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Aaron Slight: «Wir konnten tun, was wir wollten»

Von Kay Hettich
Aaron Slight 2019 zwischen Leon Haslam (li.) und Jonathan Rea

Aaron Slight 2019 zwischen Leon Haslam (li.) und Jonathan Rea

Weltmeister wurde er nie, dennoch gehört Aaron Slight zu den Ikonen der Superbike-WM. «Heute wird nur noch PR-konform geredet und gehandelt», kritisiert der ehemalige WM-Zweite.

Die blonde Mähne ist mittlerweile ergraut und spärlicher geworden. Unverkennbar ist jedoch das spitzbübische Grinsen von Aaron Slight – der Neuseeländer ist heute 54 Jahre alt.

In Sugo 1988 gab Slight mit einer Bimota YB4 sein Debüt in der Superbike-WM, es dauerte bis 1992, bis er eine komplette Saison absolvierte. Sensationell gewann er auf einer Kawasaki ZXR 750 das erste Rennen in Albacete und beendete die Serie als Sechster. Bis 2000 stand Slight in 229 Superbike-Läufen am Start und gewann 13 Rennen. Seine besten Jahre waren 1996 und 1998 als WM-Zweiter.

2012 wurde er anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Superbike-WM in Mailand als herausragender Fahrer geehrt. Das Markenzeichen von Aaron Slight war die Startnummer 111 – und sein zeitweiser getragener Irokesenschnitt, gerne auch in Rot. «Viele meinten, ich hätte den nur wegen der Aufmerksamkeit und PR gehabt – aber das war nicht der Fall. Wir konnten damals tun, was wir wollten», versicherte Slight. «Heute wird nur noch PR-konform gehandelt und geredet. Damals war das nicht so. Wir haben getan, was uns in den Sinn kam.»

Nach seiner Zweiradkarriere wechselte der langjährige Honda-Pilot auf vier Räder und fuhr unter anderen die britische Tourenwagenserie. 2004 kehrte er Europa den Rücken und lebt seither wieder in seiner neuseeländischen Heimat. «Ich vermisse Europa sehr», gibt Slight zu. «Neuseeland ist weit ab vom Schuss. Man muss sich entscheiden, was man machen will. Wenn man weiter mit dem Rennsport verbunden sein will, muss man in Europa bleiben. Oder man macht etwas anderes, dann kann man auch in Neuseeland leben.»

«Seit einigen Jahren arbeite ich in Neuseeland als Markenbotschafter für Honda und begleite Track-Days. Dadurch blieb ich auf eine gewisse Art weiter mit dem Rennsport verbunden, ohne zu tief involviert zu sein», ergänzte der 54-Jährige. «Ich reise noch zu den Rennen auf Phillip Island, um meinen Kick zu bekommen.»

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