Sylvain Guintoli: «Rennfahrer sind seltsame Typen»

Von Ivo Schützbach
Sylvain Guintoli: «Ich bin in den besten Jahren»

Sylvain Guintoli: «Ich bin in den besten Jahren»

Aller Voraussicht nach wird Jonathan Rea (Kawasaki) am 20. September 2015 in Jerez Superbike-Weltmeister und Noch-Champion Sylvain Guintoli verliert die Nummer 1. Aufhören will der Franzose deswegen noch lange nicht.

Als Honda-Fahrer muss Sylvain Guintoli kleinere Brötchen backen. Fuhr er letztes Jahr mit der Werks-Aprilia in 24 WM-Läufen 16 Podestplätze und letztlich den WM-Titel ein, sind in diesem Jahr auf der Honda CBR1000RR zwei vierte Ränge in Sepang die beste Ausbeute.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem 33-jährigen Franzosen.

Wieso gelangen dir deine bislang besten Resultate ausgerechnet in Sepang?

Letztes Jahr war Sepang eine der schlimmsten Strecken für Honda, sie wurden Siebte und Achte, lagen weit zurück. Seit Saisonbeginn haben wir viel gearbeitet, um das Motorrad an die neuen Regeln anzupassen und das Beste herauszuholen.

Als du auf einer Aprilia gesessen bist hast du gesagt, du würdest Trockenrennen bevorzugen. Jetzt wäre ab und zu mal Regen nicht schlecht?

Noch ist die Honda nicht siegfähig, aber wir kommen dem Ziel näher. Letztes Jahr war für mich alles anders, da habe ich um den Titel gekämpft. Deshalb wollte ich keine Risiken eingehen und bevorzugte Trockenrennen. Dieses Jahr ist es so, dass ich für jede Chance dankbar bin.

Hast du erwartet, dass dein ehemaliger Aprilia-Teamkollege Marco Melandri in MotoGP so eine desaströse Saison erlebt?

Er ist gestrauchelt und hat nie Vertrauen gefunden. Ich weiß nicht was schief lief, ich kann nicht in seinen Kopf sehen. Offensichtlich war er nicht glücklich, vielleicht war er noch wegen letzter Saison frustriert. Wir Fahrer sind alle seltsame Typen, ich auch.

Ist es dir während deiner Karriere schon einmal passiert, dass du so weit hinterhergefahren bist?

Nein, aber jeder ist anders.

Deinem Landsmann Randy de Puniet geht es ähnlich: Er kommt als ehemaliger MotoGP-Pilot bei den Superbikes auf keinen grünen Zweig.

Es ist schwierig konkurrenzfähig zu sein, in MotoGP und bei den Superbikes. Wenn du mental nicht ganz auf der Höhe bist, oder wenn du technische Probleme hast, dann läuft es nicht. Du darfst auch nicht vergessen, dass wir einen gefährlichen Job erledigen. Wenn es dir an Vertrauen fehlt, dann gehst du auch kein Risiko ein.

Mit 33 Jahren und vier Kindern denkst du noch nicht ans Aufhören?

Ich bin noch nicht bereit aufzuhören. Vielmehr fühle ich, dass ich grade meine besten Jahre habe. Letztes Jahr ganz sicher. Und dieses Jahr – okay, wir straucheln etwas mit den Ergebnissen. Aber ich fahre gut und glaube, dass ich noch einige starke Jahre vor mir habe.

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