Max Biaggi 2016 TV-Experte, Aprilia-Testfahrer und...

Von Ivo Schützbach
Die Wildcard-Einsätze von Max Biaggi auf einer dritten Aprilia RSV4 haben der Superbike-WM in Misano und Sepang viel Extrawürze verliehen. Welche Erkenntnisse der 44-jährige Römer gewann.

Zweimal Sechster in Misano, Dritter in Sepang: Max Biaggi hat bewiesen, dass er mit 44 Jahren zur erweiterten Weltspitze gehört. SPEEDWEEK.com sprach mit ihm über seine kurzfristige Rückkehr in die Weltmeisterschaft.

Wie schätzt du den Level der Superbike-WM heute ein?

In Misano trennten 1/10 Sekunde vier Fahrer, die Leistungsdichte ist sehr hoch. In den Rennen gibt es mit Jonathan Rea aber einen Dominator, der sehr eindrucksvoll ist.

Kawasaki ist heute so, wie es Aprilia die letzten Jahre war: Immer stark, konstant, schnell. Aprilia hat sich von der Spitze dagegen so gut wie verabschiedet – wegen der neuen technischen Regeln, das ist sicher. Ducati wird immer stärker, es gibt also einen neuen Hersteller, der permanent in den Top-3 oder Top-4 zu finden ist.

Der Geschäftsführer des Sepang Circuits hat dich als Wildcard-Fahrer verpflichtet, weil du in Asien nach wie vor sehr bekannt bist. Hat er dich während des Rennwochenendes in besonderer Weise eingebunden?

Nicht arg. Am Samstag hatte ich den Prinz von Malaysia zu Besuch in der Box, wir haben mit ihm und dem Sepang-Geschäftsführer Fotos gemacht. Ich habe ihm die Rennstrecke erklärt.

Nach den Rennen am Sonntag gab es an der Haupttribüne eine spezielle Autogrammsession mit mir. Ich habe versucht zu helfen.

Hast du diese Extraarbeit genossen?

Das gehört dazu, ich mag das. Mir gefällt Malaysia. Für so etwas muss ich mich nicht überwinden.

Obwohl du aus deiner über 20-jährigen Karriere sehr viel Erfahrung hast, lernst du immer noch dazu?

Für mich war es, als würde ich die alten Lehrbücher wieder aufschlagen. Ich habe sie bereits gelesen, in den Jahren haben sie aber viel Staub angesetzt. Ich musste alles neu entdecken.

Das heutige Qualifying-Format ist neu für mich. Heute bekommst du einen neuen Reifen aufgezogen und musst in der ersten Runde schnell sein. Früher konnte ich mich an die schnellste Runde herantasten, die Fahrer hatten mehr Zeit

Dieses Jahr kommentierst du für Mediaset bis auf Misano und Sepang alle Superbike-Rennen im italienischen Fernsehen. Hast du bereits einen Vertrag für 2016?

Mündlich ja, auf Papier nein. Wir müssen zusammensitzen und alles besprechen. Mediaset hat für die Superbike-WM einen Vertrag bis 2018.

Wir sind eine starke Truppe, in der alle gut miteinander klarkommen. Sie brauchen mich nur an den Samstagen und Sonntagen, das kostet mich nicht viel Zeit.

Möchtest du auch als Aprilia-Testfahrer weitermachen?

Aprilia hat noch keinen genauen Plan für 2016. In MotoGP werden sie sich mehr einbringen, wie es bei den Superbikes weitergeht ist unklar.

Natürlich müssen die Motorräder weiterentwickelt werden. Ich warte ab, was geschieht.

Sepang war dein letztes Superbike-Rennen?

Ich glaube ja. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass ich Renneinsätze als Testfahrt benütze, wenn es echte Neuentwicklungen am Motorrad zu probieren gilt. Wildcards nur der Wildcard willen machen nicht viel Sinn.

In ein Rennen muss man sehr viel Vorbereitung stecken. Ich habe inzwischen ein anderes Leben. Die letzten vier Wochen habe ich viele Opfer gebracht – aus gutem Grund.

Vor diesen Rennen war ich durstig, jetzt ist mein Durst gestillt.

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