KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

So kümmert sich Timo Bernhard um den Nachwuchs

Von Martina Müller
Timo Bernhard ist zweifacher Sportwagen-Weltmeister

Timo Bernhard ist zweifacher Sportwagen-Weltmeister

Der zweifache Le-Mans-Sieger Timo Bernhard ist Teil des Stiftungsrats der ADAC Stiftung Sport. Grund für dieses ehrenamtliche Engagement ist sein persönliches Interesse am Erfolg der deutschen Motorsport-Talente.

Sportwagen-Superstar Timo Bernhard hat im Motorsport die ganz großen Erfolge eingefahren. Mit fünf Gesamtsiegen (2006, 2007, 2008, 2009, 2011) ist er Rekordhalter beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. 2010 und 2017 gewann er die legendären 24 Stunden von Le Mans und 2015 bzw. 2017 setzte er sich die Fahrer-WM-Krone in der FIA WEC auf. Gerade erst am vergangenen Wochenende hat er sein fahrerisches Können beim Petit Le Mans in den USA unter Beweis gestellt und wurde nur von einem technischen Defekt am Motor seines Mazda DPi um den nächsten großen Triumph gebracht. Doch anstatt sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, kümmert sich Bernhard trotz eines übervollen Terminkalenders auch um den deutschen Motorsport-Nachwuchs.

Seit Anfang diesen Jahres ist der 38-Jährige im Stiftungsrats der ADAC Stiftung Sport engagiert. «Ich wollte dieses Ehrenamt machen, um dem Motorsport in Deutschland etwas zurückzugeben», erklärt Bernhard, der neben seiner eigenen Rennerei auch das KÜS Team75 Bernhard leitet. Dieses ist nicht nur im ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany unterwegs, sondern tritt auch bei großen Langstrecken-Klassikern wie den 24 Stunden von Spa-Francorchamps oder den 9 Stunden von Kyalami an.

«Mein Ziel ist es, jungen Fahrern mit meinem Know-how als Rennfahrer zu helfen, aber auch neue Strukturen in der Nachwuchsförderung zu etablieren», spricht Bernhard auch die Neuaufstellung der ADAC Stiftung Sport an. «Damit wollen wir versuchen, nicht nur neue Talente früher zu entdecken, sondern die Topleute noch gezielter zu fördern, um sie in die Weltspitze zu bringen. Wir möchten auch weiterhin in allen Kategorien deutsche Weltmeister haben. Das ist wichtig, um den Motorsport weiter attraktiv zu halten bzw. das Interesse in der breiten Öffentlichkeit fortbestehen zu lassen.»

Die ADAC Stiftung Sport arbeitet zukünftig mit einem Kadersystem, wie es in Deutschland in einer ähnlichen Form beispielsweise in vielen olympischen Sportarten zu finden ist. Auf der untersten Stufe der Förderpyramide befindet sich der Bronze-Kader. «Die jüngsten Talente werden über die ADAC Regionalclubs gescoutet», erklärt Bernhard. Darauf folgend baut der Silber-Kader auf, der aus maximal 20 jungen Motorsportlern besteht. Hier erhalten die Piloten eine begleitende Förderung in Bereichen wie Karriereplanung, Fitness, Ernährung oder Medientraining sowie Fahrt- und Reisekostenzuschüsse.

«Sicherlich zielen viele auch auf das Monetäre ab. Das ist im Motorsport natürlich wichtig. Aber oftmals ist auch schon mit Networking und Kontakten geholfen», detailliert Bernhard weiter. «Auch ich war in meiner Karriere über die eine oder andere Empfehlung sehr froh gewesen.»

In den Gold-Kader kommen letztendlich maximal 15 Piloten. Sie sollen an den internationalen Motorsport herangeführt werden. Ganz oben steht schließlich der Platin-Kader. «In Bezug auf Rennserien sprechen wir hier über Formel 1, IndyCar, DTM oder Le Mans/WEC. Also genau dort, wo die Piloten einmal Werksverträge bekommen können», so Bernhard. «Wobei die genannten Championate lediglich Beispiele von der Rundstrecke sind, die ADAC Stiftung Sport aber auch in den anderen Bereichen des Motorsports aktiv ist.»

Der Platin-Kader bietet maximal fünf Plätze und soll folglich aus den absolut besten nationalen Motorsportlern bestehen. «Das ist vergleichbar mit anderen Sportarten. Dort fahren in der Regel auch die Mitglieder des A-Kaders zu den olympischen Spielen», beschreibt Bernhard. «Ich denke, dieses System ist ein sehr attraktiver Ansporn für den Nachwuchs. Wenn ich jetzt nochmals 15 oder 16 Jahre alt wäre, würde ich hier ganz bestimmt sehr gerne mit dabei sein wollen.»

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