Neuer Peugeot 208 WRX für Loeb und Hansen

Von Toni Hoffmann
Peugeot greift mit neuem 208 WRX in der Rallycross-WM an, im Anschluss an den Triumph bei der Rallye Dakar stellt sich das Team Peugeot Total einer neuen Herausforderung.

Die Löwen-Marke tritt erstmals werkseitig bei der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft an. Um von Saisonbeginn an vorn mitzufahren, hat Peugeot Sport den Peugeot 208 WRX, der seit 2014 in dieser spektakulären Rennserie sein Potential eindrucksvoll zeigt, noch weiter verbessert.

Drei Fahrer werden für das Team Peugeot Total bei den zwölf WM-Läufen an den Start gehen: der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, Topfahrer Timmy Hansen sowie sein jüngerer Bruder Kevin Hansen. Die beiden Schweden, 25 und 19 Jahre jung, entstammen der erfolgreichsten Familiendynastie in diesem Sport und repräsentieren die nächste Fahrer-Generation. Sie sollen von der Erfahrung eines Sébastien Loeb profitieren.

Das Ziel für die im Off-Road-Motorsport so erfolgreiche Marke ist klar umrissen: mit dem verbesserten Peugeot 208 WRX vom Saisonstart an so viele Punkte wie möglich einfahren, um so die Ambitionen auf zukünftige Fahrer- und Team-Weltmeistertitel zu unterstreichen.

Während Sébastien Loeb und Timmy Hansen mit dem neuen 2018er-Auto starten, nimmt Kevin Hansen hinter dem Steuer eines modifizierten 2017er-Modells Platz. Die jüngste Generation des 560 PS starken Peugeot 208 WRX ist gewichtsoptimiert, gibt dem Fahrer eine bessere Rückmeldung und hat einen harmonischeren Drehmomentverlauf. Dadurch ist das Auto insgesamt leichter und schneller zu fahren.

Um die Fahreigenschaften weiter zu verbessern, haben die Ingenieure von Peugeot Sport intensiv an der Aerodynamik gefeilt. Der 2018er-Peugeot bekam einen neuen Heckflügel sowie eine neue Heckschürze. Neben dem modifizierten Motor verfügt der Peugeot 208 WRX über eine überarbeitete Vorderradaufhängung, neue Dämpfer und größere Räder sowie eine schnellere Schaltung und einen verbesserten Überrollkäfig. Heraus kam ein echter Hingucker im Rallycross-Outfit, der immer noch eine große Ähnlichkeit mit dem Serienbestseller Peugeot 208 hat. Im Laufe des Jahres soll der Allrad-Bolide kontinuierlich mit weitern Upgrades verbessert werden.

Bruno Famin (Peugeot Sport Direktor): «Das wird ein aufregendes Jahr für uns. Peugeot konzentriert sein Motorsport-Engagement auf den Auftritt des Werksteams bei der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft und trifft dort auf neue Konkurrenten in einer neuen Umgebung. Auch wenn wir dort bereits Erfahrung mit dem Peugeot Hansen Team sammeln konnten, müssen wir realistisch bleiben: Unsere Gegner verfügen über viel Know-how, während wir unser Team quasi komplett neu aufbauen müssen. Aber wir nehmen diese große Herausforderung an und wollen diese Saison einige Siege holen. Und noch mehr in den Folgejahren. Wir haben uns für die Rallycross-WM entschieden, weil wir an die Zukunft dieser Serie glauben: Dieses so kompakte, intensive Sporterlebnis begeistert ein jüngeres Publikum als in den meisten anderen Serien und wird weiterwachsen. Außerdem sind wir von der elektrischen Zukunft dieser Weltmeisterschaft überzeugt, für die wir bereits an einem entsprechenden Antriebsstrang arbeiten. Dieser neue Weg soll auch helfen, neue Fan-Generationen für den Sport, aber auch für den aktuellen Peugeot 208 und seine Folgemodelle zu begeistern.»

