Verrückter Auftakt für Christian Menzel
Vom Container aufs Podium: der 911 von Christian Menzel
Der Kelberger Christian Menzel fährt nicht erst seit gestern Autorennen, doch was ihm in Shanghai widerfahren ist, bereicherte auch seinen Erfahrungsschatz. «Die ersten Probleme begannen schon nach der Anreise, wobei das gesamte Gepäck inkl. Rennutensilien verloren gegangen ist. Die Tasche kam dann noch, nur leider fehlten 50% des Inhaltes und der Rennoverall ebenfalls. Dazu waren die Tasche und mein Helm komplett zerstört! Als Verursacher tippe mal auf eine 747 - oder es könnte auch ein Airbus A 380 gewesen sein», so Menzel zerknirscht!
Damit nicht genug, sein 997 GT3 Cup stand im Zoll von Shanghai und kam erst am Freitag um 17 Uhr zur Rennstrecke - da war das so wichtige freie Training schon gelaufen! Jetzt musste das Auto über Nacht noch komplett revidiert werden, um für das Qualifying einsatzfähig zu sein.
«Unser Auto war zuvor auf einer Ausstellung und hat einen anderen Zollweg genommen. Es stand jetzt 5 Monate in einem Container und sollte ab Mittwochs in Shanghai neu aufgebaut werden. So musste ich ohne einen Meter gefahren zu sein direkt ins Quali. Ich bin in 2009 zuvor noch keinen Meter Rennauto gefahren!» Aufgrund der vielen See- und Luftwege ist es beim Carrera Cup Asia üblich, dass die Fahrzeuge zwischen den Rennen und auch zwischen den Saisons in Containern und nicht wie in Europa in Werkstätten.
In Anbetracht der Umstände lief es aber richtig gut, nach dem Rollout auf einer Kart-Bahn wurde Menzel im Zeittraining Dritter und beendete das erste Rennen auf dem Podium: «P3 im in der Startaufstellung war da noch eine ordentliche Schadensbegrenzung. Gleiches galt für Rennen 1 am Samstag. Nach schönen Zweikämpfen hinter Tim Sugden auf P2 war unter diesen Bedingungen mehr als Ok.» freute sich der Eifelaner.
Sonntags setzte er noch einen drauf und gewann das Rennen, damit übernahm Menzel praktisch ohne Vorbereitung die Tabellenführung: «Sieg! Und das bei meinem Lieblingswetter, es hat nach einigen Runden angefangen zu regnen. Mit den Slicks waren das die rutschigsten Kilometer meines Lebens! Nach all dem was ich im Vorfeld hier erlebt habe, kann und muss ich sehr zufrieden sein.»