Ilka Minor: die alte «Dame» ins Ziel gebracht

Von Toni Hoffmann
Henning Solbeg/Ilka Minor mit der «alten Dame» in Polen

Henning Solbeg/Ilka Minor mit der «alten Dame» in Polen

Henning Solberg und seine österreichische Beifahrerin erreichten beim siebten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Polen nach einigen Problemen den 15. Endrang.

Nachdem den gesamten Freitag über eine defekte Intercom die Kommunikation zwischen Henning Solberg und Ilka Minor störte und die beiden am Samstag einen beschädigten Reifen in Windeseile wechseln konnten, brachten sie ihre «betagte alte Dame» am verregneten Sonntag auf Platz 15 ins Ziel.

Auf den masurischen Seenplatten wurde am Wochenende die schnelle Polen-Rallye abgehalten – bei wunderschönem Sommerwetter und Temperaturen um die 30 Grad Celsius wurde am Freitag die erste Etappe dieser zur Rallye-Weltmeisterschaft zählenden Schotterrallye in Angriff genommen

Defekte Intercom am Freitag

Henning Solberg und Ilka Minor jedoch konnten  die schnellen Schottertsraßen nicht so recht genießen, denn gleich auf der allerersten Sonderprüfung sorgte die Intercom, über die Fahrer und Copilotin kommunizieren, für Ärger im Cockpit des World Rally Cars. Ilka Minor erzählt: «Es gab auf der Seite von Henning immer wieder kurze Aussetzer. Zum Glück war das Gebiet meistens recht weitläufig, die Kurven waren zu einem großen Teil schnell, sodass wir sie im Aufschrieb mit 5 oder 6 einstuften.»

Trotzdem konnte sich Ilka nicht sicher sein, ob ihr Pilot die jeweilige Ansage wirklich korrekt verstanden hat, Ilka nickt: «Es gab schon auch Kuppen, wo danach etwas Beachtenswertes gekommen ist. In Summe hat uns das natürlich sehr viel Zeit gekostet. Es hat also definitiv unsere Fahrt geprägt.» Und das nicht nur am Vormittag, denn auch nach dem Service blieb der «Hund» im Auto, erst am Samstag konnten Henning Solberg und Ilka Minor wieder auf ein tadellos funktionierendes Kommunikationswerkzeug zurückgreifen.

Reifenschaden am Samstag

Der Samstag verlief dann auch relativ problemlos, wenn man von einem Reifenschaden absieht, der das norwegisch-österreichische Duo dazu zwang, den Reifenwechsel noch auf der Prüfung vorzunehmen. Zumindest hier gab es ein Erfolgserlebnis, Ilka lacht: «Wir haben den Reifen in weniger als zwei Minuten gewechselt – das wurde später im Servicepark mit dem entsprechenden Respekt gewürdigt.»

Respekt durfte man auch vor dem Ford Fiesta RS World Rally Car haben, das den Privatiers zur Verfügung gestellt wurde – schließlich handelt es sich um ein Fahrzeug, dessen maßgebliche Bauteile bereits 2012 zum Einsatz kamen, ausgerechnet der Bruder von Henning, Petter Solberg soll damit gefahren sein. Ilka Minor sagt dazu mit einem Lächeln: «Wir haben alles probiert, doch unser WRC war schon etwas müde – im Vergleich zu den anderen war es einfach eine betagte alte Dame.»

Harte Bedingungen am Sonntag

Die jedoch auf ihre alten Tage am Schlusstag der Polen-Rallye noch einmal hart geprüft wurde – denn die Bedingungen hatten sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag komplett verändert. Beinahe die gesamte Nacht hatte es durchgeregnet, die Prüfungen zeigten sich entsprechend schlammig und rutschig, auch während der Sonntagsprüfungen setzte immer wieder Regen ein. Bei diesen schwierigen Voraussetzungen wurden noch zahlreiche Bewerber von den schnellen Prüfungen «abgeworfen».

So fielen etwa Dani Sordo und auch der BRR-Pilot Armin Kremer am Sonntagvormittag aus, während der bis dahin führende, grandios fahrende Ott Tänak einen Reifenschaden erlitt und damit auf Platz zwei zurückfiel. Ilka sagt: „Ich fand es wirklich schade, denn ich hätte es Ott vergönnt, diese Rallye zu gewinnen, er hätte es mit Sicherheit verdient.

Das erfahrene Duo Henning Solberg und Ilka Minor konnten bei den schwierigen Bedingungen ohne Probleme das Ziel erreichen und landete schlussendlich auf dem 15. Gesamtrang. Ilka Minor schließt mit der Feststellung: Wir haben die alte Dame gut ins Ziel gebracht.»

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