Das Rallye-Festival in der Eifel
Oldies, but Goldies in der Eifel
Gerade konnte der Veranstalter die 100. Nennung für das weltweit grösste rollende Rallye-Museum registrieren. «Mehr als 120 Teams können wir nicht zulassen, sonst reicht unsere Rallye-Meile im Zentrum von Daun nicht aus», strahlt Organisationsleiter Peter Schlömer und ergänzt: «Es gibt aber schon einige weitere Ankündigungen, so dass wir wahrscheinlich schon lange vor dem Nennungsschluss eine Warteliste einrichten müssen.»
Neben den 120 Teilnehmern der «slowly-sideways»-Truppe, die Rallye-Geschichte zum Erleben und Anfassen bieten, werden noch 20 Teams als Vorauswagen unterwegs sein. Diese Stars der Youngtimer-Szene erfüllen zwar nicht die strengen Anforderungen, die an die Teilnehmer des Hauptfeldes gestellt werden, sie dokumentieren aber ebenfalls ein Stück Rallye-Geschichte.
Der Kölner Reinhard Klein, Gründer und Kopf der Interessengemeinschaft «slowly sideways», erklärt seine Philosophie beim rollenden Rallye-Museum: «Uns geht es nicht um eine möglichst grosse Anzahl von Startern, sondern vielmehr um die Qualität der Fahrzeuge. Viele der Boliden sind fahrende Geschichtsbücher des Rallyesports. Einzelstücke, die mit viel Liebe am Laufen gehalten werden.» Der weltweit anerkannte Rallyefotograf ergänzt: «Trotzdem sollen diese Schmuckstücke nicht in der Garage stehen, die Eigentümer möchten sie dort fahren, wo sich diese Autos auch wohl fühlen, nämlich auf abgesperrten, kurvenreichen Sonderprüfungen.»
Ein optimales Präsentations-Revier sind die anspruchsvollen Prüfungen in der Vulkaneifel rund um Daun. Nicht immer sind nur die Fahrzeuge die Rallye-Stars in der Eifel, in einigen Fahrzeugen sitzen auch die damaligen Chauffeure – die ebenfalls Rallye-Geschichte geschrieben haben. Allen voran die zweimaligen
Weltmeister Walter Röhrl / Christian Geistdörfer. Röhrl ist Schirmherr des Rallye Festivals und lässt es sich nicht nehmen, selbst ins Lenkrad zu greifen. Der Lange pilotiert Fahrzeuge aus seiner ganz eigenen Geschichte. Dabei ist ein Original Nachbau des Audi S1 E2 quattro, mit dem er in San Remo 1985 gewonnen hat. Ebenso ein Opel Ascona 400, sein Original-Siegerauto der Rallye Monte-Carlo von 1982, sein Porsche 911 von der San Remo 1981 und das Original Siegerauto der Rallye Neuseeland 1983, ein Lancia 037. Christian Geistdörfer wird nicht an seiner Seite sitzen, er ist Repräsentant des Hauptsponsors Opel in Daun.
Hinter Röhrl gehen mit der Startnummer 2 Harald Demuth / Wolfgang Inhester an den Start. Der zweifache deutsche Rallye-Meister pilotiert einen Audi quattro von 1982. Direkt dahinter startet Sepp Haider, deutscher Rallye-Champion von 1989, mit Co Peter Diekmann in ihrem Mercedes 500 SL aus 1982. Das Führungs-Quartett komplettiert der Europameister von 1979, Jochi Kleint. Er pilotiert mit Co Klaus Hartjen den original Opel Ascona, mit dem er 1981 bei der Rallye Monte-Carlo auf Platz drei fuhr.
Für die Fans gibt es genügend Möglichkeiten, die 'Stars der Rallyeszene'
live zu erleben. Bereits am Donnerstag (14.7.) findet von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr der legendäre Eifel-Shakedown in und um Neichen statt. Anschliessend geht es zum 'Open air-Filmabend' nach Daun mit Werken vom österreichischen Kult-Filmer Helmut Deimel. Der Freitag beginnt ab 14.00 Uhr mit der öffentlichen technischen Abnahme auf der Rallye-Meile in Daun. Ab 19.00 Uhr gibt es dann auf dem Rundkurs in Sarmersbach ein Wiedersehen mit den Fahrzeugen, die Rallye-Geschichte geschrieben haben.
Am frühen Samstag werden zwei Prüfungen je zweimal gefahren und am Nachmittag weitere zwei ebenfalls im Doppelpack. Dazwischen gibt es ausreichend Gelegenheit, die Rallye-Boliden beim Service im Dauner Zentrum ausgiebig zu besichtigen. Und zum Abschluss bietet eine öffentliche Rallye-Party mit einer Oldie-Live-Band und einem Höhenfeuerwerk den würdigen Rahmen für einen stimmungsvollen Ausklang des Rallye-Festivals in Daun.