Vierter Saisonsieg für Raimund Baumschlager
Seriensieger Raimund Baumschlager
Der bislang neunfache österreichische Champion gab seine Führung bei der Schneebergland-Rallye von Beginn weg nie ab. Der Skoda Fabia S2000 des Oberösterreichers fühlte sich auf den durchwegs WM-würdigen neuen Sonderprüfungen rund um Rohr im Gebirge genauso wohl wie sein «Herrl». Die Strecken erwiesen sich als so anspruchsvoll, dass die letzte SP wegen heftigem Regen von der Rallyeleitung sogar aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste.
Baumschlager: «Das war mein wahrscheinlich schönster Sieg heuer. Ich war jederzeit in der Lage, einen Speed zu fahren, der der Konkurrenz wenig Chance gelassen hat.» Dem Sieger am nächsten, aber nicht nah genug, kam Noch-Meister Beppo Harrach, der aber mit dem Schicksal haderte: «Leider haben wir hier mit unserem schweren, grossen Mitsubishi gegen den kleinen, wendigen Skoda von Baumschlager von Anfang an keine Chance gehabt. Die Prüfungen sind uns nicht so entgegengekommen wie ihm. Das soll aber Baumschlagers Sieg keineswegs schmälern. Der war absolut verdient.»
Platz drei ging an Gerwald Grössing, der nach dem zweiten Platz im Vorjahr wiederum aufs Podest fuhr. «Ich habe bei dieser Rallye Höhen und Tiefen durchlebt. Die Höhen lagen in absolut guten Sonderprüfungszeiten, die Tiefen in immer wieder ungewollten Ausritten.» Damit sicherte sich der „Schneebergland-Hausherr“ auch den Sieg in der Division V vor Friedrich Poiss und Friedrich Hajszan.
Seinen Stockerlplatz bei den Grossen hat Grössing freilich auch dem Pech von Manfred Stohl zu verdanken. Auf SP 12 touchierte der Schneebergland-Rallye-Sieger des letzten Jahres einen Gegenstand, riss sich an seinem Mitsubishi ein Rad aus und liess dadurch zwei Minuten liegen. Stohl: «Das war insgesamt kein guter Tag für uns. Abgesehen vom Pech mit dem Rad ist auch so nicht viel von dem aufgegangen, was ich mir vorgenommen habe.» Am Ende reichte es trotzdem noch zu Platz fünf hinter dem im Lauf der Rallye immer stärker werdenden Kris Rosenberger.
Die 2-WD-Wertung holte sich Suzuki-Pilot Michael Böhm, der schon zuletzt bei der Bosch-Rallye gewonnen hatte. «Dieser Erfolg bedeutet mir unheimlich viel. Ich gewöhne mich von Mal zu Mal besser an mein Auto», freute er sich. Den Suzuki-Doppelsieg komplettierte Max Zellhofer, der damit die alleinige Führung in der 2-WD-Wertung übernehmen konnte. Profitiert hat er dabei vom Ausfall des lange Zeit führenden Hannes Danzinger. Dieser stellte seinen VW Scirocco mit defekter Antriebswelle in SP 7 ab.
Klemens Haingartner schnappte sich den Schneebergland-Sieg in der Division III. Der Steirer gewann vor seinem Suzuki-Kollegen Damian Izdebski. Beide Piloten genossen ihren Erfolg, weil gerade sie in den letzten Läufen nicht vom Glück verfolgt waren. Diesmal erwischte es Rene Rieder, der mit technischem Defekt am Suzuki ausfiel.
Historischer Sieger wurde einmal mehr Karl Wagner, der mit seinem Porsche 911 Oskar Hebenstreit im Ford Escort klar auf Platz zwei verwies. Kurt Göttlicher gewann den OSK-Pokal der Historischen.
Endstand der Schneebergland-Rallye 2012 nach 14 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha (A/D), Skoda Fabia S2000, 1:13:11,1 h.
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher (A/A), Mitsubishi Evo IX R4, + 26,3 sec.
3. Gerwald Grössing/Sigi Schwarz (A/A), Mitsubishi Evo VII, + 3:15,4 min.
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego (A/A), VW Polo S2000, + 4:44,6
5. Manfred Stohl/Ilka Minor (A/A), Mitsubishi Evo IX CNG, + 5:48,8
6. Willi Stengg/Jürgen Klinger (A/A), Subaru Impreza WRX, + 6:32,4
7. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer (A/A), Mitsubishi Evo X R4, + 7:02,1
8. Hermann Neubauer/Jürgen Rausch (A/A), Subaru Impreza R4, + 7:34,6
9. Michael Böhm/Katrin Becker (A/A), Suzuki Swift 1600, + 8:34,5
10. Manfred Pfeiffenberger/C. Pfeiffenberger (A/A), Mitsubishi Evo IX, + 9:52,3