Schwarz mit erfolgreichem Auftritt bei der Baja 1000
Sie ist das ultimative Rennspektakel in der Wüste Mexikos: die legendäre Baja 1000, das absolute Highlight der Offroad-Saison in der SCORE-Meisterschaft. Der Klassiker wurde in diesem Jahr zum 51. Mal ausgetragen – und seit vielen Jahren ist auch das deutsche Rallye-Ass Armin Schwarz dabei. Er nahm zum bereits 13. Mal an diesem extrem harten Langstreckenrennen teil. Und das mit Erfolg: Gemeinsam mit dem Team von RPM Racing feierte er den Sieg in der Legends Class (Starter über 50 Jahre) und belegte den starken zehnten Rang des Gesamtklassements.
Für Schwarz war dies der perfekte Abschluss der diesjährigen SCORE-Saison. Eine Besonderheit dabei: Beim Geiser Trophy Truck mit der Startnummer 5, den Schwarz in diesem Jahr pilotierte, handelt es sich um ein zweimotoriges Entwicklungsfahrzeug. Und der Entwicklungstruck absolvierte die 800 ruppigen Rennmeilen durch die Baja California ohne jedes Problem. Dank seiner BFGoodrich Reifen gab es nicht einmal einen Reifenschaden zu verzeichnen.
«Es ist rundherum klasse gelaufen», bilanziert Schwarz. «Uns ging es zunächst eigentlich nur darum, ohne Defekte durchzufahren und ins Ziel zu kommen. Denn bei einem Entwicklungsfahrzeug weiß man nie, was einen auf einem so langen Rennen alles erwarten kann – vor allem, wenn es die gesamte Strecke über übelstes Geläuf geht wie bei der Baja 1000. Doch es hat sich schon früh gezeigt, dass mehr drin sein kann, als wir erwartet hatten. Wir hätten sogar mit um den Gesamtsieg fahren können, sind dann aber in Sachen Tempo lieber doch kein zu großes Risiko eingegangen, um das Auto keinen zu großen Belastungen auszusetzen. Der Fokus lag darauf, anzukommen, nachdem wir im gesamten Jahr ja einige technische Probleme mit dem Truck hatten. Von daher sind wir mit dem Sieg in der Legends Class und den Top-10 im Gesamtklassement vollauf zufrieden.»
Schwarz’ bewährter Navigator war bei der Baja 1000 sein langjähriger Beifahrer Bryan Lyttle. Das Duo bestritt die ersten 380 Rennmeilen, vom Start in Ensenada über die Ostküste der mexikanischen Halbinsel am Golf von Kalifornien entlang nach Süden. Dabei ging es für Schwarz und Lyttle auch durch die altbekannte Region von San Felipe: «Dort gibt es diese üblen Bodenwellen, die San Felipe Whoops», berichtet Schwarz. «Wir hatten gewisse Bedenken, dass auf diesem extremen Abschnitt unser Antrieb Probleme machen könnte. Denn das hatten wir in dieser Saison schon öfter erlebt, schließlich handelt es sich ja um einen Entwicklungstruck. Doch es ging alles gut, und als wir da durch waren, wussten wir: Wenn jetzt nichts Gröberes passiert, kommen wir ins Ziel.»
Die nächste Herausforderung wartete allerdings rund eineinhalb Stunden vor dem Wechselpunkt. Stichwort: Nullsicht. «Die Nacht war bereits angebrochen, und über der Piste lag extrem dichter Nebel und Staub», so Schwarz. «Das reichte genau bis auf Augenhöhe. Darüber konntest du wunderbar den Himmel sehen, aber die Strecke vor dir konntest du nicht einmal erahnen. Das war richtig anstrengend, aber Bryan hat mich perfekt da durch navigiert». Erst nach einer Stunde, kurz vor dem Wechselpunkt, besserte sich die Sicht wieder.
Zielankunft ist Chefsache
Nach 380 Rennmeilen übergab Schwarz den Trophy Truck auf Rang acht liegend an Todd Wiley. Er nahm die zweite Rennhälfte zurück in Richtung Norden in Angriff. In Ojos, rund 40 Meilen vor dem Ziel in Ensenada, stieg dann der Chef selbst hinters Steuer: Clyde Stacy. «Wir hatten in unserer Klasse 50 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, und so wurde die Zielankunft zur Chefsache», so Schwarz. «Clyde ist schon über 70 und konzentriert sich eigentlich auf seine Rolle als Teamchef bei RPM Racing. Doch er sagte: ‚Wir sind schließlich bei der Baja 1000 und haben einen riesigen Vorsprung. Das lasse ich mir nicht nehmen, ich fahre unseren Truck selbst ins Ziel’.»
Die SCORE-Saison 2018 ist beendet, doch langweilig wird es Schwarz auch in den kommenden Wintermonaten ganz bestimmt nicht. Zum einen stehen nun wieder die Wintertrainings seiner Rallye- und Driving-Experience an. Zum anderen widmet er sich mit Hochdruck seinem neuesten Projekt: der AREA 39. Dabei handelt es sich um ein Offroad-Gelände in der Nähe von Oschersleben. «Dort ist alles zuhause, was auf losem Untergrund fahren kann, begonnen vom Rallyeauto über Offroad-Fahrzeuge, Motorräder, Quads bis hin zu UTVs und allem, was sonst noch im Gelände unterwegs ist», erklärt er. Künftig werden in der AREA 39 Offroad-Trainings, Rennen und Events veranstaltet.