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Kröger: «Der schwarze Mann ist mein Schwiegervater»

Von Rudi Hagen
«Matten» Kröger auf seiner letzten Fahrt in Dohren

«Matten» Kröger auf seiner letzten Fahrt in Dohren

Matthias Kröger fuhr in Dohren sein letztes Rennen und konzentriert sich jetzt ganz auf seine Tätigkeit als Tuner. Veteranen-Rennen wird er nicht fahren.

 Im dritten und letzten Teil unseres Interviews sprach SPEEDWEEK.com sprach mit dem Bokeler über das Zeitmanagement bei Langbahn- und Speedwayrennen, seine Lieblingsbahnen und anderes mehr.

Teil 3:

Wie wird der Bahnsport weitergehen, was müsste verbessert werden?

Das ist schwer zu sagen, darüber müssten wir uns mal zu einem Extra-Termin verabreden.

Sind Langbahnrennen eigentlich langweilig?

Das ist eine Einstellungssache auf Seiten der Fans. Fest steht auf jeden Fall, dass die Rennen bei Speedwayveranstaltungen viel schneller durchgezogen werden als auf der Langbahn. In Deutschland sind bei Langbahnrennen eher Leute zu sehen, die das Ganze als einen Tagesausflug, manchmal mit der ganzen Familie und mit Übernachtung auf dem Campingplatz sehen. Die freuen sich Bekannte zu sehen, zu fachsimpeln und auch mit uns Fahrern zu sprechen. In Dänemark fangen die Rennen um 18 Uhr an. Erst um 16.30 Uhr wird dort das Fahrerlager aufgemacht, aber dann geht es ruckzuck los. Bei uns fängt alles schon früh morgens an, dann ist Abnahme, Training und dann dies und das.

Muss das Prozedere denn sein?

Beim Speedway nicht, da sind die Verhältnisse von Bahn zu Bahn ähnlich. Aber auf einer Grasbahn braucht man schon mehr Training, denn je nach den Witterungsverhältnissen ändern sich auch die Fahrbedingungen. Und dann ist es bei Langbahnrennen einfach auch Usus, dass die Rennen oder die Trainings schon morgens um 10 Uhr beginnen.

Nehmen wir mal die Veranstaltungen in Cloppenburg und in Dohren. Da ist Sound, Licht und Feuer, also voll Halligalli und Spektakel, aber mit zügiger Abwicklung. Macht dir das als Fahrer Spaß, merkst du überhaupt etwas davon oder ist es dir egal?

Tja, so ganz mein Ding ist das irgendwie auch nicht und so schnell waren diese Veranstaltungen auch nicht zu Ende. In Dohren hat sich sich das zuletzt auch ganz schön hingezogen. Aber die Bahn hatte Rillen bekommen, da brauchten man einfach mehr Bahndienst. In Cloppenburg ist es von der Bahnbeschaffenheit noch einfacher, da sie diesen vermehrten Bahndienst nicht braucht. Beide Clubs haben aber auch schon einige Male Pech mit dem Wetter gehabt. Doch wenn das Wetter passt, könnten beide Clubs ihre Rennen ruckzuck durchziehen. Das würde ich schon gut finden.

Wo haben dir die Rennen am meisten Spaß gemacht?

Teterow war immer mein Highlight, dazu Brokstedt und früher Jübek. Das waren meine liebsten Punkte. In Dänemark bin ich auch immer gerne gefahren. Von den Langbahnen haben mich die skandinavischen Bahnen interessiert, besonders Forssa. Das war dort eine super Sache für mich. Forssa ist für mich die schönste Langbahn der Welt. 

Du hast zwar deine Motorräder in der Woche selbst vorbereitet, aber an den Rennwochenenden warst du doch auch auf Mechaniker angewiesen, oder?

Ja, da gibt es einige, die mich mein Leben lang begleitet haben. Mein Bruder Thomas vor allen Dingen, Dieter, Lars und Kochi. Wenn sie Zeit und Lust hatten, waren sie immer dabei. 

Wie geht es jetzt weiter mit dir im Bahnsport?

Mal sehen, ich betreue auch einige gute Fahrer aus der 250er-Klasse, da muss man sehen, wie das nächste Jahr wird. Und am Wochenende ist Lukas Fienhage mit meinem Zahnriemen-Hydraulik-Kupplungssystem gefahren. Das hat super gut eingeschlagen. Ich kann jetzt auf alle Fälle mehr in der Werkstatt arbeiten und mich allein auf diese Arbeit konzentrieren. Früher habe ich nur für mich selbst die Motoren gemacht, dann kamen andere Fahrer als Kunden dazu. So hatte ich nach und nach immer mehr Sachen im Kopf und konnte nicht mehr so auf das eigene Rennen vorbereiten und konzentrieren wie sonst.

Was rätst du der Jugend? Wann sollten sie anfangen? Sollten sie lieber Langbahn oder Speedway fahren?

Ich glaube, dass die Langbahn im Moment einen schweren Stand in Deutschland hat. Das tut mir wirklich sehr leid. Den Jungs oder Mädels würde ich sagen, dass sie möglichst viel mit den kleinen Maschinen herum düsen sollen. Ich sehe in Dänemark, dass sie es dort gut machen mit den 80ccm-Maschinen. 80er und 125er sind der richtige Einstieg. Welches Einstiegsalter das richtige ist? Ich denke, auch die ganz Kleinen können schon aufs Motorrad steigen, aber bitte keine Rennen fahren, sondern nur so aus Spaß. In Dohren sind sie da auf einem guten Weg mit ihrer Jugendgruppe. Die Bahn ist ideal für kleine Motorräder, für 125er und 250er ist sie optimal.

Wie bist du zur schwarzen Kluft gekommen? Viele sagen, du wärst der schwarze Mann aus Bokel.

Nein, der Begriff schwarzer Mann aus Bokel gehört allein zu meinem Schwiegervater Hans-Otto Pingel, der früher ja auch für den MSC Brokstedt gefahren ist. Aber Schwarz ist auch schon immer meine Farbe gewesen.

Als Tuner bleibst du dem Bahnsport auch in Zukunft verbunden. Wird man dich dann mal bei einigen Rennen wiedersehen?

Auf jeden Fall.

Fahren wirst du aber nicht mehr oder denkst du über einen Einsatz in den EVLS-Serien nach?

Nein, das werde ich nicht machen.

Matten, ganz herzlichen Dank für die gute, angenehme Zusammenarbeit über die Jahre hinweg. Danke für den guten und fairen Sport, den du gezeigt hast. Alles Gute für dich und deine Familie.

Danke schön.

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