der Chef des MSC Drehna, Jörg Lischka, zeigte sich hochzufrieden, mit 10.000 Zuschauern wurden die Besuchzahl des Vorjahres wieder erreicht.

Das MX-Masters-Feld war wie erwartet besetzt mit aktuellen GP-Fahrern wie Max Anstie und Max Nagl, aber auch Titelverteidiger Marcus Schiffer, der erfahrene Franzose Sébastien Pourcel sowie der junge Wilde Dennis Ullrich und Filip Neugebauer konnten sich berechtigte Hoffnungen auf den Tagessieg machen.

Als das Startgatter zum ersten Finallauf der Masters-Piloten kurz vor 14 Uhr fiel, war es der Franzose Pourcel auf seiner KTM, der mit dem Holeshot das Feld in die erste Kurve führte. Bereits ausgangs der Startkurve übernahm aber Topfavorit Max Nagl mit einem energischen Manöver die Führung – diese gab der Honda-Werkspilot bis ins Ziel nicht mehr ab.

Nagl: «Der erste Lauf war für mich ein klarer Start-Ziel-Sieg und keiner von der schweren Sorte. Die Strecke war extrem anspruchsvoll, wesentlich schwieriger als die GP-Strecken, auf denen wir zuletzt gefahren sind.» Hinter dem Deutschen gelang es Max Anstie, seine 250-ccm-Suzuki innerhalb weniger Runden auf den zweiten Platz zu bringen. Dem ausgewiesenen Sandspezialisten – der Brite wuchs in den Niederlanden auf – lag die Strecke gut und so konnte Anstie ohne Probleme seine Platzierung bis zur Zielflagge halten.

Christian Brockel im Pech

Um Rang 3 gab es ein heftiges Duell zwischen Nations-Champion Marcus Schiffer und KTM-Pilot Christian Brockel, das eine Runde vor Schluss zugunsten von Brockel entschieden schien. Doch beim Dresdner versagte die Kupplung ihren Dienst und Schiffer nahm die Einladung zum dritten Platz dankend an.

In Lauf 2 konnte der für seine explosiven Start bekannte deutsche Jungstar Dennis Ullrich den Start gewinnen, wurde aber schnell von Anstie passiert. Nagl war mit seinem Start hingegen nicht zufrieden:  «Im zweiten Lauf hat der Start mit dem Motorrad überhaupt nicht funktioniert. Ich hab nix falsch gemacht, es passt irgendwas an der Abstimmung nicht, das Problem haben wir aber schon länger. Ich konnte mich dann super nach vorn arbeiten, aber wir müssen für die Starts hart am Motorrad arbeiten.»

Doch Max Nagl wäre nicht Max Nagl ohne positives Denken und so fiel die Einschätzung des deutschen GP-Piloten zu Lauf 2 entsprechend aus. «Bei der Aufholjagd in den ersten fünf Runden war ich am Limit. Als ich Zweiter hinter Anstie war, hab ich etwas den Speed rausgenommen und mir eine Strategie für die Schlussattacke überlegt. Das hat genau funktioniert. Vielleicht werde ich alle Masters-Rennen fahren, mal sehen wie das gesundheitlich funktioniert. Das wäre ja auch für mein GP-Team super, wenn ich den Masters-Titel holen könnte. In Reutlingen bin ich definitiv am Start.»

Max Anstie tankt Selbstvertrauen für die WM

Anstie kämpfte zwar vergeblich um den Tagessieg, war aber voll des Lobes für seinen Ausflug nach Drehna: «Es war alles super, sehr schön hier in Deutschland zu sein. Es war mein erstes Rennen hier bei den ADAC Masters, es war wunderbar, die vielen Fans hier zu sehen. Es war ein tolles Rennen mit Max in Lauf 2, ich habe alles versucht, um vorn zu bleiben, aber die überrundeten Fahrer haben mich viel Zeit und Rhythmus gekostet. Es war auch nicht einfach, mit der 250er Maschine dagegenzuhalten. Ich habe hier viel mitgenommen für den MX2-GP kommendes Wochenende in Portugal.»

Etwas überraschend wurde dank eines entschlossenen Starts Dänemarks Kasper Lynggard auf Yamaha Dritter im zweiten Lauf und verwies Dennis Ullrich sowie Timur Muratov auf die folgenden Ränge.

Mit einem siebenten Platz sicherte sich Marcus Schiffer Rang 3 in der Tageswertung und konnte trotz starker Schmerzen bei der Siegerehrung lächeln: «Es war in Ordnung, ich bin zufrieden. Im ersten Lauf lief es gut, obwohl ich Probleme mit dicken Armen hatte. Mein Speed war aber okay, ich konnte eigentlich mit Max Anstie gut mithalten. Aber in Lauf 2 war mein Start schlecht, ich konnte aber gut nach vorn fahren und war schon an Filip Neugebauer vorbei, als ich leider einen heftigen Abflug hatte. Da hab ich mir auch etwas wehgetan, weil ich am Lenker hängengeblieben bin. Danach war der Rhythmus weg und dafür ist der dritte Platz gesamt wirklich in Ordnung. Meine Ausgangsposition für die Meisterschaft ist gut.»

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