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Nicolò Bulega (Ducati): MotoGP-Debüt noch vor Toprak?

Von Thomas Kuttruf
Nicolo Bulega

Nicolo Bulega

Die Verletzung von MotoGP-Weltmeister Marc Marquez könnte Ducatis Aushängeschild in der Superbike-WM zu einem Debüt in der Königsklasse verhelfen. So stehen die Chancen.

Marc Márquez hatte sich in Motegi/Japan den MotoGP-Titel 2025 gesichert, doch beim darauffolgenden Event auf dem Mandalika Street Circuit in Indonesien wurde der Ducati-Star in der ersten Runde von Marco Bezzecchi (Aprilia) unsanft ins Aus befördert. Wegen einer Schulterverletzung ist die Saison für den Spanier beendet.

Zunächst sprang Testfahrer Michele Pirro ein, aber bereits in Portimão könnte ein anderer Fahrer die Desmosedici des Weltmeisters pilotieren: Vieles deutet darauf hin, dass Superbike-Aushängeschild Nicolò Bulega als Ersatzpilot für Ducati Lenovo aufgestellt wird.

Teammanager Davide Tardozzi bestätigte am Freitagmorgen den möglichen Einsatzplan mit Bulega. Auf dem offiziellen MotoGP-Kanal sagte das GP-Urgestein: «Es ist richtig, dass wir versuchen werden, Nicolò auf das MotoGP-Bike zu bringen, aber im ersten Schritt geht es um einen Test.»

Alles spricht für den Einsatz Bulegas. Die Saison der Superbike-WM 2025 ist abgeschlossen. Der Italiener überzeugte beim Finale in Jerez mit einem Dreifachsieg und tat damit alles, um sich Toprak Razgatlioglu noch in den Weg zu stellen. Doch am Ende ging der Titel wie schon im Vorjahr an den BMW-Werksfahrer und nächstjährigen MotoGP-Piloten.

Kommt es zu der verdienten Nominierung, dann dürfte der 26-jährige Italiener noch vor Razgatlioglu sein erstes MotoGP-Rennen bestreiten. Der Superbike-König aus der Türkei wird offiziell beim Valencia-Test (18. November) mit der MotoGP-Yamaha unterwegs sein. Doch wie auf SPEEDWEEK.com berichtet, dürfte der Türke noch kurz vor dem Event der MotoGP in Valencia seinen ersten Kontakt mit der V4-M1 im Rahmen eines Privattests haben.

Doch auch Bulega hat 2026 ebenfalls eine Aufgabe im Bereich der MotoGP, wie Davide Tardozzi in Sepang unterstrich: «Wie bereits kommuniziert, wird Nicolò im kommenden Jahr auch an der Entwicklung der MotoGP-Ducati für 2027 beteiligt sein. Wir denken, dass es gut ist, wenn er vorab auch Kenntnisse mit dem 1000er-MotoGP-Bike aufbaut.»

Tardozzi betonte auch, dass noch keine Entscheidung gefallen ist: «Wir versuchen einen Test mit Nicolò in Jerez durchzuführen, und wenn das funktioniert, dann entscheiden wir für die letzten beiden Rennen.»

Als überragender Hersteller der Königsklasse könnte sich Ducati den Einsatz des Superbikers und potenziell zukünftigen MotoGP-Piloten Nicolò Bulega leisten. Denn anders als Cheftester Michele Pirro, der zwar Testkilometer abspulen kann, nicht aber für ein gutes Ergebnis infrage kommt, ist dem rennerprobten Bulega sportlich womöglich einiges mehr zuzutrauen. Zur Erinnerung: In den letzten vier MotoGP-Rennen holte das offizielle Ducati-Werksteam nicht einen WM-Punkt.

Bulega kennt jedoch das Haifischbecken der MotoGP. Nach schwierigen Jahren in der Moto2 stand der 26-Jährige kurz vor dem Rücktritt, als er von Ducati in die Supersport-Kategorie geholt und nach zwei Jahren als Weltmeister in die Superbike-WM befördert wurde. «Das Wichtigste ist für mich nicht in die MotoGP zu gehen, nur damit ich sagen kann, dass ich ein MotoGP-Bike fuhr. Wenn ich dorthin gehe, dann will ich es gut machen und nicht langsam sein. Denn sonst werden alle sagen, dass Superbike-Fahrer lahm sind», betonte der Superbike-Vizeweltmeister.

Soll heißen: Nur wenn Bulega bei einem MotoGP-Test das Gefühl hat, konkurrenzfähig zu sein, würde er sich auf das Wagnis einlassen.

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