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DM Harsewinkel: Hiemer wie vom Zug überfahren

Von Markus Niegtsch
Andre Plogmann: «Führung ist ungewohnt»

Andre Plogmann: «Führung ist ungewohnt»

Nahezu das halbe Feld der S1-Klasse scheint in der Supermoto-DM für Podestplätze in Frage zu kommen. Die Leistungsdichte in Harsewinkel war beeindruckend.

Nach den beiden Rennen der S1-Klasse bis 450 ccm waren sich die meisten Zuschauer bei der Supermoto-DM in Harsewinkel einig: Man hat hochklassigen, packenden Rennsport zu sehen bekommen, aber die Fragezeichen waren nicht wirklich weniger geworden. Nahezu das halbe Feld scheint für Podiumsplätze gut zu sein. Die Leistungsdichte war einfach beeindruckend (Lesen Sie den ausführlichen Trainingsbericht HIER).

Der erste Lauf der S1 wurde nach einem heftigen Abflug von Ex-Weltmeister Bernd Hiemer 150 Meter nach dem Start mit roter Flagge abgebrochen. «Ich hatte beim Start Probleme mit der Kupplung und kam deshalb schlecht weg. Dadurch kam Nico Joannidis richtig nah an mich heran, berührte mich am Lenker und ich wurde ausgehebelt. Dann flog ich richtig lange durch die Luft und landete auf der Schulter, bevor ich noch einen Schlag auf den Brustkorb bekam, der mir die Luft genommen hat. Ich fühle mich, als wäre ich unter einen Zug gekommen», schilderte der KTM-Pilot den Unfallhergang. Hiemer konnte nach kurzem medizinischem Check mit dem Ersatzmotorrad am Neustart teilnehmen.

Dort setzten sich die Youngster Lukas Höllbacher und Andre Plogmann an die Spitze, gefolgt von Volz, Joannidis und Hiemer. Während Joannidis und Hiemer um die Positionen fighteten, konnte sich Markus Volz hinter Plogmann und Höllbacher auf Rang 3 einnisten. Die beiden Streithähne fielen hinter S2-Aufsteiger Kevin Würterle auf die Plätze 5 (Hiemer) und 6 (Joannidis) zurück.

Hiemer im zweiten Lauf auf dem Podest

Der zweite Lauf war eine Doublette des ersten: Erneut konnten sich DSR-Pilot Plogmann und der Österreicher Höllbacher an die Spitze setzen. Volz, Joannidis und Hiemer folgten. Während vorne Plogmann und Höllbacher die Plätze tauschten, kämpften dahinter erneut Kawasaki-Pilot Joannidis und Bauerschmidt-KTM-Fahrer Hiemer um den letzten Podestplatz. Obwohl deutlich schneller, fand der Leutkircher rundenlang kein Vorbeikommen am Griechen. «Nico hat schon eingangs der Kurve spät gebremst und dadurch die Linie nicht richtig getroffen. Ich konnte mich dann innen daneben setzen und Nico ist auf dem Staub weggerutscht», schilderte Hiemer das Überholmanöver, welches ihm Platz 3 einbrachte.

Michelin Reifenwerke-Pilot Höllbacher und der Georgsmarienhütter Plogmann führen punktgleich die Meisterschaftstabelle an. «1 und 2 – was will ich mehr», fragte ein sprachloser Andre Plogmann. «Es macht wieder richtig Spaß Motorrad zu fahren. Es ist ein ungewohntes Gefühl an der Spitze der Tabelle zu stehen. Sonst stand ich immer irgendwo in den Top-10. Ich hoffe nur, dass der Druck für Stendal nicht zu hoch wird.»

Höllbacher ist ebenso happy und strahlt mit der Sonne um die Wette. «Ich habe genau gewusst, dass es sehr schwer wird. Ich kann mich über wirklich gar nichts beschweren. Das Team war perfekt, das Motorrad, die Reifen, einfach alles! Wegen mir könnte es so weitergehen», sprudelt es aus dem jungen Österreicher. «Ich hoffe, bei den nächsten Rennen auch weiterhin aufs Podium zu fahren und vielleicht klappt es ja auch noch mit der Meisterschaft. Aber da will ich jetzt noch nicht zu viel daran denken.»

Die beiden KTM-Routiniers Volz und Hiemer liegen punktgleich auf dem dritten Meisterschaftsrang. Hierzu Wiedereinsteiger Hiemer: «Insgesamt kann ich nach den ganzen Problemen, die ich bei der Anreise und am Wochenende hatte, mit Rang 3 zufrieden sein. Aber rein vom Speed wäre mehr drin gewesen.»


Ergebnisse S1, Lauf 1
Ergebnisse S1, Lauf 2
DM-Stand S1

Ergebnisse S2, Lauf 1
Ergebnisse S2, Lauf 2
DM-Stand S2

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