KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

SX Phoenix: Ryan Villopoto siegt, Ken Roczen stürzt

Von Greg Brown
Mit Video des Rennens: Supercross-Weltmeister Villopoto übernimmt beim zweiten Event 2014 die Tabellenspitze. Auftaktsieger Ken Roczen geriet mit Justin Barcia aneinander. Kein Podestplatz für den KTM-Star.

Beim zweiten Event der Supercross-WM stellte der dreifache Champion und Titelverteidiger Ryan Villopoto die standesgemässe Rangordnung wieder her. Eine Woche nach dem überraschenden Auftaktsieg in Anaheim von Ken Roczen gewann Villopoto in Phoenix seinen ersten Saisonlauf und übernahm die WM-Führung.

Aber der Kawasaki-Superstar musste im Stadion Chase Field vor 49.834 Fans eine sehenswerte Aufholjagd zeigen, um seinen 35. SX-Finalsieg zu feiern. Nach dem Start bildete sich an der Spitze eine Gruppe ohne den Weltmeister: Justin Brayton, Ryan Dungey, Justin Barcia, Ken Roczen, James Stewart und den rasch zurückfallenden Holeshot-Gewinner Jake Moss. Villopoto war nach dem Start nur Neunter, aber er konnte rasch zum führenden Quintett aufschliessen.

Sturz: Barcia bugsiert Roczen zu Boden

Im ersten Renndrittel behauptete Yamaha-Pilot Brayton in einem Zweikampf die Führung gegen Barcia, was KTM-Fahrer Dungey erlaubte, Rang 2 zu erlangen. Aber in einem packenden Fight griffen Barcia und Roczen wieder Dungey an. In einer langgezogenen Linkskurve rutschte Barcia mit dem Hinterrad leicht weg, unabsichtlich traf er damit das Vorderrad von Roczens KTM 450 SX-F. Der Thüringer stürzte und büsste fünf Ränge ein. Am Ende konnte sich der Deutsche wieder auf Rang 6 nach vorne arbeiten.

Bei der Kollision zwischen Barcia und Roczen war Villopoto längst auf der Aufholjagd. Bald nach dem Zwischenfall mit Roczen musste sich Barcia bereits dem aufrückenden Weltmeister geschlagen geben. Auch Dungey und der Führende Brayton konnten gegen Villopoto nichts ausrichten, erstmals in seiner Karriere konnte der Kawasaki-Pilot in Phoenix einen Sieg einheimsen. Für Brayton bedeutete Rang 2 die Egalisierung seines bisher besten Ergebnis in der 450-ccm-Klasse, als er 2012 in Toronto auch Zweiter wurde.

Lob von Villopoto an Überraschungsmann Brayton

Villopoto ist nun bereits WM-Leader: «Justin ist ein bärenstarkes Rennen gefahren. Er hat mir das Leben schwer gemacht. Mein Start war nicht so, wie ich ihn mir vorstellte, es war rutschig beim Startgatter. Aber ich musste danach einfach ruhig bleiben und mir für die Überholmanöver Zeit nehmen.» Brayton lobte sein Arbeitsgerät. «Die neue Yamaha ist unglaublich. Wir haben dieses Jahr unsere Hausaufgaben gemacht. Es war viel Arbeit, aber die hat sich nun mit dem Podestplatz ausbezahlt. Ich habe alles getan, um vorne zu bleiben, aber Ryan ist mir durchgewischt», erklärte der zwischenzeitlich Führende.

Dungey konnte mit Rang 3 KTM-Teamkollege Roczen in der Tabelle überholen und liegt einen Punkt hinter Villopoto. Aber der Routinier beklagte einen entgangenen Sieg. «Die Gelegenheit war gut für einen Sieg. Aber ich habe Fehler gemacht. Ich bin nicht gut durch die Whoops gekommen. Aber insgesamt war es ein guter Auftritt. Die Strecke war extrem rutschig.»

Supercross-WM Phoenix/USA

1. Ryan Villopoto (USA), Kawasaki
2. Justin Brayton (USA), Yamaha
3. Ryan Dungey (USA), KTM
4. James Stewart (USA), Suzuki
5. Justin Barcia (USA), Honda
6. Ken Roczen (D), KTM
7. Andrew Short (USA), KTM
8. Broc Tickle (USA), Suzuki
9. Chad Reed (AUS), Kawasaki
10. Wil Hahn (USA), Honda

Stand nach 2 von 17 Rennen

1. Villopoto, 43 Punkte
2. Dungey 42
3. Roczen 40
4. Brayton 37
5. Reed 32
6. Barcia 32
7. Short 26
8. Tickle 26
9. Stewart 22
10. Hahn 21

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