Mit einer gezeiteten Wertung über 412 km war Etappe 1 die erste echte Bewährungsprobe für die Teilnehmer der 47. Dakar-Ausgabe. Nachdem Harit Noah (Sherco) schon im Prolog aufgeben musste, gingen noch 133 Piloten ab 7 Uhr Ortszeit auf die Reise. Die ersten zehn Fahrer starteten mit einem Abstand von drei Minuten, die restlichen Profis der RallyGP-Kategorie mit zwei Minuten Abstand. Prolog-Sieger Daniel Sanders (Red Bull KTM) wählte den letztmöglichen Startplatz (23.), die Route eröffnen musste Mohammed Balooshi (Fantic), der die Führung aber schnell an Nacho Cornejo (Honda) abgeben musste und weit zurückfiel. Bereits nach 68 Kilometern gab es mit Sebastian Bühler (Hero) den ersten Ausfall nach Sturz. An den ersten Checkpoints markierte Vorjahressieger Ricky Brabec (Honda) die schnellste Zeit, ab Kilometer 122 wechselte die Führung. Kurzzeitig lag Weltmeister Ross Branch (Hero) vorn, dann Sanders. Bis zur Halbzeit verlor Branch zwei Minuten und fiel in der Wertung leicht zurück. Die Abstände zum Teil bereits deutlich: Cornejo auf Platz 9 lag fast zehn Minuten zurück, doch der Chilene sammelte für das Eröffnen der Route Bonus-Zeit. Nach 330 km war es weiterhin Cornejo, der die ersten Spuren in den Sand legte, und Sanders, der die schnellste Zeit für sich notieren ließ. Doch der junge Spanier Tosha Schareina (Honda) hatte seit dem letzten Zeitmesspunkt ordentlich aufgeholt und lag als Zweiter nur noch 18 sec hinter dem KTM-Piloten. Brabec lag 51 sec zurück, Branch 2:21 min. Auf den letzten 80 km bis zum Ziel gab es keinen weiteren Checkpoint. Als Erster traf Cornejo im Ziel ein und erntete dafür einen Zeitbonus von 5:35 min, der seine beeindruckende Führungsarbeit würdigte. Den Etappensieg schnappte sich aber Sanders, nachdem Schareina im Schlussspurt offenbar einen Patzer hatte und mit 4:42 min Rückstand auf Platz 4 zurückfiel. Brabec und Branch hielten ihren Abstand zu Sanders mit 2:04 min und 2:26 min dagegen konstant und wurden Zweiter und Dritter. Kove-Aushängeschild Mason Klein, der das neue Motorrad der Chinesen weit vor KTM sieht, büßte stolze 35 min auf den Sieger ein! Die Rally2-Wertung wurde wie im Prolog erneut von Edgar Canet (Red Bull KTM) gewonnen. Das Ergebnis ist vorläufig, einige Strafen und Gutschriften sind jedoch bereits berücksichtigt. Stand 14:00 Uhr wurden 81 von 133 Teilnehmern gewertet.