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Superbike-WM: Hersteller wollen keine Radikalkur

Von Ivo Schützbach
Javier Alonso: «Wir hören auf die Hersteller»

Javier Alonso: «Wir hören auf die Hersteller»

Erstmals seit 2004 haben sich heute fünf Hersteller aus der Superbike-WM an einen Tisch gesetzt, um gemeinsam die Zukunft der Meisterschaft zu diskutieren.

«Wir haben von den Teams Antworten erhalten», verriet Executive Director Javier Alonso von Serienvermarkter Dorna gegenüber SPEEDWEEK.de. «Wir können nichts ändern, wenn uns die Leute nicht erzählen, in welche Richtung es gehen soll. Natürlich haben wir unsere eigenen Ideen. Aber wir müssen den Teams zuhören, um zu erfahren, ob sie andere oder bessere Ideen haben als wir.»

Alonso will keinen technischen Alleingang der Dorna durchpeitschen. «Wir müssen beachten, was die Hersteller wollen», hält der Spanier fest. «Seit 2004 gab es im Superbike-Paddock keine Vereinigung der Hersteller. Die Hersteller sind aber extrem wichtig für diese Meisterschaft, wir fahren mit ihren Motorrädern. Deshalb besprechen wir mit ihnen, wie wir diese Meisterschaft zusammen verbessern können.»

Samstagabend trafen sich Shuhei Nakamoto (Honda), Bernhard Gobmeier (Ducati), Ichiro Yoda (Kawasaki), Stephan Fischer (BMW) und Gigi Dall’Igna (Aprilia), um sich auf eine gemeinsame Meinung der Motorcycle Manufacturer’s Association (MSMA) im Superbike-Fahrerlager zu verständigen. Vertreter von Suzuki und Yamaha waren nicht dabei, ließen aber ihre Vorstellungen ausrichten.

«Unser Vorschlag war, dass ein Motorrad pro Saison nicht mehr als 250.000 Euro kosten darf», erklärte Alonso. «Gleichzeitig muss jeder Hersteller bei entsprechendem Interesse der Teams bis zu sechs Fahrer ausrüsten. Vielleicht kommen die Hersteller mit anderen Vorschlägen, die besser für sie, aber im Ergebnis gleich sind. Dann bin ich genauso glücklich. Unser Problem ist, dass die Teams das vorhandene Equipment nicht bezahlen können. Also müssen wir es erschwinglich machen.»

Kostensenkungen werden durchgesetzt

Inzwischen ist klar: Die Hersteller werden weder einen Kostendeckel von 250.000 Euro pro Motorrad akzeptieren, noch werden sie jeweils sechs Fahrer ausrüsten. «Außer, die Dorna bezahlt diese Bikes», bemerkte Nakamoto.

Mit Aprilia tritt nur ein echtes Werksteam in der Superbike-WM auf. Also kann die Dorna gar nicht durchsetzen, die nicht werksseitig vertretenen Hersteller oder deren private Partner-Teams zur Ausrüstung von sechs Fahrern zu verpflichten.

Es werden auch keine technischen Regeln à la Endurance-WM kommen, wie vom Motorrad-Weltverband FIM vorgeschlagen. Die Mitglieder der MSMA werden sich aber auf massive Kostensenkungen einigen. Zur Debatte stehen ein Limit für die Motorenanzahl, niedrigere Drehzahlen und die Verwendung von mehr Standardteilen. Die Hersteller wollen sich aber die Möglichkeit der technischen Entwicklung ihrer Bikes offenhalten.

Alonso weiß: «Es ist sehr schwierig, in der Superbike-WM alle Hersteller auf einen technischen Level zu bringen. Jeder muss wettbewerbsfähig sein. Wenn wir Regeln erlassen, mit denen immer der gleiche Hersteller gewinnt, ist das nicht gut. Wir müssen versuchen, die Meisterschaft für alle Hersteller zu öffnen. Darauf müssen wir uns konzentrieren. Aber es muss kostengünstiger sein als jetzt.»

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