KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Igor Hefenbrock auf dem Eis

Kolumne von Christian Hefenbrock
Hefenbrock: Schneller als sein Hund

Hefenbrock: Schneller als sein Hund

Leider ist die Kälteperiode nun zu Ende. Ich wäre gerne noch ein paar Tage mehr mit dem Eisspeedway-Motorrad unterwegs gewesen.

Ich borgte mir von Ulrich Büschke, einem ehemaligen Rennfahrer, eine echte Eisspeedway-Maschine und spulte auf einem gefrorenen See bei mir um die Ecke etliche Runden ab. Nach einiger Zeit schaffte ich es auch schon ganz gut, das Ding umzulegen. Irgendwann klappte es sogar, mit dem Knie auf dem Eis um die Kurven zu fahren. Meine Eisspeedway-Jungfernfahrt machte sehr viel Spass, seit dem nennen mich meine Kumpels nur noch Igor.

Die Runden auf dem Eismotorrad waren aber nur Gaudi, meine Konzentration liegt auf der bald beginnenden Speedway-Saison.

In der polnischen Liga habe ich den Verein gewechselt und starte nun für Lokomotive Daugavpils in der ersten Liga. Für den Verein aus Lettland bin ich vor einiger Zeit schon einmal gefahren und habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Präsident Vladimir Rybnikov ist ein guter und zuverlässiger Mann, und auch die Bahn und das Umfeld in Daugavpils sagen mir sehr zu.

In Schweden starte ich erneut für Indianerna Kumla in einem super aufgerüsteten Team mit Grössen wie Rune Holta, Piotr Protasiewicz und Grzegorz Walasek. Ich bin optimistisch, dass wir gute Chancen haben, weit vorne zu landen, nachdem Indianerna lange nur oberes Mittelmass war.

Aus England habe ich noch kein akzeptables Angebot, so dass ich wahrscheinlich in diesem Jahr nicht auf der Insel fahre. Ich denke, ich bin dennoch gut beschäftigt. Dadurch werde ich auch nicht mehr so oft fliegen müssen, und das Team wird den grössten Teil der Rennen mit meinem Sprinter abfahren. Die ganze Fliegerei wird mir nicht fehlen. Im Gegenteil sogar, mit allem Drum und Dran, dem Zeitdruck pünktlich am Flughafen zu sein, die Warterei an den Gates etc. ist der Stress stark reduziert.

Die meisten Rennen werde ich von zu Hause in Liebenthal ansteuern. Eventuell werde ich zwei meiner Maschinen in Daugavpils lassen und dort dann direkt einfliegen, mal schauen.

In der Bundesliga habe ich meine neue Heimat beim MSC Diedenbergen gefunden. Der Wechsel ist viel versprechend, wir haben eine ausgeglichene Mannschaft, die gute Chancen auf eine Platzierung ganz vorne hat. Des Weiteren denke ich, dass ich mich in Diedenbergen sehr schnell heimisch fühlen werde, da ich bereits herzlich aufgenommen wurde.

Das neue System der Bundesliga ist ein absoluter Gewinn. Das Paarfahren ist wesentlich spannender, im Ausland wird ausschliesslich in diesem Modus gefahren, und ich denke, dass es auch ein gutes Sprungbrett für junge Fahrer ist, die noch nicht mit dem Paarfahren vertraut sind.

Meine körperliche Vorbereitung läuft sehr gut. Täglich trainiere ich zwei- bis zweieinhalb Stunden, der Fitnessraum, der heimische Wald und das Schwimmbad sind zur Zeit mein zweites Wohnzimmer. Die Konditionssteigerung bestätigen die Wettrennen mit meinem Labrador Aira. Vor einigen Wochen hat sie mich noch immer geschlagen, aber nun habe ich speziell auf den letzten Metern die bessere Kondition und biege regelmässig vor ihr in das Gartentor ein, und somit ist das Duell Mensch gegen Hund gewonnen.

In der momentan schwierigen wirtschaftlichen Lage freut es mich besonders, dass meine Hauptsponsoren mich weiterhin unterstützen. Mein spezieller Dank geht an Truckbusiness Dirk Krause, die Firma Fuchs Silkolene, Marios Motorrad-Shop und Daytona. Ich würde mich jedoch über jeden weiteren Partner sehr freuen.

Ich habe eine neue Homepage, die von Rainer Fischer erarbeitet und aktualisiert wird, vielen Dank auch an ihn. Schaut doch mal rein unter www.hefenbrock-speedway.com

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