Olivier Jansonnie (Peugeot Sport Technischer Direktor): «Das Ziel mit unserem neuen Auto: bei der Rallycross-WM unter den Topfahrern mitzufahren und um den WM-Titel zu kämpfen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir unser letztjähriges Auto genau analysiert, um Wege zu finden, es zu verbessern. Das Ergebnis ist ein solides Auto, das im Laufe der Saison Schritt für Schritt für mehr Performance weiter modifiziert wird. Dabei ist uns durchaus bewusst, dass der Einbau neuer Teile immer auch mit einem gewissen Risiko behaftet ist. Dieser Herausforderung stellen wir uns aber. Unsere Fahrer sind ohne Zweifel in der Lage um Siege zu fahren, daher glaube ich, dass wir ein Gesamtpaket mit sehr viel Potenzial zusammengestellt haben.»

Sébastien Loeb: «Ich starte mit großen Erwartungen in die Saison. Der Einstieg von Peugeot als Werksteam war genau das richtige Signal, um das Projekt auf ein höheres Level zu heben und uns somit die Chance zu geben, um den WM-Titel zu kämpfen. Bereits in der Vergangenheit waren wir schon nahe dran, aber immer hat eine Kleinigkeit, das gewisse Extra, gefehlt. Diese Saison werden wir noch nicht von Anfang an das finale Package haben, was es uns zunächst schwer machen wird, um den Titel zu kämpfen. Aber man weiß ja nie. Es hängt alles davon ab, wie schnell wir uns entwickeln. Aus Fahrersicht ist Rallycross das wahrscheinlich intensivste Erlebnis, das man als Motorsportler haben kann. Die Läufe sind sehr kurz, aber dafür ist das Gefühl einfach unbeschreiblich: Die Autos fahren sich mit fast 600 PS wie getunte WRC-Autos. Ein Wahnsinnsspaß! Ich freue mich auf die Saison.»

 

Timmy Hansen: «Ich bin noch nie auf dem hohen Niveau eines Werksteams gefahren. Deshalb ist es für mich eine Ehre, die Farben von Peugeot zu vertreten. Insbesondere in diesen wichtigen Zeiten für unseren Sport. Wir sind uns sicher, dass unser Auto durch die ganzen Neuentwicklungen der Peugeot Sport-Ingenieure besser fahren wird als jemals zuvor. Das steigert unsere Siegchancen enorm. Aber wir haben auch einige sehr starke Konkurrenten bei dieser WM. Daher schraube ich meine Erwartungen nicht zu hoch. Mein Ziel ist, jeden Lauf so gut wie möglich zu fahren und dann Schritt für Schritt von den Entwicklungen zu profitieren. Ich freue mich schon darauf, in Barcelona hinter dem Steuer zu sitzen. Dann werden wir ja sehen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen.

Kevin Hansen: «Das ist eine fantastische Chance für mich, als Peugeot-Werksfahrer von der Erfahrung und dem Wissen des Teams zu profitieren. Vielleicht gelingt mir ja eine Überraschung, weil meine letzte Saison nicht ganz so gut verlief. Aber ich habe viel gelernt, und das hat mich stärker gemacht. Dieses Jahr möchte ich es öfters ins Finale schaffen. Wenn mir das gelingt, erhöht das unsere Chancen. Es ist wirklich toll, dass Peugeot dieses Jahr als Werksteam in diesen Sport eingestiegen ist. Auch das ist ein deutliches Zeichen, für das Interesse großer Automobilhersteller an dieser Serie - nicht zuletzt wegen des bevorstehenden Wandels in eine Elektro-Weltmeisterschaft. Ein sehr positives Zeichen!»

Schon gewusst?

Beim Rallycross werden die Faszination von Rallye-Sport und klassischen Autorennen kombiniert. Bei den kurzen, spektakulären Läufen treten die Fahrer auf kompakten Rundstrecken mit Asphalt- und Schotterpassagen gegeneinander an. Das kompakte Format ist maßgeschneidert für die Ansprüche einer neuen Fan-Generation sowie Verbreitung über die sozialen Medien und das Fernsehen. Die mögliche Elektrifizierung ab der Saison 2020 wird das Interesse weiter steigern.

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