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Niccolò Canepa über die Schwachstellen der EBR

Von Kay Hettich
Niccolò Canepa bei seinem Buell-Debüt in Florida

Niccolò Canepa bei seinem Buell-Debüt in Florida

Seine Entscheidung, die Superbike-WM 2015 für Erik Buell Racing zu bestreiten, sorgte für Kopfschütteln. Niccolò Canepa sieht bei der EBR 1190RX aber viel Licht und wenig Schatten.

Die von US-Legende Erik Buell konstruierte EBR 1190RX hat einige technische Besonderheiten. Ein direkt angesteuertes Federbein, wie es von den meisten Herstellern schon vor Jahren aussortiert wurde. Auch die riesige Bremsscheibe am Vorderrad ist ebenfalls eine ungewöhnliche Lösung, worüber sich die Geister scheiden. Im Rückblick der Superbike-WM 2014 rückt auch der V2-Motor der EBR 1190RX in den Mittelpunkt der Kritik: Das von Rotax abgeleitete Triebwerk ist nicht nur leistungsschwach, sondern ging auch reihenweise in Rauch auf.

Allerdings war Erik Buell Racing in der Superbike-WM-2014 auch fahrerisch nicht sonderlich stark aufgestellt. Die beiden US-Amerikaner Geoff May und Aaron Yates hatten nicht das erforderliche Format und kannten zudem die wenigsten Strecken. Auch das hat die durch und durch bescheidenen Ergebnisse verursacht.

Mit Niccolò Canepa hat Buell für die kommende Saison einen Fahrer unter Vertrag, dessen Performance ohne Zweifel höher einzuschätzen ist. Bei seinem ersten Test stellte der Italiener einen neuen Rundenrekord auf dem JenningsGP-Circuit in Florida auf und kann nach vier Tagen die Performance der EBR 1190RX gut mit seiner Evo-Ducati von 2014 vergleichen.

«In den Kurven verhält sich die EBR besser als die Ducati, ihr Schwachpunkt ist der Motor», betont Canepa im Gespräch mit der Gazzetta dello Sport. «Uns fehlen einige Pferdestärken, daran muss gearbeitet werden. Ich bin einige Jahre mit der V2-Ducati gefahren und weiss, wo wir ungefähr hin müssen. Im Moment sind wir davon noch Lichtjahre entfernt. Wenn mir die Ingenieure mehr Power zur Verfügung stellen, könnte es spannend werden – die EBR ist in einigen Punkten weiter als man es erwarten würde.»

Leistungsfähige Elektronik / Bremse als Chance

Canepa gibt interessante Einblicke in die Technik der EBR 1190RX. «Die Elektronik ist sehr anspruchsvoll. Wir verwenden das MHT-System von Magneti Marelli und ein umfangreiches Software-Paket mit Traktions-/ Anti-Wheeliekontrolle und Motorbremse – und es funktioniert sehr gut», verrät der langjährige Ducati-Testfahrer weiter. «Buell wurde wegen der grossen, einzelnen und an der Felge montierten Bremsscheibe kritisiert. Wir haben beim Test auch die übliche Zweischeiben-Bremse ausprobiert und damit fuhr ich auch meine schnellste Rundenzeit. Aber die grosse Bremse produziert viel weniger Kreiselkräfte. Dadurch ist das Handling vom Motorrad einfacher. Das Problem dieser Bremse ist, dass die Verzögerung nicht ausreicht. Wenn man sie aggressiver machen könnte, hätten wir ein Ass im Ärmel.»

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