Gino Borsoi (Pramac): «Martin ist bereit zu kämpfen»
Erstmals in der MotoGP-Ära könnte 2023 mit Jorge Martin ein Independent-Team-Fahrer den MotoGP-Titel holen. Das sagt Pramac-Ducati-Teammanager Gino Borsoi zur Performance seiner Truppe.
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Zum vierten Mal in der laufenden Saison gelang Jorge Martin am vergangenen Wochenende in Buriram das Double aus Sprint- und GP-Sieg (nach Sachsenring, Misano und Motegi). Damit verkürzte der 25-jährige Spanier seinen Rückstand in der WM-Tabelle wieder auf 13 Punkte.
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Sein Teammanager Gino Borsoi ist überzeugt, der "Martinator" verfüge über beste Voraussetzungen, um am Ende des Ducati-internen WM-Duells gegen Titelverteidiger Pecco Bagnaia der strahlende Sieger zu sein. "Ich glaube, Jorge ist im Moment mit Sicherheit einer der schnellsten Fahrer auf der Strecke. Er hat unglaublichen Speed gezeigt. Er ist bereit zu kämpfen, wir sind bereit zu kämpfen", betonte der Italiener. "Wir haben alles – der Fahrer und das Bike, dazu hilft uns Ducati die ganze Zeit. Mehr brauchen wir nicht." Eine kleine Einschränkung fügte Borsoi doch noch an: "Uns fehlt vielleicht nur ein bisschen Erfahrung, die das Werksteam natürlich hat, weil sie die Weltmeisterschaft im Vorjahr schon mit Pecco gewonnen haben."
Andrerseits kann es für Martin, inzwischen ein fünffacher MotoGP-Sieger, auch eine zusätzliche Motivation sein, gerade das Ducati-Lenovo-Werksteam schlagen zu wollen. Immerhin verpasste der Madrilene die erhoffte Beförderung im Vorjahr nur knapp gegen Enea Bastianini.
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"Mit Sicherheit hat er jetzt dieses bisschen mehr, um zu kämpfen", pflichtete Borsoi bei. "Er ist nicht im Werksteam, aber er hat ein unglaubliches Team. Man kann sagen, dass wir fast wie ein Werksteam sind – wir sind zwar nicht rot, aber nahe dran", schmunzelte der Pramac-Ducati-Teammanager. "Wie gesagt, uns fehlt es an nichts. Die Motivation ist vorhanden, vielleicht sogar mehr als in der vergangenen Saison, weil er zeigen will, dass der Fahrer schnell und das Team gut genug sind."
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Gino Borsoi stieß nach 17 Jahren beim spanischen Aspar Team erst am Ende des Vorjahres zum Ducati-Kundenteam von Paolo Campinoti, das aktuell nicht nur im Kampf um den Fahrertitel mitmischt, sondern auch die Team-Wertung anführt. "Ja, manchmal ist es sogar für mich schwierig zu verstehen, wo wir gerade stehen", gestand er.
Borsoi weiter: "Es ist wie ein Traum, früher oder später werde ich vielleicht aufwachen und wirklich verstehen, was wir bisher schon erreicht haben. Es ist schon eine unglaubliche Saison. Wir haben viele Podestplätze gesammelt, wir haben beide Fahrer auf die höchste Stufe des Podiums gebracht, was unglaublich ist, weil die Unterschiede zwischen den Teams und Motorrädern heutzutage sehr klein sind. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, ich bin einfach sehr glücklich, Teil dieses unglaublichen Programms in diesem unglaublichen Team zu sein. Jetzt gehen unsere gesamten Bemühungen dahin, die Saison bestmöglich zu Ende zu bringen. Wir werden mit Sicherheit kämpfen." Der geringe Abstand an der Spitze der WM-Tabelle deutet auf einen finalen Titel-Showdown in Valencia hin. "Das wäre schön für uns, aber ich glaube, auch für die gesamte MotoGP-Welt", meinte Borsoi dazu. Mit einem Augenzwinkern ließ er eine dezente Aufforderung an die Medienvertreter folgen: "Ich möchte bei der Gelegenheit die Journalisten bitten, nicht zu viel Druck auf uns auszuüben. Wir tun natürlich unser Bestes und sind hier, um zu kämpfen. Vielleicht könnt ihr uns aber helfen, denn der Druck liegt auf dem Ducati-Werksteam. Jeder braucht einen guten Fight, um eine gute Geschichte zu schreiben. Also helft uns, den Rückstand zu verringern und für einen finalen Kampf nach Valencia zu kommen."
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