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Riskieren FIM und Dorna wegen Bimota einen Krieg?

Von Ivo Schützbach
Bimota hat mit der Ankündigung, dass sie 2014 in der Superbike-WM starten wollen, für viel Aufregung gesorgt. In erster Linie deshalb, weil die Kultmarke neue Homologationsrichtlinien fordert.

2000 Motorräder innerhalb zwei Jahren muss ein Hersteller derzeit produzieren, um für die Superbike-WM eine Homologation zu erhalten. Für eine Marke wie Bimota eine utopische Zahl. Alstare-Teamchef Francis Batta hat deshalb beim Motorrad-Weltverband FIM sowie Superbike-WM-Promoter Dorna um eine Sonderregelung angefragt.

Battas Begründungen: 2000 Motorräder für eine Homologation sind nicht mehr zeitgemäß, Bimota ist ein kleiner Hersteller, Bimota ist ein neuer Hersteller, Motor und Elektronik der Bimota BB3 sind bereits homologiert – sie stammen aus der BMW S1000RR.

Bei FIM und Dorna ist Batta auf offene Ohren gestoßen. Doch innerhalb des Hersteller-Bündnisses MSMA sind sich alle einig, dass sich für 2014 nichts am Homologations-Reglement ändern soll. «Unsere letzten Gespräche fanden Ende November statt», sagte Honda-Vertreter Carlo Fiorani zu SPEEDWEEK.com. «Es gibt noch kein Reglement für 2014, innerhalb der MSMA waren wir uns aber einig, dass es bei den gleichen Stückzahlen bleiben soll und eine Reduzierung auf vielleicht 1500 erst 2015 erfolgt.»

Ernesto Marinelli, Ducatis Sprecher in der MSMA, meinte: «Für die Serie ist es gut, neue Hersteller und mehr Fahrer in der Startaufstellung zu haben. Sollte die Homologationsstückzahl gesenkt werden, muss dafür gesorgt werden, dass dies nicht unfair gegenüber den anderen Herstellern wird. Wenn ein Hersteller nur 300 Motorräder baut, kann er 300 GP-Maschinen bauen. Das entspricht nicht dem Geist des Reglements. Innerhalb der MSMA müssen wir darüber reden. Weil der Markt immer weiter schrumpft, denken wir seit geraumer Zeit darüber nach, die Homologationsstückzahl zu senken. Aber ich spreche von 1500 Stück. 300 ist keine Hausnummer für eine Homologation.»

«Vom Ablauf her wäre es möglich, dass FIM und Dorna die Homologationsstückzahl ohne Zustimmung der MSMA ändern», weiß Marinelli. «Das wäre den Herstellern gegenüber aber nicht fair. Um eine gute Meisterschaft zu haben, braucht die Dorna die Hersteller. Und die Hersteller werden von der MSMA repräsentiert. Die Beziehung zwischen der MSMA, Dorna und FIM war immer korrekt. Ich sehe keinen Grund, dieses Verhältnis zu ändern. Ich wäre sehr sehr überrascht, wenn Bimota fahren dürfte.»

RRRR-Versionen mit Formel-1-Technik

«Jeder neue Hersteller ist mehr als willkommen», unterstreicht Ronald ten Kate, Teammanager von Pata Honda. «Aber es gibt klare Regeln, auch für Newcomer. Ich bin dafür, dass die Homologationsregeln für kleine wie große Hersteller die gleichen bleiben. Wenn man kleinen Herstellern Kleinserien zu bauen erlaubt, führt das nur zu RRRR-Versionen mit Formel-1-Technik. Unter 1000 Stück sollten wir nicht gehen, aber so in dieser Größenordnung. 1000 Einheiten sind in der heutigen Zeit eine Menge.»

Ten Kate Motoren als einer der größten Honda-Händler in Europa verkauft pro Jahr zirka 60 CBR1000RR Fireblade für die Straße, dazu weitere Bikes für die Rennstrecke. In den besten Jahren kam die Firma auf 70 bis 80 Fireblades. Selbst große Firmen wie Honda oder Yamaha sind heute kaum noch in der Lage, 2000 Stück von hubraumstarken Supersport-Motorrädern abzusetzen.

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