Frustrierter Ogier gewinnt erste Rallye Paraguay
Der WM-Führende Elfyn Evans (Toyota) konnte somit seine WM-Führung knapp verteidigen. Auf dem besten Weg sein bestes Karriere-Ergebnis in der Rallye-WM zu erzielen war Adrian Fourmaux gewesen. Der Hyundai-Pilot lag lange an zweiter Stelle und fiel dann jedoch in der Powerstage noch auf den vierten Platz zurück.
Dadurch konnte Evans noch auf den zweiten Platz vorrücken, sein erstes Podium seit der Rallye Islas Canarias im April. Weltmeister Thierry Neuville (Hyundai) sicherte sich den dritten Platz
Ott Tänak (Hyundai), der vor Evans gelegen war, bevor er sich in der vorletzten Etappe einen Reifenschaden zuzog, wurde Fünfter. Doppelweltmeister Kalle Rovanperä (Toyota) belegte den sechsten Platz belegte, nachdem er bis zu seinem Reifenschaden am Samstagnachmittag die Rallye angeführt hatte.
Die Rallye gewann Ogier mit 26,2 Sekunden Vorsprung, doch der starke Regen auf der Powerstage verärgerte ihn, da er ihm die Chance nahm, mehr als einen Super-Sunday-Punkt und zusätzliche Punkte aus Abschlussprüfung zu holen.
Ogier entschied sich, nach dem Zieleinlauf nicht aus dem Auto auszusteigen, und sagte trotzig und bestimmt: «Wie viel Pech kann man eigentlich haben? Nur einer hat diesen starken Regen abbekommen. Wir werden aber weiter gewinnen und den Rallye-WM-Titel holen».
Durch die späte Wendung liegt Evans nun mit neun Punkten Vorsprung weiter an der Spitze des WM-Zwischenklassements. Ogier und Rovanperä teilen sich gemeinsam den zweiten Platz. Tänak liegt auf Platz vier.
Evans war der einzige Rally1-Fahrer, der in Paraguay keine Reifenprobleme hatte. Der Waliser war aber weder am Freitag noch am Samstag mit seinem Tempo zufrieden. Dennoch war das Resultat hinsichtlich der Titelvergabe für ihn wichtig. Sein Vorsprung auf Neuville betrug gerade eine Sekunde.
Am Sonntag konnte Neuville richtig aufdrehen. Der Belgier holte sich alle zehn Bonuspunkte und errang die zweithöchste Punktzahl des Wochenendes. Die Teamkameraden Fourmaux und Tänak lagen 1,3 bzw. 2,1 Sekunden hinter ihm.
Rovanperä lag über eine Minute zurück, sein finnischer Toyota-Teamlandsmann Sami Pajari noch eine weitere Minute - der WRC2-Champion des letzten Jahres - hatte am Freitag nach einem Einschlag in eine Böschung viel Zeit bei einem Radwechsel verloren.
Takamoto Katsuta, Josh McErlean und Gregoire Munster platzierten sich alle außerhalb der Top 10. Katsuta verlor am Freitag ein Rad an seinem Toyota. Ford-Pilot McErlean schied am Samstag aus, als er seinen Unterboden durch einen Felsbrocken beschädigt und auch Öl verloren hatte.
Dessen Teamkollege Munster erlebte eine Rallye zum kompletten Vergessen. Er verlor 40 Minuten, als er nur 900 Meter nach Beginn der ersten Wertungsprüfung anhalten musste, um einen Lenkhebel zu wechseln. Am Nachmittag verlor er obendrein seinen Heckflügel und seine Frontverkleidung und schied schließlich am Samstag mit einem ähnlichen Problem wie McErlean aus.
Die führenden WRC2-Fahrzeuge fuhren in die Top Ten des Gesamtklassements hinein. Toyota-Pilot Oliver Solberg konnte trotz einer zeitraubenden Reifenpanne seinen vierten Saisonsieg einfahren. Ein Sieg bei der Rallye Chile in zwei Wochen würde ihm somit den Meistertitel sichern.
«Kein schlechtes Comeback», strahlte Solberg. «Wir haben hart gekämpft und nie aufgegeben. Ich würde dieses Ergebnis in seiner Bedeutung unter dem Gesamtsieg bei der Rallye Estland einordnen, aber schon fast gleichwertig».
Yohan Rossel (Citroen) wurde mit 22,5 Sekunden Rückstand Zweiter, der ehemalige Spitzenreiter Nikolay Gryazin (Skoda) belegte den dritten Rang nachdem er am Samstag wegen einer Reifenpanne viel Zeit verlor. Robert Virves führte mit seinem Skoda zunächst die Rallye an. Er fiel jedoch nach einem Reifenwechsel zurück und belegte schließlich den vierten Platz.
Gus Greensmiths Rennen war bereits am ersten Morgen vorbei, als die Hinterachse seines Skoda Fabia kollabierte und er zum ersten Mal in dieser Saison keine Punkte holt
Rallye Paraguay, Endklassement nach 19 Wertungsprüfungen
1. Ogier/Landais (Frankreich) Toyota 3:00.06,6 h
2. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +26,2s
3. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +27,2
4. Fourmaux/Coria (Frankreich) Hyundai +28,5
5. Tänak/Järveoja (Estland) Hyundai +30,6
6. Neuville/Wydaeghe (Belgien) Hyundai +46,8
6. Rovanperä/Halttunen (Finnland) Toyota +2.05,2m
7 .Pajari/Salminen (Finnland) Toyota +3.35,5
8. Solberg/Edmondson (Schweden) Toyota +6.53,8
9. Rossel/Dunand (Frankreich) Citroen +7.16,3
10. Gryazin/Aleksandrov (Bulgarien) Skoda +8.48,2
Stand der Rallye-Weltmeisterschaft nach zehn von 14 Läufen
Fahrer
1. Elfyn Evans 198 Punkte
2. Kalle Rovanperä 191
3. Sebastien Ogier 189
4. Ott Tänak 180
5. Thierry Neuville 150
6. Takamoto Katsuta 88
7. Adrien Fourmaux 71
8. Oliver Solberg 58
9 Sami Pajari 56
10. Grégoire Munster 21
Hersteller
1. Toyota 513 Punkte
2. Hyundai 413
3. Ford 143