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24h Le Mans 2024: Vorschau auf die neue LMGT3-Klasse

Von Oliver Müller
Die beiden 911 GT3 R LMGT3 in Le Mans

Die beiden 911 GT3 R LMGT3 in Le Mans

Mit insgesamt 23 Fahrzeugen von neun Herstellern ist die LMGT3-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans bestens besetzt. Die Klasse ist dieses Jahr neu an der französischen Sarthe. SPEEDWEEK.com gibt einen Ausblick.

Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans feiert die LMGT3-Klasse ihre Premiere. Die LMGT3-Autos ersetzen die GTE-Boliden, die über viele Jahre das GT-Kontingent in Le Mans bildeten. Die GTE basierten auf einem anderen technischen Reglement, wurden über die Jahre aber überall auf der Welt aussortiert. Zuletzt waren sie nur noch in der WEC (und somit auch in Le Mans) sowie in der ELMS unterwegs. Die GT3 bilden mittlerweile den internationalen Standard. Sie finden in unzähligen Rennserien Verwendung, beispielsweise auch in der DTM oder bei den 24h Klassikern in Daytona, Spa-Francorchamps oder am Nürburgring.

Nun kommen sie auch an die französische Sarthe, aber in der LMGT3-Version. Diese unterscheidet sich minimal. Das größte Merkmal ist sicherlich die Verwendung von Drehmoment-Sensoren. Diese (recht teuren) Geräte sollen den Regelhütern dabei helfen, bessere Daten für die Erstellung der BoP (Balance of Performance) zu gewinnen. Der Umbau eines Autos von GT3 auf LMGT3-Stand ist grundsätzlich also möglich.

Mit der BoP ist auch ein weiterer wichtiger Faktor genannt. Denn die LMGT3 sollen über eine Einstufung auf etwa ein Rundenzeiten-Niveau gebracht werden. Das klappt nicht immer perfekt - und somit kann keine wirkliche Einschätzung abgeliefert werden, welches Fahrzeug 2024 in Le Mans in der Favoritenrolle ist. Denn erst während des Rennens an sich, stellt sich heraus, wer am besten unterwegs ist.

Insgesamt sind Fahrzeuge von neun Herstellern 2024 mit dabei: Aston Martin, BMW, Corvette, Ferrari, Ford, Lexus, Lamborghini, McLaren und Porsche: Jede Marke bekam für die WEC-Saison zwei Autos zugelassen. Beim großen Highlight in Le Mans sind fünf weitere Autos mit dabei. Drei Ferrari 296 LMGT3, ein Ford Mustang LMGT3 und ein McLaren 720S LMGT3 Evo. Somit zählt das Feld 23 Autos - also genauso viele, wie 2024 Hypercars in Le Mans unterwegs sind.

Reine Profi-Paarungen sind in der LMGT3 nicht zugelassen. Pro Auto muss mindestens ein Pilot mit der FIA-Einstufung Bronze dabei sein. Ein weiterer Pilot darf höchstens den Status Silber haben. Nur der dritte Pilot kann somit Gold oder Platin sein.

Sicherlich viele Augen werden auf Valentino Rossi gerichtet sein. Der neunmalige Motorrad-Weltmeister fährt einen BMW M4 LMGT3 zusammen mit Ahmad Al Harthy und Maxime Martin. Das Trio war in der bisherigen WEC-Saison schon recht gut unterwegs. Aber wie gesagt, die BoP entscheidet, ob der BMW auch in Le Mans siegfähig ist.

Auch die einzigen drei Damen, die 2024 in Le Mans antreten, fahren in der LMGT3-Klasse. Das sind Sarah Bovy, Michelle Gatting und Rahel Frey, die einen Lamborghini Huracán LMGT3 Evo2 pilotieren. Die sogenannten «Iron Dames» haben zuletzt immer wieder großes Potenzial bewiesen. Zuletzt beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps stelle Bovy den Lamborghini beispielsweise auf die Klassen-Pole.

Weitere spannende Namen in der Klasse sind: Jordan Taylor in einem Ferrari, Richard Lietz in einem Porsche, Christopher Mies in einem Ford, Kelvin van der Linde in einem Lexus oder Daniel Juncadella in einer Corvette.

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