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Warum Biaggi Weltmeister werden kann

Kolumne von Mike Powers
Jubelt Max Biaggi dieses Jahr auch als Weltmeister?

Jubelt Max Biaggi dieses Jahr auch als Weltmeister?

Der Italiener Max Biaggi bestreitet 2010 seine vierte Superbike-WM-Saison. Sein Ziel ist klar: der WM-Titel für Aprilia.

Massimiliano «Max» Biaggi hat während den zwei Jahrzehnten seiner Karriere in verschiedenen Klassen um den WM-Titel gekämpft. Dabei hat er die Besten der Welt inklusive Valentino Rossi mehrfach besiegt. Aber obwohl er immer einer der wichtigsten Anwärter auf den Titel war, sind seit dem letzten Gewinn der Weltmeisterschaft 13 Jahre vergangen. 1997 sicherte er sich seine vierte Krone in der 250er-WM nach 1994, 1995 und 1996.

Als er am Ende der Saison 2005 in der MotoGP-Klasse keinen Platz mehr erhielt, wechselte er nach einem Jahr Pause vom Rennsport zu den Superbikes. 2007 fuhr er für Alstare Suzuki, gewann drei Rennen und besass bis zum letzten WM-Lauf eine theoretische Chance auf den Titel.

2010 ist sein zweites Jahr bei Aprilia und auf der RSV4. Nach 10 von 26 Rennen belegt der Römer Platz 2, nur drei Punkte hinter dem Briten Leon Haslam (Suzuki Alstare). Von den zehn Rennen gewann Biaggi deren vier (zwei Mal in Portimao, zwei Mal in Monza). Damit hat sich der 38-Jährige endgültig zu einem der Topfavoriten der Superbike-WM gemacht.

Der fahrerisch aussergewöhnlich talentierte, vom Charakter her aber schwierige Biaggi braucht für den Erfolg ein schlagkräftiges und ihm ergebenes Team. Und wie wir bisher gesehen haben, scheint der «römische Kaiser» dieses Jahr genau die Umgebung zu haben, welche er braucht.

Trotz zwanzig Jahren Rennsport hat Biaggi nichts von seinem fahrerischen Biss eingebüsst. Insbesondere sein Charakterzug, dass er nach einem Erfolg bereits an das nächste Rennen denkt, macht ihn einzigartig.

Biaggi erzählt: «Natürlich ist es schön, wie in Portugal beide Läufe zu gewinnen. Ich habe das erste Mal in meiner Karriere so etwas geschafft, das war fantastisch. Aber bereits auf dem Rückflug war ich längst beim nächsten Rennen in Valencia. Es sieht ganz danach aus, als lebe ich gefühlsmässig nie wirklich in der Gegenwart, ich denke immer an die Zukunft. Ich bin seit 15 Jahren so. Trotzdem wünsche ich mir manchmal, ich könnte die Gegenwart mehr geniessen.»

Während seiner langen Karriere schuf sich Biaggi einen Ruf als einer der schwierigsten Fahrer in der Welt des Motorradrennsports. Seine unersättliche Suche nach Perfektion und sein launischer Charakter verlangen einem Team alles ab. Resultat: Kein Hersteller wollte dem Römer trotz seiner fahrerischen Qualitäten mehr einen Platz in einem MotoGP-Team geben.

Doch jetzt bei Aprilia scheint Biaggi wieder zuhause angekommen zu sein.

Und das hat seinen Grund. Denn um ihn herum hat der Aprilia-Werkspilot dieselben Leute, mit denen er seinerzeit in den 90er-Jahren seine vier WM-Titel holte.

«Dieses Team passt mir wie ein Handschuh», erklärt Biaggi. «Als ich Aprilia 2008 erstmals besuchte, verlangte ich mein altes Team zurück. Zuerst sagte man mir, das sei unmöglich, diese Leute seien in der 125er- und 250er-WM beschäftigt. Aber ich sagte ihnen, wenn sie mich wirklich wollen, müssen sie entsprechend handeln. Das Geld spiele für mich keine Rolle, ich wolle einfach nur wieder mein altes Team. Dann würde ich alles geben und für sie und mich das Maximum herausholen. Also hat Aprilia das Unmögliche möglich gemacht und die Leute zurückgeholt. Der Rest der Geschichte ist bekannt.»

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