Andrea Iannone: Schneller als im MotoGP-Qualifying
Obwohl er vier Jahre Zwangspause hinter sich hat, besitzt Andrea Iannone (Go Eleven Ducati) immer noch den Speed der Besten, wie er mit Platz 4 im Superbike-WM-Test auf Phillip Island bewies.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Als erster Superbike-Pilot drehte Andrea Iannone auf dem Phillip Island Grand Prix Circuit eine Runde unter 1:29,230 min. Das ist der Pole-Rekord, aufgestellt von Tom Sykes mit einer BMW S1000RR im Jahr 2020.
Werbung
Werbung
Der Italiener fuhr nach vier Jahren Dopingsperre am Dienstagvormittag bereits nach zwei Stunden 1:29,080 min, auch dank des neuen Asphalts. Bis zum Ende des achtstündigen Tests steigerte er sich mit dem harten Rennhinterreifen bis auf 1:29,001 min. Das ist inoffiziell, Rekorde können nur an Rennwochenenden aufgestellt werden, die viertschnellste Runde auf Phillip Island, denn Toprak Razgatlioglu (ROKiT BMW), Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) und Andrea Locatelli (Pata Yamaha) übertrumpften Iannone noch. Erstaunlich: Der Go-Eleven-Ducati-Pilot war damit über eine halbe Sekunde schneller als in seinem letzten MotoGP-Qualifying auf Phillip Island 2019. Damals fuhr er mit der Aprilia 1:29,581 min und qualifizierte sich für Startplatz 8.
"Ich habe nicht erwartet, auf diesem Level zu beginnen und bin stolz darauf", gab er in Australien in kleiner Journalistenrunde zu. "Ich bin älter – und schneller. Jünger zu sein bedeutet nicht immer, auch schneller zu sein. Ich bin überrascht und kann das auch nicht erklären."
Werbung
Werbung
Der 34-Jährige ortet aber auch Schwierigkeiten: "Mit weichem Hinterreifen und dem Qualifyer bin ich langsamer als mit normalen Rennreifen, das ist mein großes Problem. Im Sprintrennen fahren wir normal mit dem weichen Reifen und im Qualifying muss ich einen Startplatz vorne holen. Positiv ist, dass ich bei den Tests in Jerez, Portimao und hier mit dem Rennreifen mehr oder weniger immer in den Top-3 war."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Das lässt Iannone für den Saisonauftakt am kommenden Wochenende hoffen, denn in Australien stehen wegen der Streckencharakteristik und dem neuen aggressiven Asphalt von Pirelli weder der weiche SCX-Hinterreifen noch der superweiche SCQ zur Verfügung.
Die Sorgen von BMW, dass die Hinterreifen die Renndistanz nicht durchhalten, teilt Iannone nicht: "18, 19 Runden sind kein Problem."
Als das Team Go Eleven Ducati Iannone vergangenen Sommer verpflichtete, wurde wegen seiner langen Rennpause bewusst tiefgestapelt, die Rede war von Punkterängen. Hat sich die Erwartungshaltung nach den guten Leistungen in den Wintertests geändert, fragte SPEEDWEEK.com nach. "Jetzt kommt erst mal das erste Rennen, dann wissen wir, wo wir stehen", grinste der 13-fache GP-Sieger. "Wenn sich ein Fahrer gut fühlt, dann will er sich verbessern – das ist normal. Ich will mich verbessern und vorne fahren, darauf liegt mein Fokus, das ist unser Ziel. Aber wir stehen erst am Anfang. Die Reifen bereiten mir die größten Schwierigkeiten. Und man braucht einen ganz anderen Fahrstil für ein Superbike als in der MotoGP. Ein Superbike ist eine Rennmaschine, der dafür nötige Fahrstil liegt aber näher an dem in der Moto2-Klasse. In der MotoGP lenkst du ausschließlich über das Hinterrad, mit dem Superbike benützt du beide Räder."
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.