Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Tanz zwischen Weinreben und Panzerplatte

Von Toni Hoffmann
Deutschland-Sieger Marijan Griebel

Deutschland-Sieger Marijan Griebel

Marijan Geibel und Alexander Rath führen nach zwei Laufsiegen die Meisterschaft wieder an, Meisterschaft bleibt bis zum Finale offen.

Die Wertungsläufe fünf und sechs der HJS Diesel Rallye Masters 2012 wurden bei der ADAC Rallye Deutschland (24./25. August) im Rahmen der Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen. Mit elf Fahrzeugen sorgten die Selbstzünder für einen starken Auftritt auf dem Serviceplatz in Trier und auf den 12 Wertungsprüfungen in den Weinbergen der Mosel sowie dem Truppenübungsplatz in Baumholder. Bereits am Donnerstagabend präsentierte sich das Feld in der historischen Innenstadt von Trier beim Showstart an der Porta Nigra vor tausenden begeisterter Zuschauer.

Die beiden Pfälzer Marijan Griebel (Hahnweiler) und Alexander Rath (Korlingen) dominierten bei ihrem Heimspiel das Geschehen an der Spitze. Im selbst vorbereiteten Opel Astra GTC setzte sich das Duo an beiden Tagen deutlich von der Konkurrenz ab und fuhr kontrolliert und ohne Fehler zwei souveräne Laufsiege ein. «Das ist mein schönstes Geburtstagsgeschenk», strahlte Copilot Alex Rath, der am Donnerstag seinen 28. Geburtstag feierte. Mit diesem Erfolg übernehmen sie die Führung vor den Hessen Björn Mohr und Oliver Becker, die mit technischen Problemen während der gesamten Veranstaltung kämpften und beim zweiten Lauf sogar einen Ausfall verkraften mussten.

«Wirklich schade, diesmal war das Glück nicht auf unserer Seite», resümierte der zweifache Meister sichtlich enttäuscht das Geschehen. «Am Freitag sprang der Motor zuerst in den Notlauf, danach bekamen wir Getriebeprobleme. Der dritte Platz ging soweit noch in Ordnung – am Samstag mussten wir den Wagen nach der längsten Prüfung auf der Panzerplatte mit kapitalem Motorschaden abstellen. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern wollen beim letzten Lauf im Saarland um den Sieg fahren, um unsere letzte Chance zum Hattrick vielleicht doch noch zu nutzen», zeigt sich Björn Mohr kämpferisch.

Einmal mehr trumpfte Hendrik Stockmeier im Seat Leon gross auf und fuhr am Freitag auf den zweiten Platz. «Das Auto funktioniert absolut tadellos, und es macht grossen Spass im Weinberglabyrinth zu fahren», freute sich ‚Stocki’ leider nur kurz, denn am Samstag verpasste er gleich auf der ersten Wertungsprüfung den Bremspunkt und rutschte ins Aus. Der Finne Kai Ahola fühlte sich auf den anspruchsvollen Strecken ebenfalls sichtlich wohl und lag an beiden Tagen auf Podiumskurs, doch technische Probleme am Fiat Punto sorgten für zwei Ausfälle. Das gleiche Szenario erlebte der Bayer Alois Scheidhammer, der seinen Opel Astra am ersten Tag mit Getriebeschaden und am zweiten Tag mit defekter Aufhängung abstellen musste.

Allen Grund zum Jubeln hatten Maurice Moufang und Katrin Rost, die mit den Plätzen vier und zwei eine ordentliche Leistung ablieferten. Im BMW 120 D, dem einzigen heckgetriebenen Fahrzeug der HJS-DRM, fand das Duo einen guten Rhythmus und klettert mit diesen Resultaten auf den dritten Platz in der Meisterschaftstabelle. Auch Daniel Schmidt und Christian Frank konnten im VW Scirocco mit zwei Zielankünften inklusive  Podiumsplatzierung endlich wieder glänzen. Sascha Kirst (Fiat Punto) und Volker Kirschbaum (VW Golf) mussten am Freitag jeweils frühzeitig aufgeben und feierten am Samstag auf den Plätzen vier und fünf einen versöhnlichen Abschluss auf den WM-Strecken.

«Natürlich war es toll, uns vor einem solch grossen Publikum mit mehr als 140.000 Zuschauern zu präsentieren. Jedoch bemerkte man an vielen Punkten, dass im Umfeld der Rallye-WM die Aufmerksamkeit für die Deutsche Meisterschaft stark leidet», zieht Cupinitator Klaus Osterhaus ein kritisches Fazit.

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