Gespann-WM Stelpe/LV: Saisonaus für Giraud/Musset!
Die Mitfavoriten auf den WM-Titel Valentin Giraud/Nicolas Musset müssen die Saison vorzeitig beenden, Ben Adriaenssen/Lauris Daiders fahren in Lettland einen weiteren Doppelsieg ein.
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Nach dem Sturz von Giraud/Musset in Genk wurde nicht das ganze Ausmaß der Verletzungen offensichtlich. Beim folgenden Grand Prix Straßbessenbach bissen sich die Franzosen durch, eine Woche später feierten sie beim Rennen zur französischen Meisterschaft in Ahun sogar noch einen Dreifachsieg. Doch Girauds Beschwerden wurden immer ärger. Neben dem Hämatom am linken Fuß sowie der Bänder- und Meniskusverletzung am linken Knie ergab die ärztliche Untersuchung nun einen Bruch der elften Rippe. Daraufhin beschloss das Team den Ausstieg aus der laufenden WM. Allenfalls will man noch im September die beiden letzten Rennen zum französischen Championat fahren, um dort den Titel zu retten.
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So schaut alles danach aus, dass Ben Adriaenssen seine dritte Weltmeisterschaft gewinnt. Der Belgier dominierte gemeinsam mit Beifahrer Lauris Daiders beim GP von Lettland in Stelpe und baute seinen Vorsprung vor Jan Hendrickx/Ben van den Bogaart auf 35 Punkte aus – sechs Läufe sind in der WM noch zu absolvieren. Hendrickx büßte im zweiten Durchgang von Stelpe wichtige Punkte ein, als er im Sprung mit Stuart Brown/Josh Chamberlain aneinander geriet. Während die wiederum starken Briten unbeschadet weiterfahren konnten, musste Hendrickx in der Helferbox den Kupplungshebel richten lassen. Danach zeigten er und Van den Bogaart im Tiefsand eine sehenswerte Aufholjagd: Rang neun. Etienne und Robbie Bax stoppten im Qualifying mit defektem Vorderradlager, Brett Wilkinson/Dan Chamberlain düsten in das havarierte Gespann. Beide Teams kamen über die Last-Chance-Runde ins Rennen – allerdings mit Starts aus der zweiten Reihe. Dennoch waren Plätze in den Top Ten kein Problem, wobei sich die Briten wie schon im Last-Chance etwas besser als das niederländische Brüderpaar aus der Affäre zogen.
Eine starke Leistung zeigten Tomas und Ondrej Cermak. Im zweiten Lauf konnten die Tschechen Schnellstarter Adriaenssen am besten folgen und rangieren nun an vierter Stelle der WM. Auch Andreas Bürgler/Martin Betschart glänzten im Sand. Leider verhinderte das Material im ersten Lauf eine ähnlich gute Platzierung wie im zweiten. "Die Mousse im hinteren Reifen löste sich in Luft auf", klärte Bürgler auf. Überhaupt nicht gut lief der Rennsonntag dagegen für Kevin Battaglia/Philipp Furrer. Nach einem Crash beim ersten Start gerieten die Schweizer den Tschechen Tomas Vejchoda/Miroslav Zatloukal in die Quere, Furrer musste mit gebrochenem Unterarm ins Hospital.
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Die deutschen Teams waren überraschend zahlreich vertreten. Außer Silvio Senz, der nach der Verletzung von Partner Stefan Nicke sein Glück mit dem Letten Lotars Aleksejevs versuchte und knapp scheiterte, schafften alle Teams die Qualifikation – sogar ohne den Last-Chance-Umweg. In den Hauptrennen fehlte es Joachim und Philipp Reimann im mittlerweile tief zerfurchten Sand jedoch am Tempo. Sebastian Engelbrecht/Andreas Hegewald verpassten die Punkteränge mit den Plätzen 22 und 21 nur knapp. Ihren ersten WM-Punkt konnten dagegen Adrian Peter/Andy Schlinnertz nach dem zweiten Lauf feiern. Zuvor hatte das deutsch-belgische Duo die Zielflagge als 21. Ziel gesehen.
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Neben Marcel Faustmann/Andres Haller, die beide Male fleißig punkteten, hätten Tobias Blank/Michael Klooz ihr Konto im zweiten Lauf ebenfalls deutlich aufbessern können. An 16. Stelle liegend, gerieten sie jedoch drei Runden vor dem Ziel in eine tiefe Sandmulde und damit völlig ins Hintertreffen.
Die meisten Teams werden sich nun von der Strapaze im schönen Baltikum erholen, um am nächsten Wochenende in Kivioli/Estland wiederum an den Start zu gehen. Was sie da erwartet? Richtig: tiefer Sand. Die Österreicher Benjamin Weiss/Patrick Schneider verzichteten von vorneherein auf dieses spezielle Vergnügen. Auch Andreas Clohse bleibt daheim: Beifahrer Christian Verhagen ist beruflich verhindert. Resultate Motocross-Gespann-WM Stelpe/LV:
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