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MGM Bonovo Ducati: Reddings WM-Abgang bahnt sich an
Wie lange treten das Team MGM Bonovo Ducati und Scott Redding in der Superbike-WM 2025 noch gemeinsam an? Der 32-Jährige kann sich den Wechsel in die Britische Meisterschaft vorstellen.
Superbike WM
Scott Redding zeigt, wo es hingehen soll
Im Artikel erwähnt


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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Nach einer Saison mit dem Team MGM Bonovo Ducati, die abgesehen vom Auftakt in Australien (5./4./4.) und Platz 6 im Sprint in Assen ein Reinfall war, machte es Freude, Scott Redding bei seinem Heimrennen in Donington Park im ersten Hauptrennen am Samstag auf Platz 6 zu sehen. Im Sprint am Sonntagvormittag musste der Engländer wegen Elektronikproblemen aufgeben, im zweiten Hauptrennen sah er von Startplatz 16 kommend als Zwölfter die Zielflagge. In der Gesamtwertung liegt er mit 76 Punkten ebenfalls auf dem zwölften Rang.
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Am Wochenende vor Donington hatte Redding einen Gasteinsatz in der Britischen Superbike-Meisterschaft in Knockhill und hat diesen sichtlich genossen. Das Zerwürfnis zwischen dem WM-Team MGM Bonovo und dem 12-fachen Superbike-WM-Laufsieger wird immer offensichtlicher; am Sonntagabend war in Donington bei Ducati zu hören, dass sich die Wege womöglich schon vor Saisonende trennen. "Viele Leute haben mehr von mir erwartet – im Team, meine Familie, ich selbst", sagte der Vizeweltmeister von 2020. "Ich ging davon aus, dass ich dieses Jahr an der Spitze fahre und habe das wirklich geglaubt. Nur fünf Prozent in meinem Kopf dachten, dass ich dort sein würde, wo ich jetzt bin – aber so ist es. Das ist die Realität, ich kann sie nicht ändern. Ich kann sagen, dass ich in jedem Rennen dieses Jahr 100 Prozent gegeben habe. Die Resultate sind scheiße, ich weiß das. Aber was soll ich tun? Wenn ich wüsste, dass ich es hätte besser machen können, dass ich hätte besser fahren können, dann würde ich es verstehen. Aber wenn ich das Maximum gebe… Die Rennen sind so eng und die Abstände liegen so nahe beisammen – ich bin näher dran als ich dachte, stehe aber unten in der Rangliste."
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"Ich muss schauen, wie es um meine Zukunft bestellt ist", betonte Redding. "Ich muss beschließen, was die richtige Richtung für mich und meine Familie ist. Und was ich genieße. Eine wichtige Sache in diesem Paddock ist, dass es auf Teamseite nicht viel Geld gibt, die Fahrer bringen es mit. Dem widerspreche ich entschieden, das ist Bullshit. Aber so ist die Welt heute: Entweder akzeptierst du es und bezahlst, wie ich es dieses Jahr tue… Ich wusste das und tat es, weil ich einen Schritt machen und zu Aruba zurückkehren wollte – das ging nicht auf. Aber ich werde es nicht wieder tun und muss schauen, welche Türen offen sind."
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Vor der Saison hat Scott gesagt, dass es für dieses Jahr mit einer Ducati keine Ausreden für schlechte Ergebnisse gibt. Er versichert außerdem, dass er immer 100 Prozent gibt. Woran liegt es dann, dass sich die Saison bis auf Ausnahmen zu einem Misserfolg entwickelt hat, fragte SPEEDWEEK.com nach. "Es ist schwierig", stöhnte Redding. "Alle liegen so eng beisammen, im Training oder im Qualifying sind teilweise fünf Fahrer innerhalb einer Zehntelsekunde. Vor ein paar Jahren hast du über das Wochenende daran gearbeitet, dich um vier oder fünf Zehntelsekunden zu verbessern, jetzt geht es um Tausendstel. Du versuchst, ein halbes Zehntel herauszuquetschen, das ist nichts. Aber das zu finden ist schwieriger als vor fünf Jahren eine halbe Sekunde. Die kleinsten Details haben große Wirkung. Die Werksteams haben mehr Personal und können intensiver an der Elektronik arbeiten, das hilft. Testen ist ein Riesenfaktor, wir wissen, dass mir das dieses Jahr gefehlt hat. Rennen fahren und gleichzeitig testen funktioniert vielleicht, aber so kannst du um keine Meisterschaft kämpfen."
"Ich will nicht schlecht über mein Team reden, sie geben im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Beste", unterstrich der Ducati-Pilot. "Das mag nicht das Beste sein, was ich gerne hätte oder brauche, aber es ist das Beste, was sie in diesem Moment können. Das Motorrad fühlt sich für mich okay an und ich kann damit die bestmögliche Arbeit leisten, aber das ist nicht genug. Einige Jungs sind mir auf der Straße trotzdem um Sekunden voraus. Und wenn du mich fragst, wo ich zwei Zehntelsekunden finden kann, dann habe ich nicht den Hauch einer Idee. Im Qualifying fuhr ich meine beste Runde jemals, ich war über dem Limit, das war eine Selbstmörderrunde, und ich war Zehnter. Dann denke ich mir, dass ich eine Zehntelsekunde finden muss und ich bin dabei. Aber die Typen an der Spitze sind über eine Sekunde vor mir. Zwei Zehntelsekunden zu finden ist in meinem Fall unmöglich, eine Sekunde zu finden ist eine andere Liga – daran brauche ich nicht mal denken. Manchmal muss man die Kombination aus Motorrad und Fahrer akzeptieren. Wenn du das tust, dann kannst du dein Können und deine Arbeit besser verstehen, anstatt zu träumen. Ich bin Realist und muss akzeptieren, wie hart die Superbike-WM heute ist." Redding abschließend: "Ich will konkurrenzfähig sein und das Rennen fahren genießen. Am Samstag habe ich es genossen. Das war aber nur so, weil meine anderen Resultate mehr oder weniger schlecht waren. Vor fünf Jahren hätte ich einen sechsten Platz als Scheißwochenende bezeichnet und abgehakt. Aber du musst verstehen, wo dein Level ist. Und du musst bezahlt werden. Wir unterhalten die Fans, jeder im Fahrerlager wird bezahlt – bis auf die Hälfte der Fahrer, die dafür bezahlen muss, dass sie fahren darf. Das ist nicht fair, so gehört sich das nicht. Wenn ein Team zu mir kommt und mir sagt, dass ich etwas verdiene, sie für meine Reisen aufkommen und ich ein gutes Motorrad habe, dann ziehe ich das in der WM in Betracht. Aber wenn ein Team Geld von mir haben will, dann können wir das Gespräch sofort beenden. Das interessiert mich nicht. Ich habe ein Baby, an das ich denken muss, eine Frau und meine Zukunft. Ich bin ein Weltklassefahrer, seit ich 15 Jahre alt bin. Ich habe nie etwas anderes getan und mein Leben dem Sport gewidmet. Ich werfe nicht jetzt mein ganzes Geld zum Fenster hinaus, um zu versuchen, in der Superbike-WM zu überleben."
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Das Team PBM Ducati hat in Donington Park bereits damit geworben, dass Redding für sie nach Knockhill auch in Brands Hatch fahren wird, doch am gleichen Wochenende ist Superbike-WM in Ungarn. Damit der Teamwechsel möglich wird, müssten sich vorher MGM Bonovo und Redding auf einen Auflösungsvertrag einigen.
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