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Exklusiv: Milwaukee verhandelt über Aprilia-Werksteam
Das Hauptaugenmerk von Aprilia liegt auf MotoGP. Doch der Hersteller aus Noale will sich 2017 in der Superbike-WM wieder verstärkt engagieren und sucht einen starken Partner. Gespräche mit dem Milwaukee-Team laufen.
Superbike WM
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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2014 wurde Sylvain Guintoli auf Aprilia Superbike-Weltmeister. Trotzdem entschied sich der Hersteller anschließend, sich werksseitig auf die MotoGP-Klasse zu konzentrieren.
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2015 war Aprilia mit dem kleinen Team Red Devils Roma und den Fahrern Leon Haslam und Jordi Torres nach wie vor siegfähig, sie beendeten die Weltmeisterschaft auf den Rängen 4 und 5. 2016 bildet IodaRacing mit Lorenzo Savadori und Alex De Angelis das Aprilia-Team. Der Deal kam erst spät zustande, das Team ging ohne Testfahrten in die Saison. De Angelis ist nach seinem schweren Sturz im Oktober 2015 nach wie vor nicht 100-prozentig fit, Superstock-1000-Champion Savadori schlägt sich achtbar, der Italiener brauste bereits fünfmal in die Top-6. Obwohl die Motorräder seit Ende letztem Jahr nicht weiterentwickelt wurden und Aprilia dem Team nur bedingt unter die Arme greift. Aprilia weiß, dass die RSV4 RF nach wie vor für Spitzenresultate gut ist, wenn sich das Werk wieder mehr einbringt und ein schlagkräftiges Team mit zwei Topfahrern dahinter steht. Deshalb nahm Rennchef Romano Albesiano Kontakt auf zu Milwaukee-Teameigentümer Shaun Muir.
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Dieses Jahr ist Milwaukee mit Motorrädern von BMW unterwegs, doch der bayerische Hersteller liefert werksseitig nur Motoren und Elektronik, um die Chassisentwicklung müssen sich die Teams selbst kümmern. Muir ist bewusst, dass man so die Superbike-WM nicht in den Top-3 beenden kann.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem Engländer in Laguna Seca zusammen, um über die Zukunft seines Teams zu sprechen.
Shaun, kannst du bestätigen, dass es ein Treffen zwischen dir und Aprilia-Rennchef Albesiano in Noale gab? Es gab sogar drei.
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Ich habe schon letztes Jahr mit Aprilia gesprochen, wie auch mit Ducati. In Imola kam Aprilia auf mich zu und wir redeten über ein Projekt für die Zukunft. Für den Fall, dass ich unzufrieden bin oder über einen Markenwechsel nachdenke. Diese Diskussion haben wir daraufhin fortgeführt. Es wird noch zwei oder drei Wochen dauern bis ich sagen kann, ob wir in dieser Richtung weitermachen. Wir reden über die Rückkehr des Aprilia-Werksteams? Für mich wird entscheidend sein, wenn es in diese Richtung geht, ob wir Kunde, Privatier, Semiwerksteam oder was auch immer sind. Das ist sehr wichtig, aber noch nicht entschieden. Wir reden miteinander, in welchem Umfang sich Aprilia einbringen wird. Das Engagement wird auf jeden Fall größer sein, als die letzten zwei Jahre.
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Von BMW erhältst du Unterstützung und Material, bei Aprilia musst du dafür bezahlen. Wie rechnet sich das für dich? Da muss ich etwas ausholen. Als ich letztes Jahr mit Aprilia, Ducati und BMW verhandelte, wollte ich nicht einen Großteil unseres Sponsoren-Budgets für Equipment ausgeben. Für das erste Jahr war das kein angenehmer Gedanke für mich. Jetzt hat Aprilia gesehen, was wir als Team im Fahrerlager darstellen. Wir haben viel Material und haben massiv investiert, um hier zu sein. Wir sind auf einem hohen Level in die Weltmeisterschaft eingestiegen, auch wenn die Resultate das nicht unterstreichen. Aprilia weiß, dass ich die Ambition habe, Rennen zu gewinnen. Um das zu verwirklichen erörtere ich jede Möglichkeit, die sich mir bietet. Meine Einstellung heute ist komplett anders als letztes Jahr. Heute will ich die Meisterschaft gewinnen oder zumindest weit vorne dabei sein. Dafür braucht es direkte Werksunterstützung und zwei siegerprobte Rennfahrer.
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War dir vor dieser Saison nicht klar, dass es mit dem Kundensportprogramm von BMW unmöglich sein wird, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen? Selbst die Top-5 in der Gesamtwertung sind schwierig zu erreichen. Ein Team kann kein Chassis entwickeln, wie es ein Werk kann. Ich will nicht naiv klingen. Bis zu einem gewissen Grad funktioniert das Kundesportprogramm von BMW sehr gut. Ich habe erwartet, dass wir uns in den Top-8 platzieren, mindestens dort, wo Jordi Torres ist. Ich habe einen Langzeitplan. Wenn ich unseren aktuellen Level mit dem vergleiche auf dem wir sein möchten, dann bleibt uns nur ein Markenwechsel. Ist den Leuten bei BMW bewusst, dass mit ihrem Paket Platz 5 im Normalfall das Maximum ist?
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Ich glaube schon. Für die Unterstützung, welche BMW den Teams zukommen lässt, sind fünfte Plätze gut. Innerhalb BMW sind der Rennabteilung die Hände gebunden, sie können nicht mehr machen. Das macht es sehr schwierig. Was hat sich bei Aprilia geändert, dass sie sich jetzt wieder stärker in der Superbike-WM einbringen wollen? Als ich mich mit Romano Albesiano und Dario Raimondi unterhalten habe sagten sie mir, dass es die klare Vorgabe von Piaggio gibt, dass der Fokus auf MotoGP liegt. In der Rennabteilung von Aprilia gibt es aber nach wie vor den starken Wunsch, in der Superbike-WM auf einem guten Level vertreten zu sein.
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Es gibt nicht viele verfügbare Teams in der Meisterschaft, welche die Möglichkeiten und das Budget haben wie wir. Mein Programm stimmt, meine angedachten Fahrer können gewinnen. Momentan bin ich in einem Teufelskreis. Du brauchst ein gutes Paket, um für schnelle Fahrer attraktiv zu sein. Wenn du keinen Topfahrer hast, holst du keine Spitzenresultate. Wenn ich mir jetzt anschaue, was das Kundensportprogramm von BMW, die Werksunterstützung von Aprilia und ein Kundenbike von Ducati zu bieten haben, zeigt sich klar: Jeder Fahrer würde sich ohne zögern für Aprilia entscheiden.
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