Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Tom Sykes: «Ich will noch einmal Weltmeister werden»

Von Andreas Gemeinhardt
BMW-Neuverpflichtung Tom Sykes gewährte nach dem sechsten Saisonevent der Superbike-WM in Jerez einen erstaunlichen Einblick in sein Privatleben und verriet, welche Ziele er in Zukunft noch erreichen will.

Tom Sykes schuftete viele Jahre für seinen großen Traum, der sich in der Saison 2013 erfüllte, als er für das Kawasaki Racing Team den Superbike-WM-Titel eroberte. In den vergangenen sechs Jahren hat sich auch in der Superbike-Weltmeisterschaft viel verändert, doch der Hunger nach Erfolg ist bei Sykes, der inzwischen für das BMW-Werksteam antritt, noch nicht gestillt, wie der mittlerweile 33-jährige Brite aus Huddersfield im Interview mit Worldsbk.com beteuerte.

Tom, gab es in deinem Leben jemand, der einen entscheidenden Einfluss auf deine Karriere nahm?
«Mein Großvater nimmt einen ganz besonderen Platz in meinem Leben ein und ich habe immer noch das Gefühl, dass ich ihm alles zu verdanken habe», schilderte Sykes. «Er ist immer noch mein größter Fan und er war immer davon überzeugt, dass ich das Zeug dazu hätte, einmal Weltmeister zu werden. Opa hat mich in jeder Beziehung unterstützt. Es ist absolut fantastisch, dass er mich immer noch zu den Rennen in Europa begleitet. Es war fantastisch, dass wir 2013 gemeinsam die Meisterschaft in Jerez gewinnen konnten. Es war der Traum und wir hatten die Leidenschaft. Es war ein unbezahlbarer Moment und etwas, das ich für den Rest meiner Tage mitnehmen werde.

Was hat dich dazu bewegt, eine Karriere als Motorrad-Rennfahrer einzuschlagen?
«In der Schule habe ich mich sehr bemüht, aber ich kam mit einigen Lehrern nicht klar. Einer von ihnen nannte mich als Teenager «Tom Jackass» und redete mir ein, dass ich als Motorrad-Rennfahrer keine Zukunft hätte. Er meinte, ich sollte studieren oder mir zumindest einen soliden Job suchen. Glücklicherweise lag er völlig falsch!»

Wann begann deinen motorsportliche Laufbahn?
«Als ich 14 Jahre alt war bestritt ich mein erstes Rennen, aber so richtig in Fahrt kam das Alles erst als ich 18 oder 19 war. Ich bin in der Saison 2007 für Paul Bird in der Britischen Superbike-Meisterschaft gefahren und dann kam der Moment, in dem ich dachte, dass ich meine Karriere starten sollte. Die Dinge entwickelten sich sehr positiv und dafür bin ich auch heute noch sehr dankbar.»

Hast du in dieser Zeit etwas bereut?
«Das Einzige, was ich bedauere, ist, dass mir neben meinem WM-Titel zwei weitere Titel ganz knapp durch die Lappen gegangen sind. Dabei war es gar nicht meine Schuld, sondern das habe ich zwei Konkurrenten zu verdanken, die einfach ohne ihren Kopf einzuschalten mir die Tour zerstört haben. Viele Leute sagen, ich wäre deswegen verbittert, aber letztendlich sind sie einfach nur eifersüchtig. Ich hatte immer gute Teamkollegen, was sehr geholfen hat. 2009 kam Ben Spies und schlug absolut alle, einschließlich mir, seinem Teamkollegen! Aber damit kann ich leben und mit Jonathan Rea war es später auch so. 2015 kam Jonathan genau zu der Zeit, als sich die Dinge änderten und auch er hat mich geschlagen. Aber ich glaube noch heute, dass ich ihn mit dem Motorrad, das ich 2013 und 2014 pilotierte, geschlagen hätte.»

Welche Ziele möchtest du in Zukunft noch erreichen?
«Ohne viel herumzureden: Ich will noch einmal Superbike-Weltmeister werden! Ich habe das Gefühl, langsam wieder zu meiner Bestform zurückzukehren und deshalb möchte ich in diesem Jahr auch noch einige Rennen gewinnen. Ich hatte in den letzten drei Jahren viele persönliche Probleme und erst seit der letzten Woche bin ich ein freier Mann, nachdem meine Scheidung und der Sorgerechts-Streit durch sind. Ungeachtet dessen, was die Menschen in den letzten Jahren versucht haben, mir anzutun, bedeuten mir immer noch meine Familie und meine Töchter die Welt. Deine Denkweise musst du auf den Punkt bringen und deine Leistung muss einwandfrei sein. Das einzige Problem ist, dass du ein Gleichgewicht zwischen all dem und deinen Kindern finden musst und ich glaube, dass ich dieses Gleichgewicht gefunden habe.»

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