Am ersten Tag des Superbike-Tests in Portimao erzielte Kawasaki-Pilot Garrett Gerloff die sechstschnellste Zeit und hatte 0,514 sec Rückstand auf Leader Toprak Razgatlioglu. Gerloff kam mit der ZX-10RR bereits bei den Tests in Jerez im letzten Jahr und im Januar gut zurecht und war dort bei den Schnellsten dabei – dieser positive Trend setzte sich in Portimao fort. Am ersten Testtag auf der spektakulären Strecke war das Wetter durchwachsen, die Bedingungen waren nicht optimal. Am zweiten Tag war das Wetter noch schlechter. "Ich bin jetzt seit fünf Stunden in meiner Lederkombi und bin noch keine einzige Runde gefahren. Es wäre schön, wenn wir mehr Dinge testen könnten. Zudem ist es das erste Mal, dass ich auf einer anderen Strecke als Jerez bin. Ich wollte hier eigentlich mehr Setups und andere Dinge ausprobieren", bedauerte der Texaner. "Der erste Tag war dafür sehr gut und ich habe mich gut gefühlt. Ich bin aber nicht sehr happy mit meiner Konstanz. Manchmal war es der Wind, der Probleme bereitete, zudem brauche ich noch mehr Zeit, um mich an das Bike auf einer anderen Strecke anzupassen. Insgesamt sind wir im Team sehr zufrieden, wie wir zusammenarbeiten. Das Motorrad fühlt sich sehr gut an." Hat die Kawasaki Ähnlichkeiten mit der BMW oder der Yamaha, die er früher gefahren ist? "Im Vergleich zur BMW gibt es viele Gemeinsamkeiten. Beide haben einen Reihenvierzylinder-Motor und einen Screamer. Die Motorcharakteristik ist aber etwas anders – die BMW hat weniger Drehmoment, dafür mehr Spitzenleistung. Es fiel mir leicht, auf die Kawasaki zu steigen und mich von Beginn an wohlzufühlen", meinte Gerloff. Was sind die Vorteile der Kawasaki? "Am Kurveneingang ist das Motorrad sehr gut – auf der Bremse fühlt es sich sehr gut an und die Front ist sehr stabil", lobte Gerloff das japanische Bike. "Dafür habe ich in der Kurvenmitte mehr zu kämpfen. Der Motor hat mehr Drehmoment und der Umgang damit ist momentan noch schwerer für mich als mit der BMW, die ein wenig sanfter war." Gerloff konnte bislang mit der Kawasaki ausschließlich Eindrücke auf einer Strecke gewinnen. In Jerez hat der US-Amerikaner im Oktober und November sowie letzte Woche drei Tests nacheinander absolviert. "Ich war ein wenig überrascht, wie unterschiedlich sich das Bike hier in Portimao anfühlt im Vergleich zu Jerez", betonte der 29-Jährige. "Deshalb habe ich das jetzt für Australien etwas im Hinterkopf und ich denke darüber nach, was mich dort erwartet. Ich hoffte auf mehr Konstanz über die Strecken hinweg. Wir werden sehen, wie es auf Phillip Island funktioniert, wir haben dort ja noch zwei Testtage vor dem Rennwochenende. Ich bin deswegen nicht allzu sehr besorgt, aber ich werde vielleicht mit niedrigeren Erwartungen auf andere Strecken gehen. Ich denke aber, dass das besser werden wird, wenn ich mehr weiß, wo ich hinmöchte – dann können wir besser einschätzen, was es für eine andere Strecke benötigt. Aber ich hatte so genug von Jerez und es war so schön hierherzukommen."