Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Martin Smolinski: Aufsteiger kostet Tampere-Finale

Von Ivo Schützbach
Eine winzige Unachtsamkeit hat Martin Smolinski die zweite Finalteilnahme im dritten Speedway-GP des Jahres gekostet. In Tampere wurde der Bayer Sechster, in der WM liegt er auf Rang 5.

Mit einem Crash im ersten Lauf begann Martin Smolinskis Rennen in Finnland heftig. Weltmeister Tai Woffinden zog von außen rein, von innen drückte Fredrik Lindgren, der Bayer kam ins Sandwich. «Ein normaler Rennunfall», wiegelte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ab. «Auf dieser Bahn fahren alle auf einen bestimmten Platz zu... Ich hatte erst nach fünf Metern richtigen Vortrieb, dann stieg das Vorderrad leicht an, dann wurde ich angeschoben und es hat gescheppert. Ja mei, so was kommt vor. Mein Bike ist total krumm, wir haben dann auch nicht mehr viel dran gearbeitet. Ich habe mir ein bisschen die Hand und den Oberschenkel verschoben, ich brauch jetzt etwas Physiotherapie.»

«Meine Jungs haben super gearbeitet», lobte der 29-Jährige sein Team. «Wir haben aufs zweite Bike gewechselt, das war fast genau so schnell, hatte nur ein bisschen weniger Leistung.»

Einem Laufsieg gegen Darcy Ward, Troy Batchelor und Joonas Kylmäkorpi folgte eine Nullrunde. Smolinski hatte den Start ganz regulär gewonnen, der Schiedsrichter brach jedoch ab und ordnete einen Neustart an – er vermutete einen Rollstart. «Ich habe bei dem Wiederholungsstart nicht gepennt», verteidigte sich Deutschlands Nummer 1, der als Letzter losfuhr. «Es haben sich brutal tiefe Rillen am Start rausgefahren. Ich musste mich in eine Rille reinstellen, vom Harten ging gar nichts. Meine erste Rille konnte ich mir gut herrichten, da hat mit der Feuchtigkeit alles gepasst und der Reifen hat richtig gepackt. Im zweiten Start habe ich das Gleiche versucht, das Material war aber komplett ausgetrocknet und ich bin gestanden, da ging nichts vorwärts. Erst habe ich mich in den Boden eingegraben, dann bin ich losgefahren.»

Zu viel Respekt im Halbfinale

In den beiden letzten Vorläufen eroberte Smolinski jeweils einen zweiten Platz und stand damit als Achter im Halbfinale. Der Australier Ward war punktgleich mit ihm, Smolinski hatte aber einen Laufsieg vorzuweisen und wurde deshalb besser gewertet.

Nach gutem Start war «Magic Martin» ausgangs der ersten Kurve neben dem Führenden Greg Hancock, als ihm die Maschine schlagartig anstieg, was der spätere GP-Sieger Matej Zagar zum Überholen nutzte. Smolinski wurde Dritter und war damit ausgeschieden. «Ich hatte etwas Respekt am Kurvenausgang», gab der Bayer zu. «Ich war gut unterwegs, konnte es in diesem Moment aber nicht umsetzen. Da ging dann die Sicherheit vor, ich wollte nichts riskieren. Es hat lange gedauert, bis wir das zweite Bike so gut hinbekommen haben wie das erste. Wir hätten schon früher einige Teile vom ersten ans zweite Bike bauen sollen, aber wir waren uns nicht ganz sicher. Unterm Strich bin ich sehr zufrieden, ich kann mich nicht beschweren.»

Mit seinem sechsten Platz im Tampere-GP holte Smolinski neun WM-Punkte, insgesamt hat er nun 31. Das bedeutet Gesamtrang 5, auf Leader Krzysztof Kasprzak fehlen ihm lediglich vier Zähler!

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