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Miguel Oliveira: Der Lohn für den treuen KTM-Fahrer
Mit Ausnahme einer Saison steht Miguel Oliveira seit 2015 in den Diensten von KTM. Ein Blick auf die Karriere des ersten Portugiesen, der es in die MotoGP-Klasse geschafft hat – und 2021 Red Bull-KTM-Werksfahrer wird.
MotoGP
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Seit der vergangenen Woche ist offiziell, dass das Red Bull KTM Factory Racing Team 2021 auf Eigengewächse setzt: Neben Brad Binder (24) wird Miguel Oliveira (25) ins Werksteam befördert. Die Jahrgangskollegen kennen sich bereits aus der gemeinsamen Zeit bei Red Bull KTM Ajo in der Moto3 (2015) und Moto2 (2017 und 2018) bestens. Noch etwas verbindet sie: Beide feierten zu Beginn ihrer Karriere im MotoGP-Fahrerlager Siege im Red Bull Rookies Cup, wo ausschließlich auf KTM-Bikes gefahren wird.
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Oliveira, der als Achtjähriger sein erstes Motorrad zu Weihnachten geschenkt bekam, trat zwar 2008 nur sporadisch in der "Road to MotoGP"-Serie an. Dabei sicherte er sich aber bei drei Starts gleich zwei Rookies-Cup-Siege. Einen ersten Erfolg auf internationaler Ebene verzeichnete der damals zehnjährige Portugiese aber schon 2005: Beim "Metrakit World Festival" in Spanien setzt er sich gegen 192 Fahrer aus 14 Nationen durch. Im selben Jahr triumphiert er auch in der portugiesischen MiniGP-Meisterschaft. 2006 sicherte er sich den zweiten Gesamtrang im spanischen "Calypso Cup", 2007 gewann er die Mittelmeer-Meisterschaft in der Kategorie Pre-125. 2009 landete Oliveira auf Platz 3 der spanischen Meisterschaft in der Klasse 125 ccm. 2010 gewann er fünf von sieben CEV-Rennen, musste sich im Endklassement aber trotzdem knapp Maverick Viñales geschlagen geben. Auch in der Europameisterschaft setzte sich der Spanier gegen den Portugiesen durch.
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2011 gab Oliveira auf Aprilia sein Debüt in der Motorrad-WM, 2012 stand er beim Catalunya-GP als Dritter erstmals auf dem Moto3-Podest – auf der Suter-Honda. Auf Phillip Island war er im selben Jahr Zweiter. 2013 wechselte er zu Mahindra und schaffte mit dem indischen Hersteller in zwei Jahren zwei Podestplätze und drei schnellste Rennrunden.
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2015 stand Oliveira dann schließlich zum ersten Mal in den Diensten von Ajo und KTM und feierte in Mugello seinen ersten GP-Sieg. Nach insgesamt neun Podestplätzen, darunter sechs Siegen, beendete er sein letztes Moto3-Jahr mit dem Vize-Titel – nur sechs Zähler fehlten ihm auf Weltmeister Denny Kent.
Übrigens: Fast wäre der zukünftige KTM-Werksfahrer schon 2012 bei Ajo gelandet, ein Vorvertrag bestand bereits. Aber dann zog er Honda und Alzamora vor – und Sandro Cortese kürte sich mit dem finnischen Rennstall zum Weltmeister. Der Aufstieg in die Moto2-Klasse verlief für Oliveira 2016 mit Leopard-Kiefer alles andere als nach Wunsch. Zudem verpasste er vier Grand Prix aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs. Nur 36 Punkte bedeuteten am Ende WM-Rang 21.
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Deshalb war der künftige Zahnarzt sehr erleichtert, als ihm Pit Beirer auf seine Anfrage, ob er 2017 Teil des neuen Moto2-Chassis-Projekts von KTM sein dürfe, im Juli 2016 eine positive Antwort gab. "Meine Karriere war auf dem Tiefpunkt. Pit hat mich gerettet. Das werde ich ihm nie vergessen", versichert Oliveira. Mit der Rückkehr in den Ajo-Rennstall fand der Portugiese 2017 auch wieder auf die Erfolgsspur zurück: Drei Siege, insgesamt neun Podestplätze und zwei Pole-Positions führten zum dritten Gesamtrang. 2018 stand Oliveira wieder drei Mal ganz oben, zwölf Podestplätze in 18 Rennen reichten aber nicht, um Francesco "Pecco" Bagnaia den Moto2-Titel streitig zu machen. Als Vizeweltmeister kam Oliveira 2019 als erster Portugiese überhaupt in die MotoGP-WM, wo er im Red Bull KTM Tech3 Team von Hervé Poncharal neun Mal in die Punkteränge fuhr. Das Highlight war Platz 8 auf dem Red Bull Ring von Spielberg, aber zwei Wochen später wurde der KTM-Pilot in Silverstone von Johann Zarco ins Aus befördert. Dabei wurde Oliveiras rechte Schulter lädiert, weshalb er sich vor dem Saisonfinale in Valencia schließlich einer OP unterziehen musste. Am Ende belegte Oliveira WM-Rang 17. Als nach der frühzeitigen Vertragsauflösung mit Zarco nicht Oliveira, sondern Brad Binder den Platz im Werksteam aus Österreich bekam, reagierte der Portugiese zunächst enttäuscht. Umso mehr freut er sich jetzt über die anstehende Beförderung, während KTM-Neuzugang Danilo Petrucci bei Tech3 unterkommen wird. "Ich spüre jetzt, dass sie mir zutrauen, bei diesem Projekt meine Fähigkeiten als Fahrer zu zeigen. Seit dem ersten Tag habe ich mit dem MotoGP-Bike mein Bestes gegeben. Ich habe immer an das Potenzial der RC16 und an gute Resultate geglaubt. Und diese Ergebnisse wollen wir in der nahen Zukunft abliefern", kommentierte Oliveira die "riesige Gelegenheit".
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"Es war eine schöne Überraschung, dass mir KTM diese Gelegenheit zu einer Zeit gibt, in der wir keine Rennen fahren können. Das ist ein etwas merkwürdiges Gefühl, aber ich bin sehr glücklich darüber, im kommenden Jahr neben Brad zu fahren. Ich glaube, das wird ein gutes Team", ergänzte Oliveira gegenüber "MotoGP.com". "Die Position im Werksteam ist mehr wert als in einem anderen Team", stellte der 25-jährige KTM-Pilot fest – um dann schmunzelnd zu ergänzen: "Auch wenn ich nicht sagen will, dass ich aufsteige. Ich wechsle eigentlich nur in die Box nebenan."
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