Herrera: «Wir bieten dieselbe Show wie Superbikes»
Frauen-Weltmeisterin Maria Herrera und Vizeweltmeisterin Beatriz Neila loben die positive Entwicklung der WorldWCR, betonen jedoch zugleich notwendige Verbesserungen für die Zukunft.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Die Frauen-Weltmeisterschaft (WorldWCR) hat 2025 ihre zweite Saison hinter sich – und sie zeigt, dass der Schritt zu einer eigenen Rennserie für Frauen im Motorradrennsport richtig war. Spaniens Spitzenfahrerinnen Maria Herrera und Beatriz Neila ziehen Bilanz: über spannende Rennen, wachsende Sichtbarkeit und den nächsten Entwicklungsschritt.
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"Wir alle haben ein sehr hohes Niveau", sagte Maria Herrera, die neue Weltmeisterin, überzeugt. "Viele sagen immer, Frauen seien langsamer – aber ich finde, wir bieten dieselbe Show wie die Superbikes. Unsere Rennen sind sogar spannender!" Gefahren wird seit der Debütsaison im Vorjahr mit Einheitsmotorrädern von Yamaha. Das ermöglicht laut Herrera einen ausgeglichenen Wettbewerb: "Die Bikes sind im Prinzip gleich. Nur das Gewicht macht einen kleinen Unterschied. Ich bremse zum Beispiel härter. Am Fahrwerk können wir nichts verändern. Wir sind einfach auf einem anderen Niveau als die Gruppe dahinter."
Beatriz Neila betont, dass die Reichweite der Serie im zweiten Jahr deutlich gewachsen sei. "Ja, auf jeden Fall. Die Sichtbarkeit ist dieses Jahr viel größer als im letzten. Das spanische Fernsehen unterstützt uns stark, die Dorna auch. Das ist super, für uns und für die jungen Fahrerinnen."
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Auch Herrera spürt den Effekt in den sozialen Medien: "Ich sehe es auf Instagram: Mein Anteil weiblicher Follower ist deutlich gestiegen. Das zeigt, dass mehr Frauen unsere Rennen verfolgen." Oft entstehe das Interesse eher zufällig, erzählt sie schmunzelnd: "Oft kommt ein Paar, der Freund ist Fan – und dann fängt die Freundin an, uns zu folgen. So wächst das Interesse – wie ein Kreislauf."
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Für die Zukunft wünschen sich beide mehr Rennen und eine breitere internationale Präsenz. Neila mahnt zur Geduld: "Dieses Projekt muss sich Schritt für Schritt entwickeln." Herrera hingegen blickt bereits weiter: "Es ist erst der Beginn. Wir befinden uns erst in der zweiten Saison. Man muss sich anschauen, wie sich die Reichweite entwickelt und ob eine zweite Kategorie oder eine andere Marke in Frage kommt, um diese Meisterschaft weiter zu entwickeln. Mir würde das gefallen. Ich würde mir Motorräder mit mehr Leistung wünschen."
Auch im kommenden Jahr umfasst der Kalender sechs Stationen mit insgesamt zwölf Rennen. Nach dem Auftakt Ende März in Portimao geht es im April nach Assen, im Mai zum Balaton Park, im Juni nach Misano und im Juli nach Donington. Dann folgt eine lange Pause bis zum Finale in Jerez, das wie in diesem Jahr Mitte Oktober stattfindet. Die langen Pausen zwischen den Rennen sieht Neila kritisch: "Zwei Monate Pause sind zu viel. Wenn man zum Beispiel aus Australien kommt, fliegt man heim, und das unterbricht alles. Mehr Rennen wären besser, auch für die Motivation."
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Ab nächstem Jahr sollen auch die italienische und europäische Frauenmeisterschaft mit der Yamaha R7 ausgetragen werden – ein wichtiger Schritt für den Nachwuchs. "So können die Fahrerinnen die Maschine besser kennenlernen und leichter zu uns aufsteigen", erklärt Neila. Auch Herrera begrüsst die Initiative: "Ja, das ist super." Und sie ist überzeugt, dass es genügend Talente gibt, um die Serie wachsen zu lassen: "In den USA, in Finnland – es gibt viele schnelle Mädels. Diese müssen aber den Weg in die Meisterschaft finden. Zum Beispiel Paola (Ramos) – sie wird jedes Jahr stärker." Nach zwei Saisons ist klar: Die WorldWCR hat sich im Rahmenprogramm der Superbike-WM etabliert. Sie bietet spannenden Motorsport auf hohem Niveau und öffnet Türen für die nächste Generation von Fahrerinnen. "Es ist erst der Anfang", sagt Maria Herrera zum Schluss. "Aber wir sind auf dem richtigen Weg."
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