Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Arlington: Webb (KTM) siegt vor Roczen (Honda) im Fotofinish

Von Thoralf Abgarjan
Erst in der letzten Kehre vor der Ziellinie konnte Cooper Webb (KTM) seinen entscheidenden Angriff platzieren, schob dabei Ken Roczen (Honda) beinahe von der Strecke und gewann mit 28 Tausendstelsekunden Vorsprung.

Ken Roczen führte im Finale zum 7. Lauf der Supercross-WM in Arlington (Texas) von der ersten bis zur letzten Runde. Red Bull KTM Werksfahrer Cooper Webb startete auf Rang 6 und kämpfte sich im Verlaufe des Rennens bis auf Rang 2 nach vorne. In der letzten Runde hatte er leader Roczen in Schlagdistanz, setzte sich in den Whoops neben den deutschen HRC-Werksfahrer und stach in der letzten Rechtskehre innen in die Kurve hinein. Roczen musste seine Linie aufmachen, um eine Kollision auf den letzten Metern zu verhindern und geriet dabei an den Streckenrand, wo er Traktion verlor. Sowohl Webb als auch Roczen strauchelten, aber der KTM-Pilot konnte besser aus der Kehre heraus beschleunigen und gewann das Rennen mit einem hauchdünnen Vorsprung von weniger als 3 Hundertstelsekunden.

Roczen hatte im Rennverlauf zunächst sämtliche Angriffe erfolgreich abgewehrt: Zuerst musste sich der Deutsche gegen Eli Tomac (Kawasaki) durchsetzen, der zu Rennbeginn einen starken Eindruck machte. Tomac stürzte jedoch in der ersten Rennhälfte und fiel am Ende bis auf Rang 12 zurück. Webb kämpfte sich Platz um Platz nach vorne und brauchte einige Runden, um sich gegen seinen Teamkollegen Marvin Musquin durchzusetzen. Er war in der Lage, gegen Rennende noch immer die schnellsten Rundenzeiten in den Boden zu brennen, die Lücke zu leader Roczen schließen und am Ende mit einem aggressiven Pass an Roczen vorbeizugehen.

Webb übernahm erneut die WM-Führung
Mit seinem Sieg in Arlington übernahm Webb zugleich auch die Führung in der Supercross-WM, 2 Punkte vor Roczen auf Rang 2.

Roczen enttäuscht
Roczen war auf dem Podium sichtlich enttäuscht: «Ich habe alles getan, was ich konnte. Aber als Cooper innen hinein gestochen ist, bin ich an den Streckenrand gekommen, wo ich kaum noch Traktion hatte. Immerhin sind wir im Ziel angekommen und nächste Woche geht es in Detroit weiter», erklärte der Thüringer.

Tomac fiel nach Crash zurück
Eli Tomac (Kawasaki) hatte keinen guten Tag. Nach seinem Crash fiel er immer weiter bis auf Rang 12 zurück. In der Tabelle handelte sich der Kawasaki-Werksfahrer einen Rückstand von 16 Punkten ein und rangiert hinter Webb, Roczen und Musquin nur noch auf Rang 4.

Barcia übte Schadensbegrenzung
Justin Barcia (Yamaha) betrieb in Arlington Schadensbegrenzung: Er konnte sich erst über das LCQ ('last chance qualifying') für das Finale qualifizieren und kam in der ersten Kurve nach dem Start zum Finale von der Strecke ab. Von der letzten Position aus fuhr er danach immerhin noch auf Rang 7 nach vorne.

Osborne stürzte
Zach Osborne (Husqvarna) qualifizierte sich bei seinem 450er-SX-WM-Debüt nach seiner Verletzungspause fürs Finale, stürzte aber, nachdem er die Streckenbegrenzung touchiert hatte. Der Husqvarna-Werksfahrer musste das Rennen beenden. Dean Wilson kam auf Rang 8 ins Ziel.

Alle Einzelheiten vom 450SX-Finale in Arlington erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:

Start:
Roczen gewinnt den Start, aber Tomac kann die Führung übernehmen. Roczen setzt sich gegen die Angriffe von Musquin durch. Barcia kommt in der ersten Kurve von der Strecke ab.

Noch 19 Min:
Tomac führt vor Roczen, Musquin, Savatgy, Baggett, Webb, Seely und Hill.

Noch 17 Min:
Roczen wehrt erneut die Angriffe von Musquin ab.

Noch 16 Min:
Führungswechsel! Roczen greift leader Tomac an und geht innen vorbei!

Noch 15 Min:
Tomac kontert, doch der deutsche HRC Werksfahrer fährt Kampflinie und verteidigt die Führungsposition.

Noch 14 Min:
Roczen brennt die schnellste Rennrunde in den Boden und kann sich so etwas Luft verschaffen.

Noch 13 Min:
Tomac rutscht in einer Linkskehre über das Vorderrad zu Boden und fällt auf P7 zurück. Zach Osborne geht in einer Linkskehre über den Lenker ebenfalls zu Boden.

Noch 12 Min:
Roczen führt vor Musquin, Baggett, Webb, Savatgy, Seely und Wilson.

Noch 11 Min:
Ken Roczen führt mit 2,7 Sekunden Vorsprung vor Marvin Musquin. Tomac ist nach seinem Crash auf P12 zurückgefallen.

Noch 9 Min:
Webb geht an Baggett vorbei auf P3 hinter Roczen und Musquin.

Noch 8 Min:
Roczen hat mit den Überrundungen begonnen und führt mit 1,6 Sekunden Vorsprung vor Musquin. Der Franzose holt auf.

Noch 7 Min:
Webb brennt auf P3 die schnellste Rennrunde in den Boden.

Noch 6 Min:
Webb ist am Hinterrad von Musquin auf P2.

Noch 4 Min:
Webb geht innen an Musquin vorbei auf P2.

Noch 3 Min:
Webb versucht, die Lücke zu leader Roczen zu schließen.

Noch 1 Min:
Webb übt weiter Druck auf Roczen aus!

Letzte Runde:
Webb bringt sich erneut in Schlagdistanz und greift Roczen in der letzten Kehre vor der Ziellinie an. Beide Piloten berühren sich und straucheln. Webb kommt mit mehr Vortrieb aus der Kurve und gewinnt das Rennen mit weniger als 3 Hundertstelsekunden Vorsprung.

Ergebnis 450SX Arlington:
1. Cooper Webb (USA), KTM
2. Ken Roczen (GER), Honda
3. Marvin Musquin (FRA), KTM
4. Blake Baggett (USA), KTM
5. Joey Savatgy (USA), Kawasaki
6. Cole Seely (USA), Honda
7. Justin Barcia (USA), Yamaha
8. Dean Wilson (GBR), Husqvarna
9. Aaron Plessinger (USA), Yamaha
10. Justin Brayton (USA), Honda
11. Chad Reed (AUS), Suzuki
12. Eli Tomac (USA), Kawasaki
...
22. (DNF): Zach Osborne (USA), Husqvarna

WM-Stand nach 7 von 17 Rennen:
1. Cooper Webb, 150
2. Ken Roczen, 148 (-2)
3. Marvin Musquin, 144, (-6)
4. Eli Tomac, 134, (-16)
5. Dean Wilson, 110, (-40)
6. Justin Barcia, 104 (-46)
7. Blake Baggett, 101, (-49)
8. Cole Seely, 94, (-56)
9. Chad Reed, 93, (-57)
10. Aaron Plessinger, 93, (-57)


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