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Jonathan Rea: «Wenn Honda gewinnen will, tun sie es»

Von Ivo Schützbach
Weltmeister Jonathan Rea hät nichts von den Dorna-Ideen

Weltmeister Jonathan Rea hät nichts von den Dorna-Ideen

Die Hersteller haben noch nicht zugestimmt, aber Superbike-WM-Promoter Dorna will für 2018 seriennahe Motorräder mit Einheitselektronik. Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) glaubt, dass dies nichts ändert.

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta hat deutlich gemacht, dass er sich für die Weltmeisterschaft 2018 ein Superstock-Reglement wünscht, mit diesem darf technisch an den Motorrädern kaum noch etwas verändert werden. Notfalls wird der Spanier seine Ideen auch ohne die Zustimmung aller Hersteller durchsetzen.

Während die Superbikes in der Flammini-Ära näher an einem Prototypen als an der Serienversion waren, ging die Dorna seit der WM-Übernahme im Herbst 2012 in die andere Richtung – der technische Entwicklungsspielraum wurde jedes Jahr geringer, das Reglement immer seriennaher.

Hintergrund all dessen ist neben der Kostenreduktion die Erhöhung der Leistungsdichte. Der Abstand zwischen dem Ersten und Letzten soll verringert und die übermächtigen Kawasaki und Ducati eingebremst werden.

«Der Grund, weshalb Kawasaki und Ducati vorne fahren, ist, weil sie Werksunterstützung haben», sagte WM-Leader Jonathan Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Andere Teams haben vielleicht etwas finanzielle Unterstützung oder sonstige Hilfe, aber keine Werksunterstützung. Alle auf den gleichen Level zu bringen, ist schwierig. Und es ist falsch, Firmen wie Kawasaki oder Ducati zu bestrafen, die so viel in die Superbike-WM investieren. Nur, um sie auf den gleichen Level zu bringen wie Teams, die Peanuts ausgeben. Ich saß lange auf einem wenig konkurrenzfähigen Motorrad, das Team hatte eingeschränktes Budget und keine Werksunterstützung – das ist hart. Entscheidend heute ist, dass die besten Fahrer auf den besten Motorrädern sitzen.»

Auch von der Einheitselektronik hält der zweifache Champion nichts, obwohl sie sich in der MotoGP-WM bewährt hat: «Dadurch wird sich nichts ändern, die Abstände werden eher größer. In den Factory-Teams ist mehr Manpower und Wissen vorhanden, als in den Privatteams. Wir finden schneller eine bessere Grundabstimmung. In der Britischen Meisterschaft hat das einheitliche Steuergerät nichts geändert, die gleichen Hersteller fahren an der Spitze. Den größten Einfluss auf die Rundenzeiten haben die Reifen, nicht die Elektronik.»

«Natürlich wäre es für die Unterhaltung besser, wenn in der Superbike-WM auch andere Hersteller vorne fahren», ist Kawasaki-Werksfahrer Rea bewusst. «Es ist aber der falsche Weg, wenn eine Firma, die sagen wir 5 Millionen investiert, auf das gleiche Niveau gebracht werden soll wie eine, die eine Million Euro im Jahr ausgibt. Wie soll ein Team je auf den gleichen Level kommen, wenn es nur ein Fünftel eines anderen ausgibt? Die Aufgabe der Dorna sollte sein die Hersteller zur überzeugen, dass die Superbike-WM wichtig ist, und sie dort Geld ausgeben müssen. Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass wenn Honda entscheidet, dass sie in der Superbike-WM gewinnen wollen, dann tun sie das auch. 2002 hatten sie ein echtes Werksteam, gewannen die Meisterschaft, packten die Motorräder zusammen und gingen heim. Seither überlassen sie die Arbeit Ten Kate, einem Privatteam. Mit Yamaha ist es gleich. Als sie gewinnen wollten, fuhren sie vorne.»

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