Die Wiege des Motorsports
Britische Fans verschreiben sich ihrer Sache völlig
England bezeichnet sich als die Wiege des Motorsports, entsprechend enthusiastisch sind die Fans. In der Paddock-Show am Donnerstagmittag war in Donington mehr los als bei anderen Rennen am Samstag.
Britische Fans sind kompromisslos. Wenn sie hinter einem Fahrer oder einer Sache stehen, dann zu hundert Prozent. Ganz oder gar nicht. Das T-Shirt des Lieblingsfahrers wird hier stolzer getragen als sonstwo, nach ein paar Bier gehen auch die abfälligen Bemerkungen über Fans anderer Fahrer leichter über die Lippen.
Insgesamt ist das britische Publikum jedoch fair, weiss die Leistung eines Rennfahrers zu schätzen. Darin unterscheiden sie sich von der britischen Presse die nur allzu gerne Klischees ausgräbt und Vorurteile ausschlachtet.
Es hat nicht viel gefehlt, dann wäre Donington Park, neben Silverstone und Brands Hatch die ehrwürdigste Rennstrecke Englands, von der internationalen Landkarte verschwunden – im schlimmsten Fall sogar ganz. Doch inzwischen haben die Eigentümer begriffen, dass eine solche Rennstrecke nicht nur zum Hobby betrieben werden kann. Dank Investitionen soll die Strecke in den East Midlands auf Dauer rentabel werden, viele Engländer träumen längst davon, dass der Grand Prix nach Donington zurückkehrt.
Wenn dann noch wie bislang die Sonne scheint, verstummen auch die grossmauligsten Kritiker, die für Ende März Schneeregen und Eiseskälte vorhergesagt haben. Sicher, das hätte passieren können … aber bislang herrscht T-Shirt-Wetter. Neben der Natur sind auch die Fans erwacht, beide stehen in voller Blüte.