Toprak distanziert sich von Ultras: «Nicht schön!»
Der Titelgewinn von Toprak Razgatlioglu beim Saisonfinale der Superbike-WM in Jerez wurde von heftigen Fanreaktionen überschattet. Nach der Kollision im Superpole-Rennen und dem Sturz ihres Idols reagierten einige Fans mit Buhrufen, Sprechchören und Beleidigungen. Nicolo Bulega und dessen Entourage benötigte Polizeischutz. Am Montag veröffentlichte der Italiener ein Statement und stellte klar, dass Ultra-Fans im Motorrad-Rennsport nichts zu suchen haben.
Doch was sagt Weltmeister Razgatlioglu zum Verhalten seiner Fans? «Wäre ich da gewesen, hätte ich sie beruhigt – aber ich war im Truck und habe es nicht mitbekommen», kommentierte der Türke und fügte hinzu: «Ich finde es nicht schön.»
Razgatlioglu weiß, dass seine Fans ziemlich kompromisslos sind. «Erfreulich war, dass es keine Prügelei gab. Normalerweise sind sie bereit, sich einen Kampf zu liefern», bemerkte der alte und neue Weltmeister.
Mentor und Manager Kenan Sofuoglu reagierte ebenfalls. Der mittlerweile 41-Jährige stärkte Bulega den Rücken und entschuldigte sich für das Verhalten seiner Landsmänner: «Nicolo, ich möchte die gratulieren. Du hattest eine fantastische Saison. Ich glaube dir und stimme dir absolut zu, was das Superpole-Rennen angeht. Ich möchte mich für die Reaktionen der Fans entschuldigen. Meiner Meinung nach war es ein Rennunfall.»
Gleichzeitig äußerte Sofuoglu Kritik an der Strafe für die Aktion. Die von den Stewards ausgesprochene Long-Lap hatte für Bulega praktisch keine Konsequenzen. Der Italiener war derart überlegen, dass er den Sprint trotz der Strafe gewann und die WM somit bis zum finalen Rennen offen halten konnte.
«Die Verantwortlichen sollten einen derartigen Rennunfall zwischen zwei Fahrern, die den Titel gewinnen können, etwas sensibler behandeln, denn es hätte den Ausgang der Meisterschaft beeinflussen können», beanstandete Sofuoglu.