Weiter zum Inhalt
Abo
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
  1. Start
  2. /
  3. Sportwagen
  4. /
  5. 24h Nürburgring
  6. /
  7. Kolumne
Werbung
24h NürburgringKolumne
Renault 5-Cup Nürburgring: Schreck am Posten 44
​Vor 40 Jahren versetzte der Duisburger Renault 5-Cup-Pilot Robert Lünsmann die Fans am Nürburgring in Angst und Schrecken – mit einem fürchterlichen Abflug.
Werbung
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Das Unheil nimmt seinen Lauf, der Renaul 5 von Robert Lünsmann fliegt über die LeitplankeDas Unheil nimmt seinen Lauf, der Renaul 5 von Robert Lünsmann fliegt über die LeitplankeFoto: Renault/Nicot
Das Unheil nimmt seinen Lauf, der Renaul 5 von Robert Lünsmann fliegt über die Leitplanke© Renault/Nicot
Was war passiert an diesem letzten April-Wochenende 1983 beim Eifelrennen des ADAC? Als Tagesabschluss stand der Renault 5-Cup auf dem Programm. Wegen der Bauarbeiten für den neuen Grand-Prix-Kurs wurde die Nordschleife auf 20 km verkürzt. Nach der Schikane ging’s unter Auslassung von Süd- und Nordkehre in einem Rechtsbogen direkt über Brücke in die Hatzenbach. Den Start- und Ziel-Bereich samt Boxen-Provisorium hatte man gleich hinter der Rechtskurve eingerichtet.
Werbung
Werbung
Die Reporterkabine für die Streckensprecher stand ebenfalls als Provisorium auf der obersten Ebene der T 13-Trübüne. Ich hatte also einen direkten Blick auf die Schikane schräg gegenüber. Mit Renault-Sportchef Rolf Schmidt war verabredet, dass er das Rennen bei mir am Reporterplatz verfolgt und wir ein bisschen über das zehnjährige Jubiläum des Cups plaudern. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass wir gerade über Erfolg, Philosophie und Zukunft des Cups geredet haben. Und über die Tatsache, dass sich in den bislang zehn Jahren noch nie jemand ernsthaft wehgetan hat. Im selben Moment fiel mir vor Schreck fast das Mikrofon aus der Hand, neben mir wurde Rolf kreidebleich. Genau gegenüber, bei Posten 44 eingangs der Schikane, gab es einen fürchterlichen Schlag. Robert Lünsmann aus Duisburg, Inhaber eines Unternehmens für Werkstoff- und Metall-Qualitätsprüfung, krachte mit gut 180 km/h in die Leitschiene. Samt Fünfer flog er sich überschlagend erst drüber, durchbrach dann den Fangzaun dahinter. Kopfüber polterte er die Böschung runter ins alte Industrie-Fahrerlager, das damals noch von den Renndiensten und fallweise auch von Teams als Entlastung des alten Hauptfahrerlagers genutzt wurde.
Werbung
Werbung
Das Auto schlug hart auf, danach unheimliche Stille. Gefährlich zischend und rauchend lag das Blechknäuel genau auf dem Platz, auf dem noch kurz vorher ein Renndienstbus gestanden hatte – der aber wie durch eine glückliche Fügung samt Begleittross gerade abgerückt war. Im Inneren des R5-Wracks rührte sich nichts. Angesichts dieses beklemmenden Szenarios war uns beiden klar, dass mit dem Schlimmsten gerechnet werden musste. Während ich noch überlegt habe, wie das schreckliche Ereignis einigermaßen angemessen zu kommentieren ist, verließ Schmidt kreidebleich und wortlos die Sprecherkabine. Die Rettungsarbeiten liefen derweil sehr zügig an, der Fahrer des am Zielhaus platzierten R-Wagens mit Rennarzt Dr. Arkadi Junold an Bord reagierte sofort und fuhr direkt durch den Tunnel übers alte Fahrerlager zur Unfallstelle. Dann das Wunder: Der vermeintlich schwerverletzte Lünsmann kam noch an der Unfallstelle wieder zu sich und hatte lediglich einen Schock, ein paar Prellungen und Kratzer. Nach einem Generalcheck im Adenauer Krankenhaus wurde er noch am Abend wieder nach Hause entlassen. Auf die Frage, wie das denn passieren konnte, antwortete der Rheinländer mit entwaffnender Ehrlichkeit: "Ich hab’ einfach das Bremsen vergessen, weil ich so fasziniert war vom Windschatten meiner Vorderleute." Immerhin hatte er sich mit seiner Flugeinlage einen festen Platz in der Nordschleifen-Historie gesichert – er war der erste und gottlob bislang einzige, der samt Auto nach einem beeindruckenden Flug im Industrie-Fahrerlager gelandet ist.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Schon gesehen?
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Weiterlesen

Themen
  • 24h Nürburgring
Sportwagen NewsAlle News
    Speedweek.com - Der beste Motorsport im Netz
    Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.
    Berichte & Analysen
    Redaktion
    Serien