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So ist Afrika

Kolumne von Ivo Schützbach
Zurück in Kyalami

Zurück in Kyalami

Nach sechs Jahren Pause ist Südafrika wieder im Rennkalender. Damit gastiert die Superbike-WM immerhin auf fünf von sieben Kontinenten.

Lediglich Südamerika und die Antarktis fehlen. Wobei das mit der Antarktis nicht so schlimm ist. Auch aus Marktsicht drängt sich diese Gegend nicht unbedingt auf.

Wobei das auch für Doha gilt. Das Rennen in Katar zählt geografisch zwar zu Asien, aus Marktsicht wäre ein Rennen in Malaysia, Indonesien oder Japan aber wichtiger. Aus Kostengründen wird das zumindest im nächsten Jahr aber nicht passieren. Das Japan-Rennen war für den WM-Tross immer eines der teuersten im Kalender.

Dafür sind wir jetzt zurück auf dem Schwarzen Kontinent. Und Südafrika muss man erlebt haben.

Johannesburg gilt als eine der Städte mit der weltweit höchsten Kriminalitätsrate. Auch Pretoria, Durban und Kapstadt gelten als gefährlich. Autofahrer werden häufig Opfer von sogenannten «Smash-and-grab»-Überfällen (die Scheibe wird blitzschnell eingeschlagen, z.B. an der Ampel, und Wertgegenstände werden gestohlen).

Um einem solchen Überfall zu entgehen, versuche ich es mit Tarnung. Da der Bentley als Mietwagen vom Chef nicht genehmigt wurde, fahre ich nun einen VW Golf 1. Mit dieser Karre würde ich zu Hause im Golf-Klub verehrt werden. Schliesslich ist das der einzig wahre Golf, wie man mir erklärt hat. Jetzt weiss ich auch, warum Golf-Fahrer immer so lässig in ihrem Auto sitzen: man kann gar nicht anders! Gut, es gibt Erfahrungen, die muss man nicht gemacht haben, aber es ist, wie es ist. Wenn man schwabenmässig immer das billigste Auto bucht, muss man auch damit rechnen, mal einen alten Golf zu bekommen. Die fahren in Südafrika übrigens noch zu tausenden herum.

Bei der Fahrt von Johannesburg nach Kyalami kam ich mir wie Odysseus vor. Ein Navi habe ich keins, meine Karte ist eine Katastrophe. Und die Schilder, die in Deutschland zu viel an der Strasse stehen, fehlen in Johannesburg. Und sie wurden nicht etwa geklaut. Down under in Afrika nimmt man es mit der Beschilderung nicht so wichtig. Wir sollten ihnen mal ein CARE-Paket schicken, dann wäre die Schilder-Situation in Deutschland auch wieder übersichtlicher.

Bekanntlich fragt ein Mann ja nicht nach dem Weg. Der Vorteil an dieser Vorgehensweise ist, dass man sich sehr schnell auch in fremden Ländern wie zu Hause auskennt. Ich habe viel gesehen von Johannesburg. Auch Gegenden, wo man sich als Tourist nicht unbedingt hinverirren sollte. Zwei Vorteile sind auf meiner Seite: ich habe weder Geld noch Angst. Noch nie besessen. Für einen Überfall bin ich also eher uninteressant.

In Südafrika gilt es, die schönen Seiten zu geniessen. Das wunderbare Land und die freundlichen Menschen. Da ist es auch nicht so wild, dass die meisten nicht aus Schaffhausen sind. Die Uhr geht in Afrika eben langsamer. Darüber kann man sich entweder aufregen – oder sich anpassen. Ich bin dann doch eher der gemütliche Typ, wie der Choleriker.

Da wartet man am Gepäckband am Flughafen auch mal gerne 45 Minuten auf seinen Koffer. Man fragt sich, ob die Jungs den Weg vom Flugzeug zum Gepäckband nicht finden. Wahrscheinlicher ist, dass sie gerade eine sicher wohlverdiente Pause einlegen.
In Zürich ist der Koffer schneller auf dem Band, als es der Reisende aus dem Flugzeug zu selbigem schafft. In Johannesburg werden die Koffer aus einem Flugzeug auf verschiedene Bänder geladen. So kommt Schwung und Leben in die Gepäckhalle. Es wäre ja zu einfach, wenn man nur zu Band 4 läuft und sein Gepäck nimmt.

Aber so ist Afrika eben. Hoffen wir, dass der Tross noch lange in diesem ursprünglichen und bezaubernden Land gastiert.

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