Checa ist skeptisch gegenüber neuen Regeln
Nach diesem Sturz hatten die Mechaniker viel Arbeit
Carlos, wo nimmst du nach deinem Titelgewinn die Motivation für ein weiteres WM-Jahr her?
Jedes Jahr ist es mein Ziel, mich zu verbessern – als Fahrer und als Mensch. Es war fantastisch, im letzten Jahr zu gewinnen. Aber dieses Jahr müssen wir neu starten und die Meisterschaft als neue Herausforderung ansehen. Als wäre das letzte Jahr nie passiert. Ich fand meine eigene Entwicklung immer wichtig, wir hören nie auf zu lernen. So gehe ich die Rennen an, jedes Rennen hilft mir zu wachsen.
Was hältst du von Ducatis Entscheidung, weiter mit der vier Jahre alten 1098R anstatt der neuen 1199 Panigale zu starten?
Ducatis Strategie, die 1199 in der Superstock-Meisterschaft zu fahren, bevor sie 2013 in die WM kommt, ist gut. Das gibt ihnen die Chance für mehr Feintuning, wie schon 2007 mit der 1098. Persönlich fühlte ich mich mit der 1098 2011 sehr gut, zusammen eroberten wir den Titel. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig vorsichtig bin, zur 1199 zu wechseln, die ein ganz anderes Motorrad zu sein scheint. Ich habe grossartige Dinge über sie gehört, aber ich bin die 1199 bisher nicht gefahren, also kann ich nicht viel darüber sagen. Es hört sich an, als habe sie Potenzial.
Auf welchen Rennstrecken wirst du wegen der zusätzlichen 6 kg Gewicht besonders grosse Schwierigkeiten haben?
Wir hatten immer Probleme mit dem Topspeed, und das ist am wichtigsten auf Rennstrecken mit langen Geraden, also in Monza und Portimão, zum Beispiel. Das Extragewicht ist ein Nachteil: Die ganze Philosophie des Rennsports basiert darauf, das Bike so leicht wie möglich zu machen, also sind 6 kg mehr als im letzten Jahr selbstverständlich ein Problem. Wir haben ausgewertet, wie sich dieses Gewicht am besten verteilen lässt, das ist alles, was wir tun können.
Wie wirkt sich die neue Ein-Motorrad-Regel aus?
Es schafft für die Teams grundsätzlich mehr Arbeit. Ich war sehr skeptisch, als ich das erste Mal über die geplanten Änderungen hörte. Auch wenn die Idee ist, dass Teams Kosten sparen können, braucht jedes Team noch immer genug Teile, um im Notfall ein zweites Bike zu bauen. Vielleicht dachten die Leute, dass die Fahrer dann vorsichtiger fahren würden und es weniger Stürze gibt. Aber seht nur, wie viele Stürze es allein auf Phillip Island gab! Also weiss ich nicht genau, wie viel Geld die Teams wirklich sparen. Die Sessions wurden weiter auseinandergelegt, um den Teams die Möglichkeit zu geben, kaputte Motorräder zwischendrin zu reparieren. Aber das ist nicht leicht. Ich bin im ersten Rennen auf Phillip Island gestürzt, und meine Jungs haben wie verrückt gearbeitet, um mir für das zweite Rennen ein neues Bike hinzustellen.
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