Hinterhältig: Domi Schmitter von Spritze überrascht

Von Ivo Schützbach
Dominic Schmitter muss die Zähne zusammenbeissen

Dominic Schmitter muss die Zähne zusammenbeissen

Keine zwei Wochen nach seinem schweren Sturz in Imola ist Dominic Schmitter (Grillini Kawasaki) bei der Superbike-WM in Sepang wieder am Start. Vor den Qualis (Platz 20) wurde der Schweizer beim Rennarzt vorstellig.

4,9 sec liegt Dominic Schmitter nach den Qualifyings am Freitag als 20. hinter der Bestzeit von Lorenzo Savadori (Aprilia). «Viel zu viel», weiß der Superbike-Rookie, der noch an den Nachwirkungen seines brutalen Imola-Sturzes leidet. In Italien war er in der Einführungsrunde von Lauf 1 wegen blockierender Vorderradbremse ausgerutscht und vom nachfolgenden Peter Sebestyen mit 90 km/h in den Rücken torpediert worden. Tags darauf eroberte Schmitter den ersten Punkt in der Superbike-WM für die Schweiz seit 17 Jahren. Die Zeit seither nützte er zur Entspannung, damit sich die Muskeln im Rücken lockern und die Schmerzen weggehen.

Fit ist der 21-Jährige nicht. «Ich will das nicht als Ausrede benützen, aber ich habe noch Schmerzen», gab er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zu. «Der Arzt gab mir vor dem Training eine Schmerzspritze. Ich dachte, ich bekomme eine Pille, weil ich mega Angst vor Spritzen habe. Aber dann hat er mir ohne Vorwarnung die Spritze in den Rücken gejagt.»

Diese sorgte dafür, dass sich die Muskeln entspannten, Schmitter brachte die zwei Stunden Training in der Gluthitze gut hinter sich.

In der bisherigen Saison war der Rheintaler meist schneller als sein Grillini-Teamkollege Joshua Hook, in Malaysia fehlen ihm 1,5 sec auf den Australier. «Mein Rückstand ist nicht akzeptabel», weiß Schmitter. «Ich fahre hier zum ersten Mal mit der 1000er, die Strecke hat sich durch den neuen Asphalt seit letztem Jahr gehörig verändert. Wir schauen uns jetzt die Daten an, eine Sekunde liegt bei mir noch mindestens drin. Es gibt nur eins, mehr Gas geben und probieren schneller zu sein. Ich konnte meine schnellste Zeit mit dem harten Reifen fahren, die weichen wollte ich für Samstag sparen, wenn es drauf ankommt.»

Kawasaki erlitt im Sepang-Qualifying eine böse Schlappe: Ausgerechnet Ersatzfahrer Anthony West aus dem Pedercini-Team fuhr als Neunter die beste Zeit – vor den Werksfahrern Jonathan Rea und Tom Sykes auf den Rängen 10 und 11.

Hook verliert 2,6 sec auf die beste Kawasaki, auf dem 5543 Meter langen Sepang International Circuit ein akzeptabler Rückstand für das kleine Grillini-Team. «Das Motorrad läuft ordentlich», hielt Schmitter fest. «Auch im Topspeed verlieren wir nicht so viel. Wir bremsen einfach zu früh und lassen es zu wenig in die Kurven hineinlaufen. Das hat auch damit zu tun, dass wir noch keinen Test hatten, das Fahrwerk ist nicht optimal eingestellt. Am Samstag können wir sicher einen Schritt nach vorne machen, ich hatte viel ärgere Probleme als Josh. Ein Problem wird der Vorderreifen. Nach etwa zehn Runden reißt er mehrere Zentimeter auf beiden Seiten auf, so etwas habe ich noch nie gesehen. Es wird interessant, was im Rennen passiert.»

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