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BMW nach Donington: Stolz größer als Enttäuschung

Von Kay Hettich
Die BMW von Tom Sykes am Boden, doch das Team verlässt Donington Park erhobenen Hauptes

Die BMW von Tom Sykes am Boden, doch das Team verlässt Donington Park erhobenen Hauptes

Die Disqualifikation von Tom Sykes im abgebrochene Superpole-Race war der Aufreger des Meetings der Superbike-WM in Doninton Park. «Das Regelbuch war gegen uns», gab BMW zähneknirschend zu.

Für die einen war es ein Skandal, für andere ausgleichende Gerechtigkeit – zumindest aus Sicht von BMW. Denn die zweite S1000RR von Peter Hickman löste durch ein Ölleck jenes Chaos aus, dem auch BMWs Aushängeschild Tom Sykes zum Opfer fiel. Zuerst rutschten fünf Piloten auf der Schmiere aus, was den Rennabbruch verursachte. Als der Brite auf der zweiten Position liegend die Sturzstelle passierte, rutschte er ebenfalls aus und konnte sein Motorrad nicht innerhalb der vorgeschriebenen fünf Minuten zurück ins Parc Fermé bringen.

Dass selbst Kawasaki-Star Jonathan Rea, der selbst beinahe auf dem Öl ausgerutscht ist und nicht der beste Freund von Sykes ist, die Disqualifikation als nicht richtig bezeichnete, spricht für sich. Sykes wurde durch Startplatz 10 für den zweiten Superbike-Lauf sogar doppelt bestraft.

«Das Regelbuch war gegen uns», bedauerte BMW-Teamchef Shaun Muir. «Tom hat alles richtig gemacht. Er hatte eine gute, starke Pace, und der Kampf um den Sieg im Sprintrennen spielte sich nur zwischen ihm und Jonathan ab. Im Rahmen der Innerhalb-fünf-Minuten-zurück-zur-Box-Regel bestraft zu werden, war nach unserem Gefühl unter den gegebenen Umständen sehr hart. Aber es gibt im Regelbuch nichts, was einen anderen Ausgang ermöglicht hätte. Tom konnte das Bike nicht innerhalb der im Regelbuch vorgeschriebenen fünf Minuten ins Fahrerlager zurückbringen, es konnte nicht bewegt werden. Und so müssen wir den Ausgang akzeptieren, so hart er auch ist.»

«Der Rennsonntag ist leider nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten», ergänzte Rennchef Marc Bongers. «Zunächst einmal bedauern wir sehr, dass der technische Defekt an Peters Motorrad im Superpole-Race Auswirkungen auf andere Fahrer hatte, die in der Folge gestürzt sind. Leider wurde dann Toms zweiter Platz aberkannt, nachdem er auf der Auslaufrunde gestürzt war. Wir müssen den Tag unter dem Kapitel Lehrjahr abhaken und nach vorne schauen.»

Dennoch: Durch die Performance in Donington insgesamt ist der Respekt gegenüber BMW weiter gestiegen. Sykes gewann die erste Superpole seit Troy Corser in Misano 2010 und fuhr im verregneten ersten Lauf zum zweiten Mal auf Platz. Platz 2 im Superpole-Race war sicher, ohne die Rückstufung im zweiten Lauf wäre auch mehr drin gewesen als Platz 7. Reiterberger-Ersatz Peter Hickman ergänzte die Platzierungen sieben und zwölf.

«Ich bin stolz auf das, was alle geleistet haben. Stolz darauf, wie sich alle nach dem Rückschlag im Superpole Race zurückgemeldet und im Hauptrennen gekämpft haben. Das nehmen wir mit, es macht uns hoffentlich noch stärker, und wir werden daraus lernen», betonte Muir.


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