Die Mistral-Gerade war zu lang für die Superbike-WM

Von Kay Hettich
Auf einigen Rennstrecken aus der Anfangszeit der Superbike-WM würde heute niemand mehr ein Rennen austragen wollen. Den Circuit Paul Ricard in Le Castellet probierte die seriennahe Meisterschaft nur 1989 aus.

Als die Superbike-WM 1988 aus den Angeln gehoben wurde, umfasste der Kalender neun Stationen. Ein Jahr später waren es elf Meetings. Dabei wurden Rennstrecken auch auf die Tauglichkeit für Superbike-Racing getestet. Einige erwiesen sich offenbar als weniger geeignet, sie wurden nach nur einer Veranstaltung wieder aus den Kalender entfernt.

Am letzte Juli Wochenende 1989 debütierte die seriennahe Weltmeisterschaft auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet in Südfrankreich. Hauptmerkmal der 5,8 km langen Piste ist die gewaltige Mistral-Gerade, die Motoren mit ihren 1600 Metern einem Stresstest unterzog. Das wollte der damalige Veranstaltern den Teilnehmern aber nicht zumuten und wählte eine verkürzte Streckenvariante mit 3,3 km.

Dennoch war die Ausfallquote enorm hoch: Im ersten Rennen (Sieger Stephane Mertens/Honda) fielen zehn von 36 Teilnehmer aus, im zweiten Lauf (Sieger Giancarlo Falapa(Bimota) sogar zwölf. Beide Rennen waren umkämpft bis zum Zielstrich. Sieger und Zweitplatzierten trennten nur 0,3 sec bzw. 0,9 sec. 

Übrigens: Paul Ricard ist der Erfinder jenes französischen Anis-Schnaps, der als Pernod auf der ganzen Welt bekannt ist. Warum der Spirituosen-Produzent Ende der 1960er die gleichnamige Rennstrecke bauen ließ, ist nicht überliefert. Wahrscheinlich wollte der Franzose ein Werbeverbot von Alkohol umgehen.


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